Neujahr für die Cham in Ho Chi Minh Stadt

(VOV World)-Die Cham sind eine Volksgruppe in Vietnam, die überwiegend muslimisch geprägt ist. Ihre wichtigste Feier ist deswegen der Fastenmonat Ramadan. Das heißt aber nicht, dass sie nicht trotzdem auch das vietnamesische Neujahrsfest Tet feiern.

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Die Volksgruppe der Cham feiert das Neujahrsfest.

Früher bildeten die Cham eine eigene Zivilisation im heutigen Mittelvietnam. Heute leben auch viele von ihnen im Süden, in Ho-Chi-Minh-Stadt. Zum Beispiel im 17. Bezirk im Stadtviertel Binh Thanh. Dort verteilen die Behörden Neujahrsgeschenke an die Cham. Keine übermäßig wertvollen Geschenke, der Wert liegt eher im symbolischen: Ein Bild für den Zusammenhalt aller Vietnamesen, beschreibt es Vu Nam Trung, der Vorsitzende des 17. Bezirks:

„In den vergangenen Jahren hat sich das Leben der Cham im Bezirk verbessert. Jedoch ist es noch immer schwierig. Die Behörden helfen ihnen, beispielsweise wir geben Cham-Schülern Stipendien und gewähren den Familien Kredite, damit sie etwas erwirtschaften und aus der Armut herauskommen können.“

Der Cham Samael verbringt dieses Tetfest in dem neuen Haus, das die vaterländische Front der Stadt für seine Familie gebaut hat. Der 75-Jährige stammt aus An Giang, einer Provinz im Mekongdelta. Seine Familie zog vor vielen Jahren nach Ho Chi Minh Stadt. Sie sind arm und haben viele Kinder. Die vaterländische Front der Stadt hat ihnen deswegen ein neues Haus auf ihrem Grundstück bauen lassen. Samael ist aufgeregt über ein so großes Geschenk:

„Der Staat hat mir dieses Haus gebaut, es hat einen Wert von 30 Millionen Dong, also umgerechnet etwa 1000 Euro. Dieses Haus habe ich auch der Bürgervertretung zu verdanken. An diesem Neujahrsfest haben wir also allen Grund, zu feiern. Wir haben einen festen Wohnort und müssen uns nicht mehr Sorgen machen, wo wir leben sollen.“

Die Stadt hat außerdem die Unterrichtsgebühren für Cham-Schüler aufgehoben, vom Kindergarten bis hin zum höchsten Schulabschluss. Normalerweise müssen alle Schüler in Vietnam für den Schulbesuch bezahlen. Im Stadtbezirk Nummer Acht gibt es mittlerweile sogar 15 Hochschulabsolventen, die Cham sind. Drei von ihnen wurden zur Ausbildung ins Ausland geschickt, erzählt Kim-So, Vertreter der Muslime im Achten Bezirk, wo mehr als 240 Cham-Familien wohnen.

„Im vergangenen Jahr haben sich die Behörden und die vaterländische Front der Stadt viel um uns Cham gekümmert. Für einige Familien wurden sogar Häuser gebaut. Auch für die Schulbildung wird gesorgt. Wir möchten das Bildungsniveau unserer Nachkommen verbessern. Die Cham im Achten Bezirk arbeiten sehr fleißig, um für ihre Kinder sorgen zu können.“

Ly Du Do, Vertreter der Cham in Ho Chi Minh Stadt, verspricht für das kommende Jahr noch mehr Einsatz von Seiten der Bewohner:

„Gemeinsam mit allen anderen Menschen in Ho Chi Minh Stadt werden die Cham zu den Wirtschaftszielen der Stadt beitragen. Wir wollen Arbeitsplätze schaffen und die Armut mindern. Außerdem beteiligen wir uns an der Kampagne der vaterländischen Front der Stadt, soziale Übel zu bekämpfen.“

Mit "soziale Übel" bezeichnen die vietnamesischen Behörden unerwünschte gesellschaftliche Entwicklungen, zum Beispiel Drogenkonsum oder Prostitution. Cham-Vertreter Do verspricht, man werde sich solchen Initiativen gewissenhaft anschließen. Und dann hoffe er einfach auf ein glückliches, erfolgreiches Jahr 2012.

                                                                      Lan Anh 

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