Frühlingsfeste in Nordvietnam

(VOVworld) – In Vietnam gibt es jährlich rund 8900 Feste, davon sind mehr als 7000 traditionelle Feste. Diese Feste leisten einen großen Beitrag dazu, die traditionelle vietnamesische Kultur zu bewahren. Sie sind ferner ein immaterielles Kulturerbe der Vietnamesen. Vietnamesen begehen nach dem Neujahrsfest Tet überall im Land verschiedene Feste.

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Beim Fest Tich Dien in Doi Son. (Foto: tienphong.vn)


Die Frühlingsfeste in Vietnam sind in fünf Hauptkategorien eingeteilt. Das sind landwirtschaftliche Feste, religiöse Feste, Unterhaltungsfeste, Feste der Wettbewerbe und historische Feste. Dazu Forscher Vo Hong Thuan vom vietnamesischen Ethnologie-Museum.

„Das Tro Tram-Fest gehört zu den landwirtschaftlichen Festen. Bei diesem Fest wird der Umzug mit einem heiligen Reisbündel veranstaltet. Früher wurde eine Familie, bei der sowohl der Mann als auch die Frau noch am Leben sind und innerhalb der jüngsten drei Jahre keinen Tod unter den Familienmitgliedern zu vermelden hatten, die Reiskörner des heiligen Reisbündels zur Fortpflanzen gewählt. Beim Reisanbau wird kein Dünger benutzt, da der Reis als Opfergabe für den Heiligen vorgesehen ist. Bei der Ernte wird das Reisbündel mit den besten Reiskörnern aufbewahrt und zum nächsten Fest gebracht. Das Fest ist mit dem Wunsch der Bauern verbunden, eine ertragreiche Reisernte zu erzielen.“

Traditionelle Feste finden im ganzen Jahr statt, meistens aber im Frühjahr, also unmittelbar nach dem Neujahrsfest Tet. Vietnamesische Bauern haben im Frühling am meisten Freizeit, da sie gerade eine Reisernte hinter sich hatten, sagt Vo Hong Thuan.

„Der erste Monat nach dem Mondkalender ist der Monat des Drachens, ein Symbol der Kraft. Anfang gut, alles gut, so denken auch Vietnamesen. Das Jahr soll mit einem guten Anfang beginnen. Landwirtschaftliche Feste finden normalerweise im ersten Monat nach dem Mondkalender statt.“

Das landwirtschaftliche Fest Tich Dien Doi Son im Dorf Doi Tam in der nordvietnamesischen Provinz Ha Nam gibt es schon seit dem 10. Jahrhundert. Dabei wird der Empfang des Königs, der zum Reisanpflanzenfest im Dorf zu Besuch kommt, vorbereitet. Das Giong-Festival in der Gemeinde Phu Dong an der Nähe von Hanoi wurde von der UNESCO als immaterielles Erbe der Menschheit anerkannt. Es wird jährlich zum Andenken des Giong-Heiligen veranstaltet. Das Dong Da-Hügel-Fest wird zum Andenken des Sieges gegen chinesische Soldaten der Qing-Dynastie unter der Führung des vietnamesischen Königs Quang Trung veranstaltet. Dazu sagt Nguyen Van Hung aus Ho Chi Minh Stadt:

„Am 5. Tag des ersten Monats 1789 nach dem vietnamesischen Mondkalender besiegten die Soldaten des vietnamesischen Königs Quang Trung die Soldaten der chinesischen Qing-Dynastie. Seit dem feiern die Vietnamesen jährlich diesen Sieg. Wir wollen dieses Festival fortführen, damit unsere jüngeren Generationen von der Landesverteidigung der Vorfahren wissen.“

Der Frühling kommt und die Vietnamesen feiern Feste. Das ist nicht nur Genugtuung für Vietnamesen im Frühjahr, sie wollen damit auch ihre traditionelle Kultur bewahren.

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