Kriegsgeschichte in der Gegenwart

(VOVworld) – Im französischen Kulturzentrum an der Trang Tien Straße in Hanoi findet zurzeit eine Ausstellung statt. Das Besondere bei dieser Ausstellung ist, dass die Materialien der Gegenstände und Exponate aus Kriegsausrüstungen stammen. Diese wurden zu Alltagswerkzeugen und Spielzeug verarbeitet. Die Ausstellung hat einen interessanten Namen „Geboren im Jahr 1983/Kham Thien“.

 

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Einige Gegendstnde auf der Ausstellung in Hanoi.

 

Der Initiator der Ausstellung ist Bang Nhat Linh. Er wurde 1983 an der Kham Thien Straße in Hanoi geboren. Der Vietnamkrieg war acht Jahre zuvor  zu Ende. Nhat Linh will deshalb seiner Ausstellung den Namen „Geboren im Jahr 1983/Kham Thien“ geben. Seine Nachbarn erzählten ihm, dass die Straße Kham Thien, wo er jetzt wohnt, Ende 1972 einem schweren Bombardement der US-Luftwaffe ausgesetzt war, sagt Nhat Linh.

„Mit der Ausstellung will ich zeigen, wie ich als vietnamesischer Jugendlicher an der Kham Thien Straße und nach dem Vietnamkrieg gelebt habe und wie ich den Krieg wahrgenommen habe. Wir spielten in den Bombenkratern, die wir nur als kleine Teiche kannten. Unsere Verwandten erzählten uns etwas über Geschichte der Kham Thien Straße. Wir als Nachkriegsgeneration,  sehen die Geschichte des Krieges locker und optimistischer. Wir wollen nach vorne schauen.“

Bang Nhat Linh hat an der Hochschule für Kunst in Hanoi studiert. Er hatte während des Studiums schon Ausstellungen über die Alltagsgegenstände gehabt. Für diese Ausstellung brauchte er sieben Jahre Zeit, um die Ausstellungsexponate zu sammeln. Viele Vietnamesen vergessen den Krieg nicht. Nhat Linh will aber zeigen, wie er und seine Generation über den Vietnamkrieg denken. Der Schleudersitz, ein Stück des Flügels des sowjetischen Kampfflugzeugs vom Typ Mig 21, die die vietnamesische Luftwaffe damals besaß. Einige Alltagsgegenstände wie eine Blumenvase, eine Tasse, die aus Munitionen hergestellt wurden, stehen zur Schau. Auf vielen Gegenständen wurden Motive und das Datum der Bearbeitung eingraviert.

Nhat Linh hat selbst einige Spielzeuge und Gegenstände aus Teilen der abgeschossenen Kampfflugzeugen hergestellt, wie Stühle und Pendel für Kinder. Nhat Linh sagt, Erwachsene seien wie Kinder, bei Streitigkeiten gebe es Krieg und Schlägerei.

„Meine Freunde und Bekannte sowie Verwandte wissen, dass ich die Gegenstände im Krieg gerne gesammelt habe. Wenn sie welche entdeckt hatten, haben sie sie mir gekauft. Damit haben sie mir Freude gemacht. Die Gegenstände waren Teile von Waffen, die Menschen töten sollten. Nun wurden sie zu Spielzeugen verarbeitet. Ich finde das interessant.“

An einer Ecke der Ausstellung befindet sich ein Filmstudio. In diesem will Nhat Linh den Dokumentarfilm über einen Kriegsveteran der Minderheitsvolksgruppe Van Kieu zeigen. Diesen Film hat Nhat Linh selbst gedreht. Der Vietnamkriegsveteran machte aus Bombenkratern,Teiche für die Fischzucht. Nhat Linh sagt, er finde das interessant.

„Ich möchte, dass Jugendliche meine Ausstellung besuchen und über den Krieg und über die Geschichte nachdenken. Natürlich hat jeder seine eigene Vorstellung über den Krieg. Ich will aber, dass die Menschen den Krieg vergessen oder mit weniger Schmerz heraus kommen. Man soll optimistisch voraus denken.“

Nhat Linh fing mit der Sammlung von Kriegsgegenständen als Hobby an. Nun ist er Besitzer einer wertvollen Ausstellung. Nhat Linh sagte, er wolle noch mehrere solchen Ausstellungen veranstalten.

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