Saison von Garnelen im Da-Fluss

(VOVworld) – Spätnachmittags ist die Bootsanlegestelle Pa Uon im Kreis Quynh Nhai in Son La lebhaft geworden. Die Boote voll von Garnelen treffen nach einem Arbeitstag an das Ufer ein. Viele Großhändler warten bereits dort, um Garnelen zu kaufen und nach Großhandelsmärkten in Hanoi und Nachbarprovinzen zu transportieren. Dank dem Garnelen-Fang im Da-Fluss haben Bewohner im Kreis Quynh Nhai ein stabiles Einkommen.

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Die Boote haben eine große Menge der Garnele im Da-Fluß gefangen.

 
Erst gegen acht Uhr Morgen hat Lo Van Don im Dorf Pa Uon die Sammlung der Garnelen-Körbe fertig gemacht, die er am vorherigen Nachmittag entlang des Da-Flusses legte. Mit fast 1000 Garnelen-Körben kann er täglich knapp vier Kilogramm Garnelen fangen. Er verkauft sie dann an Großhändler für umgerechnet etwa zwei Euro pro Kilogramm. Somit kann er seine vierköpfige Familie ernähren.

„Alle meine drei Kinder gehen zur Schule. Dank dem Geld vom Garnelen-Verkauf kann ich meine Kinder in die Schule schicken. Unser Leben hängt von der Garnelenmenge ab, die ich im Da-Fluss fange.“

Seit mehr als vier Jahren kauft das Ehepaar Hoang Van Xuong im Dorf Choc Khuon der Gemeinde Muong Giang Garnelen von Garnelenfängern auf dem Da-Fluss und verkauft sie weiter an Händler. Xuongs Familie musste dorthin umziehen, als das Wasserkraftwerk Son La gebaut wurde. Seine Familie hat nur wenig Agrarfläche und das Leben war schwierig. Anfangs fing er Garnelen im Da-Fluss nur mit einfachen Körben und einem kleinen Boot. Später, als der Garnelenfang sich dort entwickelt hat, konnte er keine Garnelen mehr fangen: Er  fährt zu jeder Familie, die Garnelen fängt, und kauft ihre Garnelen, um sie weiter an Händler zu verkaufen. Am Anfang der Garnelensaison kann seine Familie dadurch umgerechnet etwa 200 Euro verdienen. Nach dem Tetfest, wenn es viele Garnelen im Fluss gibt, kann sie bis zu 400 Euro im Monat verdienen. Der Garnelenfang im Da-Fluss entwickelt sich und nun beschäftigen sich hunderte Menschen damit. In Xuongs Dorf fangen alle Familien Garnelen, weil sie wenig Agrarfläche haben. Sie leben meist vom Garnelenfang. Händler kommen nun zur Bootsanlegestelle zum Kaufen, deshalb sind die Preise stabil, so Xuong:

„Wir leben vom Fischfang und Garnelenfang. Im Vergleich zur Feldarbeit können wir mit dem Garnelenfang besser verdienen.“

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Garnele werden gleich nach dem Fangen verarbeitet.


Nun entsteht im Dorf Pa Uon ein neuer Beruf, nämlich die Verarbeitung getrockneter Garnelen. Die Produktionsstätte von Pham Thi Lien aus Yen Bai wurde in Pa Uon vor drei Jahren geöffnet. Täglich kauft die Werkstatt 100 Kilogramm frische Garnelen von den Garnelenfängern, für umgerechnet fast 2,5 Euro pro Kilogramm. Luong Thi Tam, eine Arbeitsnehmerin der Produktionsstätte, erzählt, obwohl Produktionsstätte, klein sei, werde sie aber mit umgerechnet 120 Euro pro Monat bezahlt. Außerdem  haben fünf bis zehn Menschen die Arbeit in dieser Produktionsstätte, die monatlich 60 bis 80 Euro pro Person erhalten:

„Meine Arbeit hier ist stabil. Täglich kaufe ich Garnelen und trockne sie. Die anderen sollen Garnelen sortieren. Ich rufe sie an, wenn es hier Arbeit gibt, ansonsten bleiben sie nur zu Hause.“

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Garnele werden in landesweiten Provinzen transportiert.


Zurzeit sammeln vier Händler mit vier LKWs Garnelen an der Bootsanlegestelle Pa Uon und transportieren diese nach Hanoi, Hai Duong und Hai Phong. In der Hochsaison von Februar bis Juli verdoppelt sich die Anzahl der LKWs. Laut Nguyen Dinh Thang, ein Händler aus Hanoi sind Garnelen im Da-Fluss lecker und sauber. Deshalb seien sie auf dem Markt in Hanoi und in Nachbarprovinzen sehr gefragt. Allein sein LKW könne Garnelen von etwa 100 Familien kaufen. Jeder Händler unterzeichnet Verträge mit mehr als zehn Familien, die Garnelen von Fängern kaufen und weiter an Händler verkaufen.

„Täglich fahre ich ein LKW mit 700 Kilogramm bis eine Tonne Garnelen nach Hanoi. Wenn die Garnelen langsam verkauft werden, wird der Preis ein bisschen sinken und wenn wir Garnelen wieder schnell verkaufen können, werden wir den Preis wieder erhöhen. Durchschnittlich kostet ein Kilogramm umgerechnet zwei bis fast drei Euro.“

Garnelenfang im Da-Fluss ist nun ein Beruf der dortigen Bewohner geworden. Es braucht jedoch das Engagement der Behörden, die die Bewohner hinweisen und fördern, damit sie Garnelen nachhaltig erschließen und außerdem Garnelenzucht entwickeln können. So haben sie eine Chance, um die Armut nachhaltig zu beseitigen.

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