Vorstellung besonderer Kultureigenschaften der Chu Ru

(VOVworld) – Die Kultur der Chu Ru hat besondere Eigenschaften, die eine Attraktion für Besucher im Hochland Tay Nguyen sind. Von den Trachten bis hinzu folkloristischer Kunst und dem traditionellen Handwerksberuf der Keramiker, all das wird von den Chu Ru bewahrt und entfaltet. 

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Der Handwerksberuf der Keramiker wird von den Chu Ru
noch weiter geführt. (Foto: Internet)


Die Chu Ru haben eine große Vielfalt an literarischen und musikalischen Werken, darunter auch wertvolle geschichtliche Erzählungen. Neben dem Epos verfügen die Chu Ru über verschiedene Redewendungen und Sprüche, die das Matriarchat sowie die Rolle der Frau hervorheben. Hinsichtlich der traditionellen Musikinstrumente haben die Chu Ru Trommeln, Rokel, Kwao und Tenia. Am bemerkenswertesten ist Chieng, also eine Art Gong, das bei Festen gemeinsam mit dem Gemeindetanz Tamya Arya gespielt wird. Dazu die Kulturforscherin Linh Nga Niek Dam:

„Ein Gong-Set der Chu Ru besteht nur aus drei Gongs. Während andere Völker wie die Xedang beim Gong-Schlagen um das Haus herumgehen, bleiben die Chu Ru still daneben stehen. Die drei Gongs werden aufgehängt oder auf ein Gestell gelegt.“

Die Chu Ru haben einen Sinn für Ästhetik und geschickte Hände. Aus Erde stellen sie Keramik-Produkte für das Alltagsleben her. Im Dorf Krang Go im Kreis Don Duong in Lam Dong wird der Handwerksberuf der Keramiker bis heute bewahrt. Die Technik bei der Herstellung der Keramik-Produkte der Chu Ru ist einfach. Alles wird mit den Händen gemacht. In der Trockenzeit von Dezember bis März des nächsten Jahres beschäftigen sich alle Familien in Krang Go mit den Brennöfen. Dazu Luong Thanh Son, eine Forscherin der Völker in Tay Nguyen:

„Die Keramikherstellung der Chu Ru ist ähnlich wie die der Cham im Keramikdorf Bau Truc, man benutzt dabei keinen Drehtisch sondern geht um sein Produkt herum. Die Produkte werden auch in offenen Brennöfen gebrannt.“

Eine weitere besondere Kultureigenschaft der Chu Ru sind die Sitten und Bräuche bei der Heirat. Die Frauen entscheiden alles in den Familien, auch bei der Heirat und die Kinder tragen den Familiennamen der Mutter. Den sogenannten Brauch des „Ehemannfangens“ gibt es noch immer bei den Chu Ru. Wenn ein Mädchen einen Jungen liebt, sagt sie es ihren Eltern, damit diese die Familie des Jungen für die Heirat fragen. Im Frühling bringt die Familie des Mädchens Opfergaben zum Haus des Jungen, also keine Brautgaben, sondern Bräutigamgaben. Wenn die Familie des Jungen das ablehnt, kehrt die Familie des Mädchens zurück und versucht es später ein weiteres Mal, solange, bis die Familie des Jungen damit einverstanden ist. Wenn der Junge die Ehe verweigert, bemühen sich die Männer in der Familie des Mädchens darum, einen Ring an den Finger des Jungen zu stecken, um ihn zu zwingen zum Schwiegersohn der Familie zu werden. Wenn der Junge diesen Ring trägt, ist er der Schwiegersohn der Familie. Falls er damit nicht einverstanden ist und den Ring an die Familie des Mädchens zurückgibt, muss er auch Büffel und Schnaps dazu geben. Falls beide Seiten mit der Heirat einverstanden sind, bereitet die Familie des Mädchens Opfergaben vor, um den Bräutigam abzuholen. Dazu Luong Thanh Son weiter:

„Bei den Chu Ru und einigen anderen Völkern muss die Familie des Mädchens sehr viele Opfergaben an die Familie des Jungens überreichen. Viele arme Mädchen können deshalb nicht heiraten. Nach der Hochzeit geht der Junge zum Haus des Mädchens und wohnt dort. Er kann dort für immer leben, aber zuvor muss auch die Frau für eine bestimmte Zeit in seinem Haus wohnen.“

Bei der Hochzeit führen beide Familien eine Reise als Zeremonie durch, um den Jungen zum Haus des Mädchens zu bringen. Vor der Reise nutzt die Mutter des Mädchens einen Schal, um das Paar zusammen zu binden. Ein Tuch wird über die Köpfe der beiden gelegt. Das gilt als eine wichtige Zeremonie, damit das Ehepaar für immer glücklich ist.

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