Auswege aus der Krise zwischen Nord- und Südkorea

(VOVworld) - Die Anspannungen auf der koreanischen Halbinsel steigen nachdem sich Nord- und Südkorea weiterhin drohen. Ob es zu einem Krieg kommt, was die Weltöffentlichkeit verhindern will, ist das aktuelle Thema der internationalen Medien.

 

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Nordkorea testete Rakete an der Grenze zu Südkorea. (Foto: DPA)

 

Schon vor 60 Jahren standen Nord- und Südkorea im Krieg gegeneinander. Am vergangenen Wochenende erklärte Nordkorea wieder, dass die beiden Länder im Kriegszustand seien. Am Sonntag verkündete Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un auf der Sitzung des Zentralkommitees der nordkoreanischen Arbeiterpartei, dass Nordkorea sein Atomwaffenarsenal aufstocken will. Ferner will Nordkorea seine Atomentwicklung ausbauen, um mehr Strom zu erzeugen. Parallel dazu will Nordkorea mehr Satelliten ins All befördern. Nordkorea drohte, die US-Militärbasis in Japan mit Raketen anzugreifen. Südkorea sei das erste Angriffsziel im Falle eines Krieges auf der koreanischen Halbinsel, so die Drohgebärde aus dem Norden. Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un lässt seinen Worten Taten folgen. Er befahl den strategischen Raketeneinheiten seines Landes, auf US-Militärbasen in Südkorea und im Pazifik zu zielen. Nach Militärangaben aus Südkorea wurden das Personal und die Militärtransportfahrzeuge in den Raketenstationen in Nordkorea intensiviert. Die Kampfbereitschaft der Nordkoreaner steigt und steigt. Sie tarnen ihre Militäranlagen und verbreiten Losungen wie “Tötet die amerikanischen Imperialisten” oder “Wir kämpfen mit Waffen, statt mit Worten”. Die USA nehmen die Kriegsdrohungen Nordkoreas ernst. Sie stehen mit ihrem Verbündeten Südkorea ständig in Kontakt. Die USA warfen Nordkorea vor, allein für die angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel verantwortlich zu sein. Thailand und die Philippinen machten bereits Pläne, wie sie ihre Bürger aus Südkorea evakuieren wollen.

Die Drohgebärden sind laut. Doch Experten schließen einen totalen Krieg von allen Seiten fast aus, da die Folgen eines möglichen Kriegs für alle beteiligten Seiten zu groß seien. Nordkorea will das Interesse der Weltöffentlichkeit auf sich ziehen, den Druck auf die USA erhöhen, um sie zu Atomverhandlungen zu zwingen. Ferner will Nordkorea Druck auf die neue südkoreanische Präsidentin ausüben, damit sie die Nordkoreapolitik ihres Landes zugunsten Nordkoreas ändert. Nordkorea will auch mit seiner Kriegsrhetorik den Zusammenhalt der Nordkoreaner festigen. Ein weiteres Zeichen gegen den Krieg ist die jüngste Ernennung des neuen Premierministers in Nordkorea. Pak Pong-ju sei nach Einschätzung westlicher Beobachter ein Reformer. Dies bedeute, dass Nordkorea auf  Reformen und Wirtschaftsentwicklung setzen will. Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un will auch eine neue Strategie für sein Land festlegen. Er will, wie er auf dem jüngsten Parteitag sagte, neben Wirtschaftsentwicklungen auch die Herstellung von Atomwaffen fördern. All dies seien Gründe, warum Nordkorea in naher Zukunft keinen Krieg mit den USA plane oder anstrebe. Die Nordkoreaner sind die Kriegsdrohungen ihrer Regierung bereits gewohnt. Die Kriegsgefahr zwischen Nord- und Südkorea steigt fast jährlich zu der Zeit des gemeinsamen Manövers zwischen Südkorea und den USA. Viele junge Nordkoreaner halten ihre Fäuste hoch und schreien ihre Treue zu dem jungen Staatschef Kim Jong-un, während die übrige Bevölkerung dessen ungeachtet ihren Alltag gestaltet.

 Der Koreakrieg vor 60 Jahren hatte rund drei Millionen Menschen das Leben gekostet. Südkorea hat sich zu einem Land mit moderner Industrie entwickelt. Anders kämpft Nordkorea mit vielen Schwierigkeiten. Trotzdem strebt das Land nach dem Status einer Atommacht. Wenn die Beteiligten auf der koreanischen Halbinsel weiterhin ihre Militärstärke zeigen wollen, steigt die Gefahr für einen Krieg.

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