Meeresfrüchtezucht im Wald: die Wiedergeburt der Mangrovenwälder in Tra Vinh

(VOVworld) – Während viele Haushalte in einigen Küstenprovinzen im Mekong-Delta Risiken bei der Garnelenzucht eingehen, können tausende Haushalte in der südvietnamesischen Provinz Tra Vinh gut von der Meeresfrüchtezucht unter Schatten der Wälder verdienen. Dieses Modell hat den Bewohnern hier nicht nur ein gutes Einkommen gebracht, sondern auch der Provinz bei der Wiederherstellung der Mangrovenwälder geholfen.

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Phan Van Huan und Garnelen, die er im Waldschatten züchtet. (Foto: Sa Oanh)


Für mehr als zehn Jahren sind zahlreiche Garnelenzüchter in der Gemeinde Hiep Thanh des Kreises Duyen Hai in Schwierigkeiten geraten, weil die Garnelen wegen des Unwetters und der Umweltverschmutzung gestorben sind. Im Gegenzug zu anderen normalen Garnelenzüchtern hat die Familie von Phan Van Huan viele Vorteile bekommen. Die Hälfte der 4,5 Hektar des Zuchtlagers seiner Familie wurde vom Schatten der Arengawälder überdeckt. Jedes Jahr erzielt die Familie von Huan mit der Garnelen- und Krebszucht einen Gewinn von mehr als 6000 Euro. Vor kurzem habe er weitere drei Hektar Wald angepflanzt und will danach die Fläche der Meeresfrüchtezucht erweitern, sagt Phan Van Huan:

„Bei diesem Zuchtmodell sind wir weniger Risiken eingegangen. Der Gewinn ist nicht hoch, das Geschäft ist aber nachhaltiger. Meine Familie hat alle Böden für die Meeresfrüchtezucht benutzt. Weil die Wälder noch jung sind, konnten wir nur wenig davon profitieren.“

Die Familie von Phan Van Canh in der Gemeinde Long Vinh aus dem Kreis Duyen Hai ist in den vergangenen drei Jahren wegen der normalen Garnelenzucht im finanziellen Rückstand geraten. Anfang hat sie guten Gewinn erzielt. Aber mit der Zeit ist dieser Gewinn geringer geworden. Nach diesem Ergebnis hat sich Canh entschieden, den Wald wieder anzupflanzen und die Garnelen und Krebse nach den verbesserten Modell zu züchten. Auf diese Art und Weise bekommt die Zucht das Futter aus der Natur. Außerdem ergänzen die Züchter die jungen Garnelen und Krebse wöchentlich mit Futter, so Phan Van Canh:

“Früher gab es bei uns keinen Wald. Ich habe für drei Jahre nach einander Verlust erlitten. Seitdem ich den Wald angepflanzt habe, kann ich jedes Jahr bis zu 5000 Euro verdienen.”

Nach Einschätzung der betroffenen Behörde hat die Garnelen- und Krebszucht unter dem Schatten der Wälder viele Vorteile gebracht. Wenn man 60 Prozent der Böden für die Zucht und 40 Prozent für den Wald nutzt, kann man einen Gewinn von 4000 Euro pro Hektar bekommen. Außerdem soll die Meeresfrüchtezucht unter dem Schatten der Wälder dazu beitragen, die Umwelt und die Wälder zu schützen, sagt der Leiter der Abteilung für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Kreises Duyen Hai, Tran Truong Giang:

“Dieses Zuchtmodell braucht wenig Investition und es gibt weniger Risiken, das den Bedingungen der Bewohner im Küstengebiet entspricht. Statisken zufolge verfolgen mehr als zwei Drittel der Bewohner hier das verbesserte Zuchtmodell.”

Von 2010 bis 2014 haben die Bewohner der Küstenprovinz Tra Vinh etwa 3200 Hektar Wälder für die Meeresfrüchtezucht angepflanzt. Bislang ist die Fläche der Mangrovenwälder der Provinz auf mehr als 7500 Hektar gestiegen. Das Projekt zum Waldanbau wurde in zwölf Gemeinden der drei Küstenkreisen wie Chau Thanh, Cau Ngang und Duyen Hai durchgeführt. Die Bewohner in Tra Vinh haben außerdem die Artenvielfalt der Mangrovenwälder zusammen mit der Meeresfrüchtezucht gefördert, teilt der Vertreter der Abteilung für den Waldschutz der Provinz Tra Vinh, Tran Van Tri, mit:

“Im Vergleich zur normalen Garnelenzucht soll die Investition in das Modell zum Waldanbau in Verbindung mit Garnelenzucht nachhaltige Effektivität bringen. Nun wollen die Bewohner sich darauf konzentrieren, die Wälder wieder anzupflanzen, die sowohl die Umwelt verbessern, als auch wirtschaftliche Ergebnisse besser bringen können.“

Die Meeresfrüchtezucht im Schatten der Wälder hat den Bewohnern im Küstengebiet dabei geholfen, nicht nur ihren Lebensstandard zu verbessern, sondern auch das Ökosystem der Mangrovenwälder des Kreises Duyen Hai zu bewahren. Mit diesem Zuchtmodell können die Küstengebiete der Provinz Tra Vinh dem globalen Klimawandel vorbeugen. 

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