Anpassung der Landwirtschaft Vietnams an den Klimawandel

(VOVworld) – Vietnam ist eines der Länder, das weltweit am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen ist. Derzeit passt sich das Land aktiv an Wetterextreme, vor allem in der Landwirtschaft, an. Zahlreiche Projekte und Maßnahmen sind umgesetzt worden, damit das Land sich an den Klimawandel anpassen kann.

 

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Eine Konferenz über die Anpassung an den Klimawandel.


Die Landwirtschaft ist der Schwerpunkt der vietnamesischen Wirtschaft, die mehr als 18 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Fast die Hälfte der vietnamesischen Arbeitskräfte ist in der Landwirtschaft tätig. Die Auswirkungen des Klimawandels unterscheiden sich von Region zu Region. Sie betreffen allerdings in besonderem Maße die Land- und Forstwirtschaftsproduktion sowie die Fischerei.

Die Suche nach Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ist der Schwerpunkt bei der Reaktion auf den Klimawandel. In der Landwirtschaft werden Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel auf allen Ebenen und in allen Bereichen umgesetzt.

Aktive Anpassung in zahlreichen Bereichen

Prognosen zufolge werden 80,6 Prozent der Landfläche der Provinz Hau Giang und 77 Prozent der Prozent Kien Giang im Süden aufgrund des Meeresspiegelanstiegs von 100 cm bis Ende des 21. Jahrhunderts überschwemmt sein. Währenddessen werden 50 Prozent der Landfläche der Provinzen Thai Binh, Nam Dinh, Soc Trang, Bac Lieu und Ca Mau überschwemmt. 16,8 Prozent der Fläche des Deltas des Roten Flusses und 40 Prozent des Mekong-Deltas werden überflutet. Vizelandwirtschaftsminister Le Quoc Doanh sagte, dass sich die Anbaubetriebe auf die Anwendung neuer Technike und Technologie sowie auf die Investition in die Produktions- und Verarbeitungsinfrastruktur und auf die Erneuerung der Politik konzentrieren sollen. Außerdem sollen die Erweiterung der Anbaufläche, die Erhöhung des Ertrags, die Qualitätsverbesserung und die Nahrungsmittelhygiene der Obstsorten, die große Absatzmärkte haben, beachtet werden. Ho Xuan Hung, der Vorsitzende des vietnamesischen Landwirtschaftsverbands ist auch der Meinung:

”Es ist am wichtigsten, dass wir gegenwärtig entsprechende Pflanzen und Bäume anpflanzen. Wir müssen uns an den Klimawandel anpassen. Die Folgen der Versalzung in den Provinzen in der vergangenen Zeit wurden nicht nur durch das Wetter, sondern auch den Menschen verursacht. Wenn wir Wetterextreme besser vorhersagen könnten, könnten wir den Bauern passende Produktionsmodelle anbieten. Derzeit sind Viehzucht, Fischerei, Gemüse- und Obstanbau bevorzugt in der vietnamesischen Landwirtschaft. Daneben soll man sich auch auf die Forstwirtschaft konzentrieren.”

Bei der Ergreifung der Maßnahmen zur Reaktion auf den Klimawandel, einschließlich des langfristigen und nachhaltigen Kampfs gegen Dürre und Versalzung, muss auf eine einheitliche Bewässerungsplanung in jeder Region geachtet werden. Dazu Nguyen Van Tam, der Direktor des Landwirtschaftsamtes der südvietnamesischen Provinz Kien Giang:

“Man muss auf die Kapazität der Bewässerungssysteme achten, die den Besonderheiten der Produktion jeder Region entsprechen sollen. Außerdem sollen die Warnungen vor Versalzung rechtzeitig herausgegeben werden.”

Verstärkung der Anpassung an den Klimawandel auf Provinzebene

Die Anpassung an den Klimawandel wird nach eigenen Bedingungen jeder Provinz umgesetzt. Zum Beispiel bevorzugt die südzentralvietnamesische Provinz Khanh Hoa die grundsätzliche Infrastruktur für die Landwirtschaftsproduktion, Salzherstellung und Fischzucht. Währenddessen integriert die zentralvietnamesische Provinz Binh Dinh Elemente bezüglich des Klimawandels und des Meeresspiegelanstiegs in Programme, Planungen und Entwicklungspläne. Außerdem fördert die Provinz die Umsetzung der Programme und Projekte bezüglich des Klimawandels und Meeresspiegelanstiegs. Der Mitarbeiter der Abteilung für Naturkatastrophenschutz und Rettungsarbeit der südvietnamesischen Provinz Ben Tre, Nguyen Khanh Hoan sagte, die Provinz konzentriere sich derzeit darauf, die Einwohner über die Auswirkungen des Klimawandels aufzuklären. Damit könne das Bewusstsein der Einwohner vor Ort über den Wald- und Wasserressourcenschutz sowie über Maßnahmen zur Einsparung von Wasser verbessert werden. Dazu Nguyen Khanh Hoan:

”Trinkwasser für das Alltagsleben der Bevölkerung und die Produktion ist sehr wichtig. Wir rufen Verbände, wie beispielsweise Frauenverbände und Jugendverbände auf, die Einwohner über dieses Thema aufzuklären. Dadurch verbessert sich schrittweise das Bewusstsein der Einwohner vor Ort. Die Einwohner beginnen damit, Trinkwasser zu horten. Sie sind aktiv bei der Lösung der Folgen von Katastrophen.”

Negative Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft beeinträchtigen die Ziele zur Armutsminderung und zur nachhaltigen Entwicklung des Landes. Vietnam strengt sich an, die Fähigkeit der Anpassung und der Reaktion auf den Klimawandel, vor allem in der Landwirtschaft, zu verbessern. Dies wird dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern.

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