Das Ritual “Lam Via” der ethnischen Minderheit Thai in Nordwesten

(VOVWORLD) - Das Ritual “Lam Via” ist ein bedeutungsvolles und heiliges Ritual der ethnischen Minderheit Thai. Mit diesem Ritual möchte man um Gesundheit, Glück und Frieden für die Kranken, Neugeborenen, die Menschen, die weit weg von zu Hause arbeiten, und die Schwiegertöchter nach der Heirat, zu beten. Ziel dieser traditionellen Sitten ist es, die betroffenen Menschen zu fördern, damit sie fröhlich und mit Stärke alle Schwierigkeiten im Leben überwinden können. 
Das Ritual “Lam Via” der ethnischen Minderheit Thai in Nordwesten - ảnh 1Das Ritual "Lam Via" der Thai im Nordwesten. (Foto: baonghean.vn) 

Nach Auffassung der ethnischen Minderheit Thai soll ein Mensch von der Geburt bis zum Tod drei Mal das Ritual “Lam Via” durchführen. Via bedeutet die Seele. Und “Lam Via” heißt, dass die Seele nach Hause, zum Körper der betroffenen Menschen gerufen wird. Mit dem Ritual möchte man auch den Menschen, für die gebetet wird, gratulieren. Zum Beispiel führen Geschwister das Ritual durch, um ihrer Schwester vor ihrer Hochzeitszeremonie zu gratulieren. Für ein Kind wird das Ritual drei Tage nach dem Geburt ausgeführt, um dem Gott im Haus zu berichten. Nach dem Tot verlässt, dem Glauben der Thai nach, ihre Seele den Körper. Zu diesem Zeitpunkt wird das Ritual “Lam Via” durchgeführt, damit die Seele ihren Weg nicht verlieren und sicher zum Vorfahren der Familie gehen wird. Im geistigen Leben der Thai-Volksgruppe spielt der Schamane eine wichtige Rolle. Er ist mächtig und in der Lage mit den Heiligen zu sprechen. Deswegen führt er alle Zeremonie im Ritual “Lam Via” durch. Vor dem Ritual wählt er einen guten Tag aus und erhält ausgewählte Kleidung der betroffenen Menschen in einer Tasche. Weiße Kleidung ist im Ritual verboten. In der Tasche des Schamanen liegt außerdem ein gekochtes Ei, ein gerillter Fisch, einen Fischkescher und einen Bambusspann. Er hält die Tasche, Bambusspann und Fischkescher, sitz an der Treppe des Hauses, und liest den Text für das Ritual laut vor. Dazu sagt Quang Van Oai in der Gemeinde Chieng Dong in der Provinz Dien Bien.

“Früher dachte man, dass ein Mensch die Seele hat. Man führt das Ritual “Lam via” durch, wenn man krank wurde. Der Schamane forderte die Familie dazu auf, Schnaps und Schweinefleisch für das Ritual vorzubereiten.”

Opfergabe für das Ritual “Lam Via” sind unteranderem Reis, Klebreis, Schnaps, Früchte und Süßigkeiten. Wenn das Ritual für ein Erwachsene durchgeführt wird, ruft der Schamane die Seelen im Himmel auf. Und für ein kleines Kind wird die Seele, die gerade auf der Erde wandelt, nach Hause gerufen.

Nach der Auffassung der Thai-Volksgruppe hat ein Mensch viele Seele, vom Körper bis zum Fuß. Laut dem Schamanen Me Van Dinh aus dem Dorf Na Huoi in der Provinz Son La wird das Ritual „Lam Via“ von Generation zu Generation übertragen. Wenn man einen Unfall hat oder krank ist, oder ein Familie ein neues Mitglied wie eine Schwiegertochter oder ein neugeborenes Kind erhält, wird dieses Ritual durchgeführt, um für Glück und Gesundheit zu beten.

„Um die Seele für einen Erwachsene anzuziehen, muss man zuerst die Seelen aus dem Himmel und dann die Seelen aus dem Wohnort aufrufen. Um eine Seele für ein kleines Kind zu holen, muss man die Seelen aus der Erde rufen.“

Nach dem Ritual essen die Familienmitglieder die Opfergabe gemeinsam, trinken den Schnaps und wünschen den betroffenen Erwachsende, dem Kind und der ganzen Familie Gesundheit und Glück. Das Ritual „Lam Via“ der Thai-Volksgruppe im Nordwesten wird nur innerhalb der Familie durchgeführt. Durch das Ritual können die Familienmitglieder ihre Liebe und Aufmerksamkeit für die andere zeigen und sich zusammen Glück, Gesundheit und Frieden wünschen. Dieses Ritual hat bis heute einen guten Ruf, weil es einen großen Beitrag zur Verstärkung der Gemeinde leistet. 

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