Pilgerreise nach Yen Tu

(VOVworld) – Das Frühlingsfest in Yen Tu wird jährlich am 10. Tag des ersten Monats nach dem Mondkalender begangen. Yen Tu ist ein Berg in der nordvietnamesischen Küstenstadt Ha Long. Im Frühling begeben sich tausende Buddhisten und Touristen auf eine Pilgerfahrt nach Yen Tu. Sie besuchen dort die Quelle des Zen-Buddhismus Truc Lam und erfreuen sich an den einzigartigen Landschaften und den alten Bauten auf dem Berggipfel. Heute besuchen wir mit Ihnen die Wiege des vietnamesischen Buddhismus.

 

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Die Eröffnungszeremonie des Yen Tu-Festes 2013. (Foto: laodong.com.vn)

Yen Tu wird als Wiege des vietnamesischen Buddhismus bezeichnet. Dort hatte König Tran Nhan Tong eine Sekte des Zen-Buddhismus gegründet, die auf Vietnamesisch Truc Lam heißt. Der König war Mönch geworden und schließlich in Yen Tu gestorben.

An sonnigen Tagen kann man vom Gipfel des Yen Tu das Gebirge Dong Trieu mit seinen grünen Bambus- und Tannenwäldern sehen. Der Berggipfel liegt 1068 Meter über dem Meeresspiegel. Im Frühling gibt es leider kaum Sonne und trotzdem kann man die mystische Atmosphäre gut spüren. Sehr viele Pilger ersteigen jedes Jahr den heiligen Berg, um zur Dong-Pagode zu gelangen. Pham Thi Hong, eine Studentin in Hanoi, ist eine von ihnen:

„Ich fahre zum neuen Jahr nach Yen Tu und bete um Glück für meine Familie und eine gute Arbeit nach dem Studium für mich. Viele alte Menschen ersteigen den Berg, also werde auch ich auf den Gipfel gelangen können.“

Auf dem langen und steilen Weg zur Dong-Pagode gibt es spektakuläre Ausblicke, die die Besucher faszinieren. Sie vergessen unterwegs ihre Mühen und ihre Müdigkeit. Die meisten Bauten entlang des Weges, wie die Van Tien, Thanh Long und Hoa Yen Pagode wurden bereits im 13. Jahrhundert erbaut. Sie haben eine wunderbare Architektur und beinhalten nicht nur einzigartige Gegenstände, sondern sind auch mit Legenden verknüpft. Thu Van aus Hanoi ist von der Pilgerreise nach Yen Tu begeistert:

„Als ich die Dong-Pagode erreichte, war ich sehr aufgewühlt und dachte, dass ich unbedingt noch mehrmals dorthin gehen muss. Ich fühlte mich unbeschwert und fast aller meiner Sorgen ledig. Man reist an diesen Ort, um sich die Schönheit des Landes und die Ehrfurcht vor Buddha zu vergegenwärtigen. Als ich wieder abstieg, waren die Berge fast vollständig von Wolken gehüllt. Das hat mich sehr berührt. Ich spürte, dass ich an einem heiligen Ort Buddhas war.“

Am Montag, dem 18. Februar wurde das Yen Tu-Fest eröffnet. Vertreter des Verbandes vietnamesischer Buddhisten haben ein Gebet für Frieden und Stabilität des Landes und den Wohlstand ihrer Landsleute geführt. Außer den buddhistischen Zeremonien werden während der Feierlichkeiten Kulturveranstaltungen, wie Drachentänze, Kampfsportvorführungen und Volksspiele dargeboten. Nach Thich Thanh Quyet, dem Abt der Yen Tu-Pagode, gibt es dieses Jahr einige Neuigkeiten beim Yen Tu-Fest:

„Zum Ersten hat Yen Tu die Urkunde als besondere Nationale Gedenkstätte erhalten. Darüber sind wir sehr glücklich. Zweitens ist gerade auf Yen Tu eine Statue des Königs Tran Nhan Tong fertig gegossen worden, die auf einer Höhe von 1000 Metern über dem Meeresspiegel aufgestellt wurde. Das ist sehr schwieriges Gelände und die Statue aus reinem Kupfer wiegt 140 Tonnen. Nur zwei Tage nachdem die Statue fertig gegossen wurde, sind bereits sehr viele Menschen hierher gereist, 15 Mal mehr als im Vorjahr.“

Nach mehr als 700 Jahren seit der Gründung des Klosters sind einige Pagoden und andere Gebäude auf dem Berg Yen Tu inzwischen Ruinen. Viele Bauten wurden jedoch restauriert. Die kulturellen und historischen Werte des Zen-Buddhismus Truc Lam werden über die Zeiten bestehen bleiben. Zum Frühlingsfest pilgern Menschen aus dem ganzen Land an diesen Ort, um sich die Werte des Buddhismus an seiner Wiege bewusst zu machen.

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