Der Glaube an Muttergöttinnen von Vietnamesen: Ehrung ewiger Werte

(VOVworld) – Praktiken in Verbindung mit dem vietnamesischen Glauben an die Muttergöttinen sind eine Form zur Verehrung der Muttergöttinnen der vier Elemente Himmel, Wasser sowie Berge und Wälder, die seit dem 16. Jahrhundert entstanden sind. Gemeinsam mit anderen zehn immateriellen Kulturschätzen Vietnams wurden Praktiken in Verbindung mit dem vietnamesischen Glauben an die Muttergöttinen von der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) geehrt. Dies hat nicht nur der vietnamesischen Kultur den Stolz gebracht, sondern die Lebensstärke und den standhaften Wert einer langjährigen Glaubensart im kulturellen Leben von Vietnamesen bekräftigt. 

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Vietnamesen verehren seit 16. Jahrhundert die Muttergöttinnen der vier Elemente Himmel, Wasser sowie Berge und Wälder.


Das Hau Dong-Ritual  “Gia chau co doi thuong ngan” wird von einem Mann gespielt. Mann nennt ihn Thanh Dong. Thanh Dong ist auch der einzige Haupttänzer bei dieser Zeremonie. Lebhafte Töne und schöne Tänze von Thanh Dong haben eine heilige und spannende Atmosphäre geschaffen. Der Experte für Verehrung der Muttergöttinnen, Professor Ngo Duc Thinh sagt, Hau Dong ist der Austausch zwischen Göttinnen und den Menschen. “Ong Dong” und “Ba Dong”, also männliche und weibliche Thanh Dong seien Vermittler und Vermittlerinnen. Das Hau Dong-Ritual sei eine kulturelle und wertvolle Zeremonie. Dazu Professor Ngo Duc Thinh:

” Traditionell  findet das Hau Dong-Ritual im dritten und achten Monat nach dem Mondkalender  statt. Während der Zeremonie schließen sich unterschiedliche Göttinnen in verschiedenen Szenen die Seele von Thanh Dong an. Ein vollständiges Hau Dong-Ritual besteht aus 36 Szenen, in den 36 unterschiedliche Göttinnen verehrt werden. Die Menschen beten während des Hau Dong-Rituals.”

Nach Dokumenten und Studien verehrt der Glaube an die Muttergöttinnen die Lieu Hanh-Muttergöttin, Thuong Ngan-Muttergöttin und Thoai-Muttergöttin sowie historische Persönlichkeiten und legendäre Personen. Die Lieu Hanh-Muttergöttin verwaltet den Himmel. Die Thuong Ngan-Muttergöttin verwaltet Berge und Wälder. Das Wasser wird von der Thoai-Muttergöttin verwaltet. Der Glaube an die Muttergöttinnen ist eine Mischung zwischen der lokalen Religion von Vietnamesen und fremden Religionen wie Taoismus und Buddhismus. Muttergöttinnen stammten nicht nur aus der Kinh, sondern auch von ethnischen Minderheiten, wie der Muong, Tay, Nung und Dao. Dies zeigt den Kulturaustausch, das gleichberechtigte Verhältnis und die enge Verbindung zwischen den Volksgruppen Vietnams. Dazu Professor Ngo Duc Thinh:
”Ein Teil des nordvietnamesischen Deltas, das die Provinzen Nam Dinh, Thanh Hoa und Ninh Binh umfasst, ist die Wiege der Verehrung der Muttergöttinnen. Muttergöttinnen entstanden drei Mal in dieser Region. Dort wurden Tempel zur Verehrung gebaut Man nennt einen großen Tempel, in dem die Lieu Hanh-Muttergöttin verehrt wird, Phu, wie beispielsweise Phu Day und Phu Lap in Nam Dinh. Phu Tay Ho war der Ort, wo Lieu Hanh-Muttergöttin Schriftsteller und Dichter traf.”

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Ein Ritual in der Zeremonie zur Verehrung der Muttergöttinnen.

 
Nguyen Van Tien, die oft Hau Dong-Rituale anschaut, sagt, der Glauben an die Muttergöttinnen erweckenden Wunsch der Menschen nach Glück, Wohlstand und Gesundheit:
”Die Verehrung der Muttergöttinnen ermuntert Menschen, hochherzig zu leben, ihre Eltern zu respektieren und ihre Vorfahren zu verehren. Der Glaube an die Muttergöttinnen verehrt auch Helden des Volkes. Dieser ermuntert Menschen, für das Volk und für das Land zu leben und sich zu opfern.”
Nach Auffassung der früheren Vietnamesen lagen alle Naturphänomene, wie beispielsweise Dürre, Überschwemmungen und Fruchtbarkeit, in der Macht von Muttergöttinnen. Sollten Menschen von Muttergöttinnen geschützt werden, wäre ihr Leben gewährleistet. Das ist der Kernwert des Glaubens an Muttergöttinnen. Der Experte für Kultur und Glauben, Nguyen Tien Dung würdigt dieses Glauben:
”Wenn man ein Hau Dong-Ritual anschaut, kann er etwas über künstlerische Werte wie beispielsweise Gesang, Tanz, Blumenstecken, Kampfkunst, Papierfalten, Kochkunst und Mode erfahren. Dieser Glaube ist eine geistige und seelische Stütze jedes Menschen. Er ermutigt  Menschen mit den guten Empfehlungen, hochherzig zu leben. Man betet um gutes Wetter, für Glück und den Frieden.”
Durch den Glauben an die Muttergöttinnen zeigen Vietnamesen ihre Auffassung über die Geschichte, das Kulturerbe, die Rolle der Geschlechter und Kulturidentitäten. Praktiken in Verbindung mit dem vietnamesischen Glauben an die Muttergöttinen haben den Bedarf und den Wunsch des geistigen und kulturellen Lebens von Vietnamesen gedeckt und erfüllt. 

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