Die K´Ho

(VOVworld) – Die Minderheitsvolksgruppe der K´Ho lebt seit langem im vietnamesischen Hochland Tay Nguyen. Sie sind vor allem in den Bergregionen ansässig. Sie distanzieren sich oft zu anderen Volksgruppen und können damit ihre eigene Kultur gut bewahren.

 

Die K´Ho - ảnh 1
Die Männer der K´Ho beim Tanz.

Die K´Ho sind ein Wandervolk. Sie unterteilen sich in verschiedene Volksgruppen wie K´Ho Sre, K´Ho To Rinh, K´Ho Nop, K´Ho Chil, K´Ho Lach oder K´Ho Don. Die Sprache der K´Ho ist mit denen der Khmer verwandt. Ihre Schrift wurde vor kurzem auf Basis der lateinischen Schrift entwickelt. Rund 170.000 Bewohner der K´Ho leben in Vietnam in den Provinzen Lam Dong, Binh Thuan, Khanh Hoa, Ninh Thuan, Dong Nai und Ho Chi Minh Stadt. Sie versorgen sich vor allem durch Tierzucht und Landwirtschaft. Außerdem üben sie Handwerksberufe wie Schmieden und Weben aus. Dazu der Forscher der folkloristischen Kultur, Nguyen Van Doanh.

„Die K´Ho glauben, dass das Leben auf der Erde von verschiedenen Geistern bestimmen wird. Gott hilft den Menschen, aber die Geister fügen den Menschen Schaden zu. Die K´Ho ehren die Geister der Sonne, des Mondes, der Berge, der Flüsse, der Erde sowie des Reises. Sie führen Gebetszeremonien zu bestimmten Anlässen, wie Trauerfeiern, Hochzeiten und bei Krankheit der Familienmitglieder, durch.“

Die K´Ho leben vor allem von der Landwirtschaft. Bei ihren Festen errichten sie den sogenannten „Neu“-Baum und laden Gott zur Teilnahme an dem Fest ein. Die K´Ho legen großen Wert auf den Reisanbau und beten oft für günstiges Wetter. Sie haben Musikinstrumente wie Gong, Chieng sowie verschiedene Blasinstrumente.

Das Dorfoberhaupt der K´Ho ist ein Symbol der Tradition und des Zusammenhaltes der K´Ho. Das Matriarchat ist bei den K´Ho noch deutlich vorhanden. Die Verwandten einer Familie leben in Häusern, die sich nebeneinander aufreihen. Die Häuser der Kho sind Stelzenhäuser mit bogenförmigen Dächern, welche aus Gras bestehen. Der Hauseingang befindet sich oft in der Mitte des Hauses. Die Treppen führen zur hinteren Wand mit einem Altar. Alle Aktivitäten der Familie, wie das Essen oder der Empfang von Gästen, finden in der Küche des Hauses statt.

Bei der Eheschließung besteht noch der Brauch, dass das Mädchen eine aktivere Rolle spielt. Der Junge kann von der Familie des Mädchens Opfergaben verlangen. Nach der Hochzeit muss der Mann bei der Familie der Frau wohnen. Die Kinder erhalten den Namen der Frau. Die Mädchen sind erbberechtigt. Diese Bräuche und Sitten verändern sich mit der Zeit jedoch stark, sagt der Kulturbeamte der K’Ho, K’Brell.

„Die K’Ho haben gegenwärtig die Möglichkeit, die Bräuche und Sitten der anderen Völker kennenzulernen. Viele ihrer Bräuche und Sitten wurden inzwischen eingeschränkt. Die alten Bräuche und Sitten bestehen nur noch formell.“

In der Zeit der Globalisierung werden viele Bräuche und Sitten der K’Ho von den Kulturen der anderen Volksgruppen verdrängt. Die K’Ho wollen aber ihre eigene Kultur bewahren und zusammenhalten.

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