(VOVWORLD) - Der Bergkreis Hoanh Bo in der nordvietnamesischen Provinz Quang Ninh ist berühmt für Heilpflanzenrezepte der Volksgruppe Dao und zahlreiche wertvolle Heilpflanzen, die nur im Wald im Kreis Hoanh Bo wachsen. Die Angehörigen der Dao in Hoanh Bo interessieren sich dafür, nicht nur traditionelle Heilpflanzen zu erhalten, sondern auch neue Heilpflanzen anzubauen. Damit kann die Provinz Quang Ninh zu einem Heilpflanzenzentrum im Nordosten werden.
 Die Überprüfung des Heilpflanzenanbaus in der Gemeinde Tan Dan. (Foto: baoquangninh.vn)
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2017 hat die Gemeinde Tan Dan im Kreis Hoanh Bo eine Waldfläche von mehr als neun Hektar der Familie von Trieu Tai Cao ausgewählt, um ein Pilotprojekt zum Anbau verschiedener traditioneller Heilpflanzen der Dao unter dem Schatten von Urbäumen umzusetzen, beispielsweise Ardisia silvestris, Kamelie und Morinda officinalis How. Trieu Tien Loc, ein Sohn Caos stellt ein Rezept für einen Badezusatz mit Heilpflanzen der Dao vor:
„Nach der Geburt sind Frauen sehr schwach. Das Rezept für einen Badezusatz mit Heilpflanzen der Dao bringt ihnen schnelle Stärkung. Früher konnte man die Heilkräuter für die Bäder einfach im Wald finden. Angesichts des hohen Bedarfs gibt es sie heute kaum noch. Deswegen pflanze ich diese Heilkräuter an, um sowohl die traditionellen Heilpflanzenrezepte der Dao zu erhalten, als auch zur Entwicklung der Familienwirtschaft beizutragen.“
Das Interesse der Angehörigen der Dao in Hoanh Bo gilt nicht nur dem Erhalt der traditionellen Heilpflanzen, sondern auch der Anpflanzung neuer Heilkräuter. Die Heilpflanzengenossenschaft Khang Thinh HB in der Gemeinde Tan Dan beschäftigt sich derzeit mit dem Pilotanbau der Inka-Nuss. Die Inka-Nuss reguliert den Cholesterinspiegel, wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus und hilft bei Herz-Kreislauf-Beschwerden. Der Vorsitzende der Heilpflanzengenossenschaft, Ban Van Mao, sagte, man könne die Inka-Nuss innerhalb von 20 Jahren ernten. Einige Unternehmen hatten sich verpflichtet, Inka-Nusskerne seiner Genossenschaft zu kaufen:
“Nachdem ich mich über Modelle zum Inka-Nussanbau informiert hatte, entschied ich mich, eine Genossenschaft zu gründen und die Inka-Nuss anzupflanzen. Mit dem Anbau dieser Heilpflanzenart finden die Einheimischen den Weg aus der Armut.”
Obwohl der Gewinn aus der Heilpflanzenzucht noch nicht hoch ist, zeigen die Modelle zum Heilpflanzenanbau im Hoanh Bo die Entschlossenheit der Dao und der Provinzbehörden bei der Erhaltung traditioneller Heilpflanzen. Dies hat ebenfalls dazu beigetragen, neue Arbeitsplätze zu schaffen sowie das Einkommen der Bewohner vor Ort zu erhöhen. Am wichtigsten ist es, den Bedarf an traditionell wertvollen Heilpflanzen für die Einheimischen zu gewährleisten. Dazu der Leiter der Gesundheitsabteilung des Kreises Hoanh Bo, Dang Van Chuong:
„Um Heilpflanzen zu erhalten und entwickeln, hat der Kreis Hoanh Bo Unternehmen, Genossenschaften und Bewohner dazu ermutigt, in den Heilpflanzenanbau zu investieren. Der Kreis unterstützt Unternehmen und Bewohner mit 50 bis 70 Prozent der Kosten für Setzlinge, 50 Prozent der Kosten für den Bau der Verarbeitungswerkstätten und Lagerungsorte für Heilpflanzen. Außerdem bekommen sie die Unterstützung des Kreises für die Anwendung der Wissenschaft und Technologie in der Produktion sowie für den Aufbau der Marken.“
Der Heilpflanzenanbau und die Heilpflanzenverarbeitung im Kreis Hoanh Bo hat dazu beigetragen, aus der Provinz Quang Ninh ein Heilpflanzenzentrum im Nordosten zu machen. Der Mangel an Kapital, an Anbau-, Ernte- und Verarbeitungstechniken sowie das beschränkte Infrastruktursystem sind allerdings noch Schwierigkeiten bei der Entwicklung des Heilpflanzenanbaus im Kreis. Für die Erhaltung der Artenvielfalt und die nachhaltige Entwicklung von Heilpflanzen im Kreis Hoanh Bo ist das Engagement der Behörden auf allen Ebenen und der zuständigen Branchen erforderlich.