Elefantenzähmung der Volksgruppe der M'Nong

(VOVworld) - Innerhalb der Minderheitsvölker im Zentralhochland Tay Nguyen ist die Volksgruppe der M'Nong für die Jagd und die Zähmung von Wildelefanten bekannt. Für sie gilt ein Elefant nicht nur als ein großes Eigentum der Familie, sondern hat auch eine wichtige Position in ihren geistigen Leben. Der Elefant wird als ein Mitglied in der Gemeinschaft betrachtet, weil alles rund um das Leben des Elefanten die Sitten und Bräuche der M'Nong befolgen muss.

 

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Die Volksgruppe der M'Nong ist für die Jagd und die Zähmung von Wildelefanten bekannt.
(Foto: dantri.com.vn) 


Die geschichtlichen Dokumente des Museums für Volksgruppen der Provinz Dak Lak zeigen, dass die Jagd und die Zähmung von Elefanten der M'Nong von Y Thu K'Nul des Dorfes Don gebildet wurden. Damals hat K'Nul rund 500 Wildelefanten gejagt und wurde damit als König der Elefantenjagd genannt. Bislang seien im Dorf Don und im Museum für Volksgruppen einige Geschichten, Bilder und seltene Geräte von früheren Elefantenjagden im Wald bewahrt, teilt der Mitarbeiter des Museums Dao Minh Ngoc mit:

"Die Jagd und die Zähmung von Wildelefanten sind eng mit dem Leben der heimischen Bewohner der M'Nong verbunden. Die M'Nong haben langjährige Erfahrungen über Elefantenjagden. Bei der Jagd von Wildelefanten  haben die M'Nong früher fünf oder sechs Hauselefanten  sowie zehn Menschen mit Erfahrungen mitgebracht. Sie haben normalerweise Elefanten im Alter zwischen zwei und vier Jahren gejagt. Laut Erfahrungen sind die Wildelefanten in diesem Alter einfach zu zähmen."

Nach der Jagd sind die Wildelefanten umgehend an die Zähmer überreicht worden. Die Zeit für die Zähmung wird fünf bis sieben Monate lang dauern. Bei den schwierigen Fällen braucht man sogar einige Jahre. Solange die Elefanten erfolgreich gezähmt werden und Befehle befolgen, werden sie zurück ins Dorf geschickt. Dann wird das Dorf eine Feier zur Aufnahme dieser Elefanten veranstalten und sie werden seitdem als Mitglieder der Gemeinschaft betrachtet.

Die Jagd von Wildelefanten ist heute vom vietnamesischen Gesetz und internationaler Konvention zum Schutz von Wildtieren verboten. Jedoch ist die Zähmung von Elefanten der M'Nong bis heute noch aufrechterhalten. Bislang sind im Dorf Dong und in der Gemeinde Lien Son des Kreises Lak mehr als 50 Elefanten ernährt worden. Die M'Nong des Dorfes Don und der Provinz Dak Lak bewahren noch viele traditionelle Rituale für Elefanten. Beispielsweise sind die vier Generationen der Familie von Dam Nang Long eng mit der Zähmung von Elefanten verbunden:

„Für die M’Nong haben die Elefanten materielle und geistige Werte. In Tay Nguyen veranstalten wir in der Regenzeit ein Ritual für Elefanten, um zu übermitteln, dass die Nahrungsmittel für sie zu dieser Zeit üppig sind. Im Gegensatz soll das Ritual in der Trockenzeit die Botschaft senden, dass die Nahrungsmittel für Elefanten zu dieser Zeit wenig sind. Durch das Ritual sollen die Elefanten ermutigt werden, die Schwierigkeiten zu bewältigen und auf die nächste Regenzeit zu warten.“

Die gezähmten Elefanten in Dak Lak sind das einzigartige Symbol der heimischen Bewohner geworden. Sie sind in allen ihren täglichen Tätigkeiten zu sehen. Die Elefanten arbeiten auf den Feldern, sie tragen Reis nach Hause, oder ziehen Holz für den Hausbau. Es ist außerdem interessant für die Touristen beim Besuch des Dorfes Don oder des Kreises Lien Son, dass sie die Elefanten reiten können und die Landschaften in Tay Nguyen besichtigen. Bei der Reise auf dem Rücken der Elefanten können die Touristen durch Erzählungen vom Zähmer mehr über die Elefanten in Tay Nguyen kennen lernen. Dazu sagt Y Tinh des Dorfes Jun:

"Ich ernähre diesen Elefant. Er heißt Y Mam. Sein Name bedeutet Freude. Um einen Elefant steuern zu können, müssen wir seinen Charakter genau verstehen. Im Wald isst er gern Blätter, aber zu Hause isst er Bananen und Zuckerrohr. Für sein Trinken sollen wir Salz addieren, damit der Elefant das Haus vermisst und nicht verlassen wird. Wenn wir nach dem Schlafen am morgen den Elefant sehen, sollen wir in seinen Augen sehen. Wenn er krank ist, werden wir ihn mit Medikamenten pflegen."

In den jüngsten Jahren sind die Fläche der Wälder verkleinert geworden und die Anzahl der Elefanten gesunken. Die Behörde und die Bewohner in Dak Lak haben alles getan, um die Elefanten zu schützen und deren Menge zu vergrößern. Beispielsweise hat das Amt für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in Dak Lak vor fünf Jahren ein Projekt zur Gründung eines Zentrums zur Erhaltung von Elefanten im Nationalpark Yorkdon erarbeitet. Das Projekt kostet etwa zwei Millionen Euro. Die Gründung des Zentrums benötigt das Bewusstsein und die Verantwortung aller Mitglieder in der Gemeinschaft bei der Erhaltung von Elefanten als ein Kulturschatz in Tay Nguyen.

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