Museum in der friedlichen Landschaft von Giao Thuy

(VOVworld) – In Vietnam gibt es viele Museen in den Städten, aber auf dem Land sind sie sehr selten. Mitten in der friedlichen Landschaft steht ein Museum, das das Leben der Bauern im Delta des Roten Flusses zeigt. Es handelt sich um das Landschaftsmuseum im Kreis Giao Thuy der nordvietnamesischen Provinz Nam Dinh. Das Museum wurde vom Veteran, Brigadegeneral Hoang Kien in seiner Heimat gebaut.

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Das Landschaftsmuseum im Kreis Giao Thuy. (Foto: truyenthong.omard.gov.vn)


Von der Stadt Nam Dinh aus fährt man etwa 40 Kilometer zur Gemeinde Gia Thinh in Giao Thuy, dann erreicht man das Landschaftsmuseum. Es liegt am Dorfrand, mitten in den Reisfeldern.

Schon am Eingang des Museums fühlt man sich dem Lebensraum der Menschen auf dem Land mit Fischteichen und einfachen Fischfanggeräten nahe. Am Wegrand blüht Roseneibisch und im Garten sind Obstbäume zu sehen, die die Bauern im Norden oft pflanzen, wie der Ebenholzbaum und verschiedene Syzygium-Arten. Vor dem Museum wurden die Häuser aller Schichten der Bevölkerung auf dem Land nachgebaut, wie das Haus eines Landbesitzers, das Haus eines armen Bauern und das Haus eines mittelständischen Bauern. Dazu Tran Thi Hue, eine Museumsführerin:

„Jedes Gebiet hat seine besonderen Eigenschaften. Hier sind es die typischen Häuser von Giao Thuy und sie sind anders als in anderen Regionen. Beispielsweise sind die Häuser von Landbesitzern in Ha Nam viel größer und schöner. Hier sind sie kleiner, weil dieses Gebiet noch nicht lange besiedelt ist. Das Gebiet wurde vor nur etwa 200 Jahren urbar gemacht. Die Landbesitzer hier waren nicht so wohlhabend wie in anderen Provinzen.“

Schwerpunkt des Museums ist das vierstöckige Haupthaus in der Mitte, in welchem viele typische Gegenstände ausgestellt werden, die vom Museumsbesitzer stammen. Es vertritt den Baustil der modernen Häuser auf dem Land. Hierzu gehören beispielsweise Gegenstände aus dem Krieg, Bronzegegenstände, Porzellan und Rattan. Hue weiter:

„Im zweiten Stockwerk befindet sich der Hauptausstellungsraum. Hauptthema ist das Anpflanzen von Reis im Delta des Roten Flusses. Die Gegenstände sind meist gebrauchte landwirtschaftliche Werkzeuge, die man zum Anpflanzen von Reis benutzt.“

Von der Reismühle bis zum Pflug sieht man alles im Museum. Besucher, die schon mal auf dem Land gelebt haben, können sich gut an die schwierige Zeit erinnern. Auch junge Besucher können mehr über das Leben der Bauern früher erfahren. Kinder können im Museum in das Alltagsleben der Bauern eintauchen, beispielsweise beim Gemüsepflanzen, Fischfang und Mahlen von Reis. Bauer Nguyen Van Tho in der Gemeinde Gia Thinh ist stolz auf das Museum in seiner Heimat:

„Ich denke, mit dem Museum können junge Generationen viel vom Leben der Vorfahren und Bauern lernen. Sie sehen hier zum Beispiel eine Reismühle, die die Bauern heutzutage nicht mehr benutzen. Schüler aus Mittel- und Oberschulen in Hanoi besuchen das Museum oft und sie sind von den Gegenständen begeistert.“

Das Landschaftsmuseum ist eine Kultureinrichtung, die die Seele, das Leben sowie den Arbeitsgeist der Bauern in der Vergangenheit widerspiegelt. Dies wirkt wie eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die die Stärke der Tradition der Vietnamesen bekräftigt.

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