(VOVworld) – In Vietnam leben über 6,7 Millionen Menschen mit Behinderungen. 60 Prozent davon sind im Arbeitsalter. Sie brauchen die Unterstützungen im Leben und vor allem feste Arbeitsplätze. Der Verband zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen Vietnams (VNAH) und das Zentrum für Arbeitsplätze Hanoi führen derzeit mit der Unterstützung des US-Entwicklungsprogramms USAID das Projekt „Arbeitsrehabilitation für Menschen mit Behinderungen in Hanoi” durch. 

Menschen mit Behinderungen werden in einem Zentrum in Hanoi Handwerksarbeit ausgebildet.

Nguyen Thi Thu aus dem Stadtbezirk Hai Ba Trung in Hanoi hat einen Geburtsfehler an den Beinen. Es ist schwer für sie, zu laufen. Trotz der Schwierigkeiten studierte sie Informationstechnologie. Aber auch mit ihren IT-Kenntnissen konnte sie noch keine passende Arbeit finden. Seitdem sie an dem Projekt „Arbeitsrehabilitation für Menschen mit Behinderungen” im Zentrum für Arbeitsplätze Hanoi teilnimmt, hat sie hier einen Beruf gelernt, um eine feste Arbeit zu finden. Thu sagt:

„Die Mitarbeiter im Zentrum sind hilfsbereit und stellen mir Jobs vor. Ich möchte einen Arbeitsplatz im Büro finden, der nicht so weit weg von meinem Haus liegt und zu mir passt.”

Um die Menschen mit nachhaltigen Berufsausbildungen und festen Arbeitsplätzen versorgen zu können, hat der Verband zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen Vietnams mit dem Zentrum für Arbeitsplätze Hanoi und dem US-Entwicklungsprogramm das Projekt „Arbeitsrehabilitation für Menschen mit Behinderungen in Hanoi” gestartet. Seit 2012 hat das Projekt mehr als 350 Menschen mit Behinderungen geholfen. Mehr als 160 davon haben passende Arbeitsplätze mit einem Einkommen von circa 132 Euro pro Monat gefunden. Das Projekt hat Unternehmen gesucht und gefördert, die Menschen mit Behinderungen einzustellen. Damit wurde ein Netzwerk von Unternehmen für Menschen mit Behinderungen in der Hauptstadt gegründet. Der Direktor der Modefirma Chula Diego Cortizas del Valle sagt, sein Unternehmen biete Menschen mit Behinderungen und nicht-behinderten Menschen die gleichen Chancen. Den Mitarbeitern in der Firma werde es ermöglicht, Zeichensprache zu lernen, um mit hörbehinderten Menschen kommunizieren zu können.

„Am wichtigsten ist es, dass Menschen mit Behinderungen beruflich gut ausgebildet werden, bevor sie in einem Unternehmen arbeiten. Die Menschen mit Behinderungen sind sehr lerneifrig und fleißig. Deshalb arbeiten sie sehr gut, wenn sie gut ausgebildet werden. 75 Prozent der Mitarbeiter in meiner Firma sind Menschen mit Behinderungen. Und wir sehen keine Unterschiede zwischen diesen Menschen und anderen Menschen.”

Der Direktor des Zentrums für Arbeitsplätze Hanoi, Nguyen Toan Phong, erklärt, 75 Prozent der Menschen mit Behinderungen im Arbeitsalter in der Hauptstadt Hanoi wollen einen Job finden. Wenn sie einen Arbeitsplatz haben, kann jede Person mit Behinderungen ein Einkommen verdienen, das fast doppelt so hoch wie die Kosten sei, die die Familie und die Gesellschaft für ihre Unterstützung benötigen. Das Zentrum hat im Projekt einen speziellen Raum gegründet, wo Menschen mit Behinderungen üben und lernen können. Das Projekt ermögliche diesen Menschen, Berufe zu lernen und suche Arbeitsplätze für sie. Die Mitarbeiter des Zentrums bewerteten ständig die Fähigkeiten der Menschen mit Behinderungen, damit für sie ein passendes Unternehmen gefunden werden kann, sagt Direktor Phong.

„In Zukunft hoffen wir, dass sich immer mehr Menschen mit Behinderungen an dem Projekt beteiligen werden. Die Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum und dem Verband für Unterstützung von Menschen mit Behinderungen wird beendet. Aber mit der nachhaltigen Entwicklung und der Finanzierung der Hauptstadt Hanoi können wir weiterhin Menschen mit Behinderungen beruflich ausbilden und einen Job für sie finden. Im Jahr 2014 haben wir vier Treffen zur Vermittlung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen organisiert.”

Das Zentrum für Arbeitsplätze Hanoi ist zudem eine zuverlässige Adresse sowohl für Unternehmen als auch für Menschen mit Behinderungen, um Informationen über Berufe und Arbeitsplätze zu finden und Beratung zu erhalten. Das Modell soll weiterhin verbreitet werden, damit Menschen mit Behinderungen einen guten Service für ihre Berufsausbildung bekommen und einen passenden Job finden können.