Brau-Volksgruppe im Hochland Tay Nguyen

(VOVworld) – Die Brau-Volksgruppe hat einen anderen Namen als die Brao-Volksgruppe. Sie ist einer der fünf Minderheitsvölker in Vietnam, die noch die wenigsten Bewohnerzahl haben. Nur noch 400 Menschen der Brau-Volksgruppe haben sich am Se San-Fluss und am Nam Khoong-Fluss im Hochland Tay Nguyen angesiedelt.

Brau-Volksgruppe im Hochland Tay Nguyen  - ảnh 1
Die Volksgruppe Brau im Hochland Tay Nguyen. (Foto: dantocviet.vn)


Früher lebten die Brau-Volksgruppe beim Grenzverlauf zwischen Vietnam, Laos und Kambodscha. Vor 100 Jahren sind sie nach Vietnam eingewandert. Sie haben ihre eigene Sprache, aber keine eigene Schrift. Heute wohnen sie hauptsächlich im Dorf Dak Me in der Hochlandprovinz Kon Tum. Nach Auffassung der Brau-Volksgruppe wurde das Weltall vom heiligen Paxay zur Welt gebracht. Er hat den Himmel, die Erde und die Menschen sowie die Tiere erschaffen. Flüsse, Bäche, Berge, Regen, Leben und Tod, alle wurden sie vom Heiligen Paxay geschaffen. Ähnlich wie andere Volksgruppen im Hochland Tay Nguyen denken die Brau-Bewohner, dass die Welt den Heiligen gehört. Darunter gibt es Berg-Heilige, Fluss-Heilige, Meeres-Heilige und Baum-Heilige. Luu Anh Hung, der Fachmann für Minderheitsvölker im Hochland Tay Nguyen, erklärt die Einzigartigkeit der Kultur von Brau:

“Die traditionelle Kultur der Brau-Volksgruppe weist Ähnlichkeiten mit anderen Minderheiten im Hochland Tay Nguyen aus. Zum Beispiel haben sie Rong-Häuser, Stelzen-Häuser und Ernten-Feste. Die Reis-Heilige ist nach der geistigen Auffassung der Brau am wichtigsten. Sie glauben außerdem, dass alle Dinge und Sachen wie Wasser, Wälder, Boden eine Heilige inne haben. Die Brau sind sehr gastfreundlich, lieben  Kinder und respektieren Ältere.”

Das Rong-Haus ist das größte Haus in der Kommune und liegt im Zentrum des Dorfes der Brau-Minderheit. Es wurde auf Stelzen gebaut und ist vollständig mit Schilf bedeckt. Sie werden von den ortsansässigen Stämmen als Treffpunkt für wichtige Ereignisse wie z.B. Hochzeiten und andere Feste verwendet. Sie stellen auch eine Art Gemeindezentrum dar. Die normalen Häuser der Brau sind etwas kleiner. Und ihre Türe stehen immer in Richtung des Rong-Hauses. Während des Krieges betrieben die Brau Wanderfeldbau mit Brandrodung. Das Leben war deswegen sehr hart. Nach dem Krieg, mit der Hilfe des Staates und der Grenzsoldaten besiedelten sie das Dorf Dak Me in der Provinz Kon Tum. Aber mit rückständigen Anbaugewohnheiten waren die Brau bei der landwirtschaftlichen Produktion früher eng von der Natur abhängig. Thao Loi aus der Brau-Volksgruppe im Dorf Dak Me sagt, die Lebensqualität seiner Dorfbewohner werde mit der staatlichen Unterstützung wesentlich verbessert.

“Im Jahr 2005 angesichts der sinkenden Bewohnerzahl entschied der Staat, dringlichst die Brau-Volksgruppe zu helfen. Die Regierung hat damals ein Projekt von mehr als 900.000 Euro zur Unterstützung der Brau verabschiedet. Demnach sollte das Geld in den Aufbau in die Infrastruktur, Bau der Rong-Häuser und in landwirtschaftliche Produktionen investiert werden. Fünf Jahre nach der Umsetzung des Projektes wurde das Leben der Brau erheblich verbessert.”

Außer den Investitionen in die Produktion hilft der Staat der Brau-Volksgruppe dabei, die Anbautechnik für Nassreis, Kautschuk und Kaffee zu unterrichten. Bis 2012 zählte die Brau-Volksgruppe im Dorf Dak Me insgesamt 417 Menschen. Es gab einen Zuwachs von 100 Menschen in den sechs Jahren. Nicht nur die Wege, sondern auch die Schule und der Kindergarten wurden neu ausgebaut. Derzeit lernen 110 Kinder der Brau in Schulen und Kindergarten. Vier Jugendliche dieser Volksgruppe studieren heute an der Hochschule. Die neue junge Generation der Brau-Volksgruppe sind vielversprechende Nachfolger, die die Sitten und Bräuche ihre Gruppe fortführen werden. 

Mehr zum Thema

Feedback

Weiteres