Das Symboltier Nghe in der klassischen vietnamesischen Bildhauerei

(VOVworld) – Eine Ausstellung über das Symboltier Nghe in der klassischen Hauerei der Vietnamesen hat in Ho Chi Minh Stadt stattgefunden. Die Exponate sind künstlerische Werke und Dokumente über das Symboltier Nghe, einer der heiligen Tiere der Vietnamesen. Durch die Ausstellung können die Besucher mehr über die kulturellen und historischen Werte der Vietnamesen erfahren.

Das Symboltier Nghe in der klassischen vietnamesischen Bildhauerei  - ảnh 1
Das Symboltier Nghe im 17. Jahrhundert.


Wasserbüffel und Hund sind Tiere, die eng mit dem Alltagsleben der Vietnamesen verbunden sind. Wasserbüffel helfen den Bauern, Felder zu pflügen und die Hunde bewachen das Haus. Im geistigen Leben in den vergangenen Jahrhunderten haben die Vietnamesen den Hund verehrt und zahlreiche künstlerische Skulpturen von Hunden gemeißelt. Sie betrachteten dieses Tier als heiliges Tier, das die Menschen vor Geistern und dem Teufel schützen kann. In Dörfern in Nordvietnam gibt es vor dem Dorftor immer einen Hund aus Stein, der das ganze Dorf schützen soll. Vor den Toren oder Türen jeder Familie gibt es einen Hund aus Stein, der das Haus bewachen soll. Diese Steinhunde sind normalerweise aufwendig und stattlich gehauen. Aber machmal werden nur Steinblöcke gelegt, die die Form eines Hundes haben. Die Steinhunde, die vor Tempeln und Pagoden stehen, sind meisten sehr künstlerisch und als Nghe bekannt. Seit Jahrhunderten ist der Nghe ein heiliges Tier in der vietnamesischen Kultur, das ganz anders als das Fabeltier Qilin in der chinesischen Kultur zu sehen ist. Das Fabeltier Qilin sieht wie ein Löwe aus, der Hörner und Beine wie ein Wasserbüffel hat. Der Körper von Qilin ist dick und mit Schuppen bedeckt, wie eine Drache. Er trägt normalerweise eine Kugel im Mund oder legt einen Fuß auf die Kugel. Das Symboltier Nghe der Vietnamesen hat keine Hörner, dessen Körper klein und schlank ist. Seine Füße sehen wie die Füße von Hunden aus. Der Kulturforscher in Ho Chi Minh Stadt Nguyen Thanh Tung sagt dazu:

“Unser Symboltier Nghe ist sehr abstrakt. Unsere Vorfahren haben sich die Form dieses heiligen Tieres vorgestellt, die sehr einzigartig und ganz anders als alle anderen Tiere auf der Welt sind. Ich bin tief berührt zu sehen, dass viele Studenten die Ausstellung besuchen und die Exponate respektieren.”

In mehreren Jahrhunderten wurde die Figur des Fabeltiers Nghe verwendet, um die alten Tempel in Vietnam zu dekorieren. Die Form des Fabeltiers Nghe wurde auf der Stange des Daches oder an der Ecke des Daches eingraviert. Auf den Dächern der Tempel im Dorf An Hoa in der Provinz Ha Nam, im Tempel Phat Loc in der Provinz Thai Binh, auf der Säule im Gemeindehaus des Dorfes Hoi Thong in der Provinz Ha Tinh ist bis heute das Symboltier Nghe zu sehen. 

Bei der Ausstellung werden 60 künstlerische Werke über das Fabeltier Nghe aus Stein, Keramik, Porzellan, Holz und Bronze präsentiert. Sie ziehen die Aufmerksamkeit der Besucher durch die Kreativität und Selbstständigkeit der Vietnamesen in der Vergangenheit auf sich. Laut einigen wissenschaftlichen Dokumente gibt es die Figur des Symboltiers Nghe seit dem 11. Jahrhundert in der Hauereigeschichte der Vietnamesen. Tran Thi Huynh Mai, Studentin aus der Abteilung für indutrielle Malerei in der Van Lang-Hochschule fasziniert diese Ausstellung.

“Ich besuche die Ausstellung, um zu erfahren, wie die Figuren in der vietnamesischen Hauerei der Vietnamesen anders als die Hauerei der südostasiatischen Länder oder Chinas waren. Dann wenn wir Muster für die Werke wählen, wissen wir Bescheid, welche Muster aus Vietnam stammen.”

In den vergangenen Jahren kamen einige fremde kulturelle Produkte angesichts der Integration in die Welt nach Vietnam. Deswegen haben die Besucher durch die Ausstellung die Chance, die Schönheit und die Bedeutung der traditionellen heiligen Tiere der Vietnamesen besser zu verstehen. Diese Aktivitäten tragen dazu bei, die traditionelle Kultur hervorzuheben und den Stolz auf die kulturellen und geistigen Werte des vietnamesischen Volkes zu fördern. 

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