2016: Brexit verändert Europa

(VOVworld) – Der EU-Austritt Großbritanniens, Brexit, hat die Welt im Jahr 2016 erschüttert. Der Brexit hat nicht nur Änderungen im politischen Leben und dauerende Folgen für die Wirtschaft und die Gesellschaft Großbritanniens ausgelöst. Der Brexit hatte im Jahr 2016 ebenfalls starken Einfluss auf das gemeinsame europäische Haus.

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Der Brexit hat nicht nur Änderungen im politischen Leben und dauerende Folgen für die Wirtschaft und die Gesellschaft Großbritanniens ausgelöst.

 Bei einem Referendum am 23. Juni 2016 stimmten die britischen Wähler mehrheitlich mit 52 Prozent für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Zuvor hatten Brexit-Unterstützer nicht geahnt, dass sich ihr Plan verwirklichen würde.

Erste Auswirkungen auf Großbritannien sind schwächer als prognostiziert

Nach dem Brexit hat sich die britische Politik stark geändert. Die politischen Parteien dieses Landes sind vom Brexit beeinflusst worden. Nach dem Rücktritt des ehemaligen Premierministers David Cameron wurde Theresa May zur Vorsitzenden der Konservativen und zur Premierministerin Großbritanniens gewählt. Sie hat die Aufgabe, das britische EU-Austrittsverfahren einzuleiten. Seit dem Brexit-Referendum ist die Arbeiterpartei, die größte oppositionelle Partei in Großbritannien, tief gespalten. Rund 20 Mitglieder der Arbeiterpartei, darunter hochrangige Politiker, traten zurück. Währenddessen versuchte der Parteivorsitzende Jeremy Corbyn, ein Unterstützer des EU-Verbleibs, im Amt zu bleiben. Die europakritische und rechtspopulistische UKIP-Partei verbesserte ihre Position auf der politischen Bühne Großbritanniens.

“Der Lichtblick” im Bild Großbritanniens 2016 war die Wirtschaft. Nachdem der Brexit beschlossen wurde, prognostizierten zahlreiche Menschen, dass die britische Wirtschaft in eine Rezession geraten würde. Jedoch hat die britische Wirtschaft dank des weiterhin starken Verbrauchs sowie der Verbesserung von Industrieproduktion, Investition und Geschäft positive Signale gezeigt. Sechs Monate nach dem Brexit sind Statistiken zufolge die Produktion und Dienstleistungen Großbritanniens weiterhin stabil. Der Umsatz des Einzelhandels war höher als geplant. Der Arbeitsmarkt wurde wiederbelebt. Die Arbeitslosenrate sank auf den niedrigsten Stand seit elf Jahren mit 4,8 Prozent.

Wegen des EU-Austritts Großbritanniens erlebt die EU derzeit die schwierigste Phase nach dem Ende des Kalten Krieges. Währenddessen muss die Gemeinschaft noch weitere Schwierigkeiten lösen, wie beispielsweise die Gefahren durch den internationalen Terrorismus und die Flüchtlingskrise.

Hinsichtlich der Wirtschaft wurde die Wirtschaftspolitik der EU grundsätzlich aufrechterhalten. Der Einfluss der EU als Verhandlungspartner mit asiatischen Ländern wie Südkorea, Japan, Indien und China wurde allerdings geschwächt. Im Rahmen der Strategie zum Terrorkampf ist die EU aufgrund des EU-Austritts Großbritanniens nicht in der Lage, sich effizienten Geheimdienstinformationen aus Großbritannien anzunähern.

Herausforderungen

In diesem Jahr wird Großbritannien die Brexit-Verhandlungen mit der EU beginnen. Analytikern zufolge werden die Verhandlungsinhalte zwischen der britischen Regierung und der EU umstrittene Fragen auf der politischen Bühne Großbritanniens im Jahr 2017 offenlegen. London muss sich entscheiden, welche EU-Gesetze aufgehoben werden sollen. Das Problem ist, dass es innerhalb der regierenden Partei weiterhin Meinungsverschiedenheiten gibt. Alle Änderungen sollen allerdings vom britischen Parlament verabschiedet werden.

Die Gefahr einer stagnierenden Wirtschaft in Großbritannien könnte das Exportvolumen seiner europäischen Handelspartner, wie beispielsweise Irland, Niederlande und Zypern, beeinträchtigen. Auch Länder, die ausländische Direktinvestitionen in Großbritannien sowie enge Beziehungen zu britischen Banken haben, wie beispielsweise Zypern, Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland, Finnland, Griechenland und Spanien, könnten beeinträchtigt werden.

Die Auswirkungen des Brexit auf Großbritannien und die EU sind unterschiedlich. Sie werden noch in den kommenden Jahren spürbar sein.

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