Ausbruch von Spannungen über die Jerusalem-Frage

(VOVWORLD) - Die Situation in der arabischen und islamischen Welt hat sich seit der Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt durch den US-Präsidenten Donald Trump zugespitzt. Demonstrationen sind nicht nur im Nahen Osten ausgebrochen, sondern auch in vielen anderen islamischen Staaten. Die Situation droht das Gebiet im Nahen Osten derzeit in den Wirbel der schlimmen Unruhe zu stoßen, wenn die internationale Gemeinschaft nicht rechtzeitige eine Lösung findet.
Ausbruch von Spannungen über die Jerusalem-Frage  - ảnh 1 Israelische Polizei behandelt mit Demonstranten in Ostjerusalem am 9. Dezember. (Foto:: THX/VNA)

Ein Tag nach der riskanten Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump bezüglich der heiligen Stadt Jerusalem hat sich die Gewalt ausgebreitet. In Ostjerusalem wurden in den vergangenen Tagen mindestens 1400 Palästinenser bei Zusammenstöße mit den israelischen Sicherheitskräften verletzt.

Eine Welle der Demonstrationen

In Jerusalem mussten die israelischen Sicherheitskräfte Tränengas und Rauchgranaten einsetzten, um die palästinensischen Demonstranten aufzulösen. Die Palästinenser protestierten gegen den Beschluss des US-Präsidenten, Jerusalem als die israelische Hauptstadt anzuerkennen. Die Spannungen eskalierten, als am 10. Dezember in Ostjerusalem auf einen israelischen Sicherheitsbeamten eingestochen wurde. Daraufhin begann der jüdische Staat mit einem harten Gegenschlag.   

Auch in der Stadt Bethlehem, die etwa zehn Kilometer von Jerusalem liegt, spitzte sich die Gewalt zu. Dort hatten zuvor sich tausende Demonstranten gegen die Anerkennung Jerusalems als die Hauptstadt Israels durch die USA ausgesprochen. Die israelische Polizei schoss Tränengas in die Demonstranten.

Jerusalem und Bethlehem sind ein Teil im „Bild des Zorns“ der arabischen und islamischen Welt nach der Entscheidung der USA. Die Demonstrationen haben nicht nur in den islamischen Ländern stattgefunden, sondern auch in den verbündeten Ländern der USA. Beispielsweise versammelten sich am 10. Dezember etwa 2500 Menschen außerhalb der US-Botschaft in Deutschland, um dem palästinensischen Staat ihre Solidarität zu zeigen und gegen die Entscheidung von Washington zu protestieren. In Libanon sind die Sicherheitskräfte dieses Landes mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor der US-Botschaft in der Hauptstadt Beirut vorgegangen.

Nahe Osten steht vor Gefahr schlimmer Unruhen

Die Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump hat nicht nur heftigen Ärger in der arabischen und islamischen Welt ausgelöst, sondern auch einen einem schlimmen Riss zu den ohnehin fragilen den diplomatischen Beziehungen zwischen den Ländern im Nahen Osten geführt. Die Türkei kündigte den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Israel an. Das Land hat zugleich zu einer Sondersitzung der Organisation für islamische Zusammenarbeit am 13. Dezember in Istanbul aufgerufen. Auch der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas hat angekündigt, dass der bevorstehende Besuch des US-Vizepräsidenten Mike Pence in Nahen Osten nicht begrüße. Es werde keine Gespräche geben. Palästina werde nach einem Vermittler für Friedensgespräche statt der USA suchen, sowie eine Resolution des UN-Sicherheitsrats über die Jerusalem-Frage anstreben.

Derzeit werden alle diplomatischen Bemühungen durchgeführt, um den Konflikt zwischen Israel und Palästina zu entschärfen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron drängte den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu dazu, den Siedlungsbau im Westjordanland einzustellen. Außerdem rief er den israelischen Regierungschef dazu auf, mutige Schritte gegenüber den Palästinensern einzuleiten, um die Sackgasse im Konflikt zwischen Israel und Palästina zu durchbrechen. 

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