Notwendiger Schritt zur vollständigen Normalisierung der vietnamesisch-US-amerikanischen Beziehungen

(VOVworld) - Das 50 Jahre alte Waffenembargo gegen Vietnam wird aufgehoben. Das erklärte US-Präsident Barack Obama vor Journalisten nach dem Gespräch mit dem vietnamesischen Staatspräsidenten Tran Dai Quang am Montag in Hanoi. Diese Entscheidung soll ein notwendiger Schritt sein, um die Beziehung zwischen Vietnam und den USA vollständig zu normalisieren.

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US-Präsident Barack Obama und Staatspräsident Tran Dai Quang beim Gespräch in Hanoi. (Foto: tgvn.com.vn)


Das Waffenembargo, das Washington über Hanoi verhängt hat, ist ein Verbot nach den US-Gesetzen. Es verbietet US-amerikanischen Firmen und Waffenkonzernen, militärische Geräte oder Ersatzteile an Vietnam zu verkaufen. Dieses Embargo wird seit Jahrzehnten angewendet. Es gilt als die letzte große Hürde in den bilateralen Beziehung zwischen beiden Ländern.

Im Oktober 2014 verkündeten die USA, das Waffenembargo gegen Vietnam teilweise aufzuheben, um damit Vietnam bei der Gewährleistung der Seefahrtsicherheit zu unterstützen. Es gab danach immer mehr US-Abgeordnete und -Beamte, die ihre Unterstützung für eine vollständige Aufhebung dieses Embargos zeigten.

Notwendiger Schritt zur vollständigen Normalisierung der bilateralen Beziehung

Dass die USA das Waffenembargo gegen Vietnam aufgehoben haben, beweist, dass beide Länder ihre Beziehung vollständig normalisiert haben. Präsident Barack Obama bekräftigte, dass Washington durch diese Entscheidung die langwierigen Spuren des Kalten Kriegs beseitigen und die Beziehungen, einschließlich derer im Verteidigungsbereich, mit Vietnam sowie mit der Region normalisieren wolle. Laut Obama wurde diese Entscheidung aufgrund der langfristigen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern getroffen. Die USA wollten nicht, dass das Embargo ein Element zur Spaltung der bilateralen Beziehung sei. Vietnams Staatspräsident Tran Dai Quang schätzte die Aufhebung des Waffenembargos und bezeichnete sie als einen klaren Beweis für die vollständige Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Seiten.

Positive Reaktion der Öffentlichkeit

Viele US-Abgeordnete sagten, sie unterstützten die Entscheidung des Präsidenten Obama, das Verbot zur Lieferung tödlicher Waffen an Vietnam aufzuheben. Der Vorsitzende des Außenausschusses des US-Repräsentantenhauses, Bob Corker, erklärte, der Kongress werde mit den administrativen Behörden zusammenarbeiten, um die expansive Verlagerung der heutigen Politik sicherzustellen. Ned Foote, Vorsitzender des Verbandes der US-Veteranen, die im Vietnam-Krieg gekämpft haben, im Bundesstaat New York, begrüßte auch die Aufhebung des Waffenembargos. Foote zufolge haben die USA vor langer Zeit das Embargo gegen Deutschland und Japan aufgehoben. Es gebe deshalb keinen Grund, eine ähnliche Entscheidung nicht auch für Vietnam zu treffen.

Der vietnamesische Generalleutnant Pham Xuan The, der ehemalige Generalstabschef der Militärzone Nr. 1, bezeichnete dies als ein wichtiges Ereignis in den diplomatischen Beziehungen zwischen Vietnam und den USA. Das letzte Überbleibsel nach dem Krieg wurde beseitigt. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten gehen in eine neue Phase. Langfristig können Chancen für eine Zusammenarbeit in neuen Bereichen wie Verteidigungsindustrie oder Waffenherstellung eröffnet werden. Der Vize-Leiter des Instituts für strategische Forschung des Außenministeriums, Tran Viet Thai, war der Meinung, die Aufhebung des Waffenembargos werde auch den US-Unternehmen Zusammenarbeitsmöglichkeiten mit den vietnamesischen Partnern bieten.

Die internationale Gemeinschaft interessierte sich auch für die Entscheidung der USA. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, sagte auf einer Pressekonferenz am Montag in Peking, China freue sich darüber, dass Vietnam normale Zusammenarbeitsbeziehungen mit allen Ländern, darunter den USA, herstelle. Hua Chungying zufolge ist das Waffenembargo ein Produkt des Kalten Kriegs. Es solle nicht mehr existieren.

Auch die internationalen Medien berichteten ausführlich über dieses Ereignis. Die Zeitung “The New York Times” kommentierte, die Aufhebung des Waffenembargos sei die wichtigste Initiative, die während des Vietnam-Besuches von Präsident Obama veröffentlicht wurde. Die Japan Times war der Meinung, die Erklärung Obamas werde den Weg für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern öffnen. Laut The Washington Post spiegelte diese Entscheidung die gereifte Beziehung und die starke Kooperation zwischen Vietnam und den USA im Sicherheitsbereich sowie in den Investitionen wieder. Die italienische Nachrichtenagentur ANSA bezeichnete die Erklärung Obamas als historisches Ereignis. Die Aufhebung des Embargos gegen Kuba, der Vietnam-Besuch und die anschließende Reise nach Japan seien lobenswerte Anstrengungen Obamas, um mit der Vergangenheit des Kalten Kriegs abzuschließen, hieß es.

20 Jahre nach der Normalisierung der Beziehungen entwickelt sich die Zusammenarbeit zwischen Vietnam und den USA sowohl quantitativ, als auch qualitative positiv. Auf dieser Grundlage werden die beim diesmaligen Vietnam-Besuch von Präsident Obama erreichten Vereinbarungen neue Impulse geben, damit sich die vietnamesisch-US-amerikanischen Beziehungen weiter stabil und effizient entwickeln. 

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