Die Volksgruppe der Van Kieu

(VOVworld) – Die Van Kieu ist eine ethnische Minderheit in Vietnam. Sie lebt vor allem in der zentralvietnamesischen Provinz Quang Nam. Tri, Khua, Ma Coong und Bru sind andere Namen für Van Kieu. Die Van Kieu halten sowohl beim Kampf für die Unabhängigkeit als auch beim Aufbau des Landes zusammen. Sie sind stolz darauf, den Namen des ehemaligen Präsidenten tragen zu dürfen.


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Ein Gebet der Volksgruppe der Van Kieu. (Foto: dantocviet.vn)


Die Van Kieu leben vor allem von der Land- und Forstwirtschaft. Sie pflanzen unter anderem Reis, Mais, Maniok und Kürbis an und züchten Kühe, Schweine und Hühner. Die Van Kieu siedeln überwiegend an Berghängen und entlang der Flüsse oder Bäche. Sie leben im Patriarchat. Ihre Kultur ist vielfältig. Die Van Kieu benutzen verschiedene Musikinstrumente wie Gong, Mundorgel, Trommeln und Flöten. Bei ihnen gibt es viele Geschichten, beispielsweise über die Entstehung der Menschheit und der Stämme, die von Generation zu Generation weitererzählt werden, sagt der Direktor der Kulturbehörde von Quang Tri, Nguyen Huu Thang.

„Die Van Kieu haben eine vielfältige Kultur. Sie haben eigene Gesänge, die die Jugendlichen beim Treffen gern austauschen. Es gibt auch Gesänge, die zu Festen wie bei der Einweihung eines Hauses und zur Reisernte dargeboten werden. Wir unterstützen die Van Kieu, ihre Kultur zu bewahren, in dem wir für sie Kulturveranstaltungen organisieren.“

Die Van Kieu legen großen Wert auf die Ehrung der Vorfahren und der Geister, wie beispielsweise des Feuergeistes, des Küchengeistes, des Berggeistes und des Wassergeistes. Sie glauben, dass auch alle Sachen einen Geist haben. Die Geister werden in einer bestimmten Reihenfolge sowohl zuhause als auch im Wald geehrt. Sie hoffen, dass sie mit Hilfe der Geister gute Ernten erreichen können. Der Reisgeist steht bei den Van Kieu an erster Stelle. Für ihre Reisernte brauchen die Van Kieu die Zustimmung des sogenannten „Kan Tro“, also der Reismutter. Vor und nach der Ernte feiern die Van  Kieu gemeinsam mit der Reismutter den gekochten Neureis. Männer der Van Kieu müssen, nicht wie bei anderen Volksgruppen üblich, die Vorfahren der Frau am Altar ehren.

Im Alltag sind die Van Kieu offen, ehrlich und gastfreundlich. Sie glauben, dass die Gäste, vor allem wenn sie bei der Familie übernachten, ihnen Glück und Wohlstand bringen. Auch die Nachbarn freuen sich mit der Familie über den Besuch, als wären sie deren Gäste. Die meisten Speisen der Van Kieu stammen aus ihrer Umgebung und werden frisch zubereitet. Die Van Kieu trinken gern Can-Wein, sagt der Einheimische Ho Thanh Binh.

„Bei Festen spielen die Van Kieu ihre traditionelle Musik. Bei der Gebetszeremonie müssen die beiden Musikinstrumente Gong und Chieng eingesetzt werden. Sie beten für eine gute Ernte. Dabei singen und tanzen sie.“

Die Van Kieu wohnen meistens in kleinen Stelzenhäusern. Der erste Raum von rechts ist das Gästezimmer, dann folgen die Zimmer der Eltern und der Kinder. Zum Schluss ist der Lagerraum. Die Räume werden durch Bambuswände getrennt. Sie haben aber keine Türen. Die Küche befindet sich im Haus. Die Häuser der Van Kieu sind relativ einfach gebaut. Materialien kommen überwiegend aus den umliegenden Wäldern. Die Van Kieu halten beim Bau ihrer Häuser an strengen Regeln fest, wie der Zeitpunkt des Spatenstiches, oder sie führen mehrere Gebetszeremonien für verschiedene Geister durch. 

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