Bewohner in Nam Bung erzählen ihre Geschichte mit Fotos

(VOVworld) - Die kleine Volksgruppe der Dao in der Gemeinde Nam Bung stellt derzeit ihre Kultur mit Fotos vor. “Fotostimme” heißt ein Projekt, das vom Institut für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt und von den Bewohnern in Nam Bung in der nordvietnamesischen Bergprovinz Yen Bai umgesetzt wurde. Durch Fotos, die sie selbst machen, erzählen die Bewohner vor Ort etwas über ihre Sitten und Bräuche. 



Bewohner in Nam Bung erzählen ihre Geschichte mit Fotos - ảnh 1
(Foto: yenbai.gov.vn)



Früher beschäftigten sich die Bewohner in Nam Bung nur mit Feld- und Stickarbeit. Die Menschen der Gegend wussten nichts über Kameras. Auch hatten Sie keine Ahnung, wie man schöne Fotos machen kann. Als das Projekt “Fotostimme” sie mit Fotoapparaten und Kenntnissen über Fotografie ausstattete, schafften sie einzigartige, lebendige und mitfühlende Werke. Vo Mai Phuong, die Mitarbeiterin des ethnologischen Museums, wies die Bewohner vor Ort an, wie sie die Kameras benutzen können. Phuong bewundert die Fotos, die von der Volksgruppe der Dao in Nam Bung entstanden sind.

Jeder Bewohner hat durchschnittlich 700 Fotos gemacht. Wir werden die besten Fotos auswählen, um sie dem Publikum vorzustellen. Obwohl fast alle Bewohner in Nam Bung zum ersten Mal Fotos gemacht haben, sind sehr schöne Fotos entstanden. Zu den besten Fotos zählen Aufnahmen einer Bewohnerin namens Dan im Dorf Nam Chau. Es sind Motive um den Bach und von Reisterrassen.”

Phuong fügt hinzu, dass die Ergebnisse ganz besonders seien. Manche Bauer seien Analphabeten. Die Fotos aber seien lebendig und würden interessante Geschichte erzählen. Phuong weiter:

Für uns sind manche Fotos nicht so schön, aber für diese Bauer sind sie von großer Bedeutung. Fotos über Reisfelder sind ganz normal. Aber man kann durch die Fotos der Bewohnern in Nam Bung verstehen, warum die Volksgruppe der Dao Reis in Terrassenfeldern anpflanzen müssen.”

Bewohnerin  Ly Thi Liu interessiert sich dafür, Fotos über den Reisanbau zu machen. Jedes Foto von Liu ist eine Geschichte über das Leben und die Menschen in der nordwestvietnamesischen Gebirgsregion. Dazu Liu:
”Ich habe verschiedene Fotos geschossen. Es handelt sich vor allem davon, Reis anzubauen, den Boden zu hacken und medizinische Kräuter zu pflücken. Der Reisanbau der Bauern in Nam Bung ist anders als in anderen Gebieten. Die Bewohner in anderen Gebieten bauen Reispflanzen in Reihen an. Hier baut man Reispflanzen unordentlich an. Ich mag den Reisanbau in Reihenfolge. So ist es einfacher, den Wasserspiegel zu beobachten und Unkraut zu jäten.”

Währenddessen stellen die Fotos von Ban Thi Dan den Zusammenhalt der Dao-Bewohner. Die Dao-Bewohner helfen einander beim Reisanbau und beim Bau neuer Häuser. Dazu Dan:
Die Bewohner hier sind sehr hilfsbereit und solidarisch. In anderen ländlichen Gemeinden muss man Bauern mieten. Hier in Nam Bung unterstützen wir uns untereinander beim Reisanbau. Durch meine Fotos kann man erkennen, dass in den Feldern die Dao-Bewohner normale Kleidung tragen. Währenddessen tragen Dao-Bewohner in anderen Versammlungen schöne traditionelle Trachten.”

Auch Fotos über die Stickarbeit der Dao-Frauen stehen im Dans Fotoalbum. Dan erzählt, nach dem Abschluss der Feldarbeit würden sich die Dao-Frauen mit Stickarbeit beschäftigen:

Ich mag diese Szene, deshalb habe ich sie geschossen. Dann zeige ich anderen Menschen diese Fotos. Während Dao-Frauen mit Doppelfaden sticken, sticken die Mong-Frauen mit einem Faden. Ich finde, dass der Stickstil meiner Volksgruppe geeigneter ist.”

Obwohl die Qualität dieser Fotos nicht so gut ist, wurden traditionelle Handwerksberufe sowie Sitten und Bräuche der Dao-Bewohner dadurch vorgestellt. Die besten und bedeutungsvollsten Fotos werden in der nächsten Woche bei einem Straßenfest in Hanoi ausgestellt.


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