China und Indien müssen Hürden in den Beziehungen überwinden

(VOVworld) – Chinas Staatspräsident Xi Jinping hat am Mittwoch seinen ersten Besuch in Indien seit seinem Amtsantritt begonnen. Der Besuch soll eine Gelegenheit sein, die wirtschaftliche Zusammenarbeit der beiden Nachbarländer voranzutreiben. Aber die bestehenden Meinungsverschiedenheiten in den Beziehungen können noch nicht beseitigt werden.


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Chinesischer Staatspräsident Xi Jinping (r) und der indische Ministerpräsident Narendra Modi. (Foto:AP/docbao.vn)



Die erste Station des Indiensbesuchs vom chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping ist nicht die Hauptstadt Neu Dehli, sondern der Bundesstaat Gujarat- der Heimatort des indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi. Hier wird der indische Ministerpräsident den chinesischen Staatschef empfangen, bevor sie Gespräche führen, sowie Arbeitsprogramme in Neu Dehli in den nächsten zwei Tagen beginnen.

Wirtschaft liegt im Mittelpunkt des Besuches

Nach Angaben der Zeitung “The Hindu” werden beide Seiten während des Indienbesuchs vom chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping etwa 20 Abkommen und Absichtserklärungen abschließen. Dazu zählen unter anderem die Abkommen zur Entwicklung der Infrastruktur, zur Errichtung von Industriestädten, sowie zur kulturellen Kooperation. Außerdem sollen die Ungleichgewichte der Handelsbilanz Chinas für die Infrastruktur Indiens diskutiert werden.

Dem chinesischen Generalkonsuls in der Stadt Mumbai, Liu Youfa, zufolge wird China eine Investition im Wert von 100 Milliarden US-Dollar in Indien zusagen. Diese Zahl ist drei Mal höher als die Investitionsmenge, die Japan bei dem jüngsten Japanbesuch des indischen Ministerpräsidenten zugesagt hat. Die Investition Chinas soll in den Aufbau von Industriezonen fließen, und helfen, die Eisenbahn, Autobahnen, Häfen, Stromleitungen, die Verarbeitung von Lebensmitteln und die Textilindustrie zu modernisieren. China überlegt außerdem seine Investitionen in die ehrgeizigen Pläne Indiens zum Aufbau von Hochgeschwindigkeitszügen zu stecken.

Begleitet wurde Xi Jinping von Leitern der mehr als 100 Unternehmen, darunter vieler großer Unternehmen wie China Harbour, China Railway Construction Group sowie Banken.

Im Vorfeld des Indienbesuch des chinesischen Staatspräsidenten hat der indische Ministerpräsident vor Journalisten die Bedeutung dieses Besuchs gegenüber den Beziehungen beider Länder betont. Die Zahl der Bevölkerung beider Länder macht etwa ein Drittel der Weltbevölkerung aus. Daher soll die Zusammenarbeit beider Nachbarländer nicht nur den Lebensstandard der beiden Völker verbessern, sondern auch die wichtige Bedeutung für andere benachbarte Länder betonen.

Tatsächlich haben sich die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Indien in den vergangenen Jahren noch nicht entwickelt. Statistiken zufolge betrug die Investition Chinas im vergangen Jahr im Ausland mehr als 90 Milliarden US-Dollar. In Indien lag diese Zahl lediglich bei 400 Millionen US-Dollar, obwohl Indien ein großer Markt ist. Daher soll die große Investition Chinas in Indien diesmal die Präsenz Chinas in seinem Nachbarland verbessern.

Beobachtern zufolge will der chinesische Staatschef durch den Besuch neben den wirtschaftlichen Zielen außerdem den neuen Führungsstab Indiens kennenlernen. Darüber hinaus will er die Verbindung zwischen Indien, den USA und Japan beschränken.

Grenzstreitigkeiten sind Hürden in den bilateralen Beziehungen

Im Gegenzug zu den Perspektiven der wirtschaftlichen Zusammenarbeit existiert in den bilateralen Beziehungen zwischen China und Indien noch einige Meinungsverschiedenheiten.

Ein Tag vor dem Indienbesuch von Xi Jinping hat die indische Regierung angekündigt, die 3500 Kilometer Grenzlinie zu China zu verteidigen. Diese Ankündigung wurde geäußert, nachdem die indische Regierung China vorgeworfen hatte, in den vergangenen acht Monaten die indische Grenze mehr als 300 Mal verletzt zu haben. Dieses Problem solle bei Gesprächen zwischen dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping und dem indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi erörtert werden, sagte der Sprecher des indischen Außenministeriums, Syed Akbaruddin.

Nach den Hoheitsstreitigkeiten im Himalaya, wo es 1962 es einen Grenzkrieg gegeben hat, gibt es in den Beziehungen beider Länder noch Zweifel. Indien hat China vorgeworfen, die Verletzungen an den Grenzen verstärkt zu haben. Dies hat China zurückgewiesen und zugleich seinen Anspruch auf einen Teil des indischen Territoriums am Grenzgebiet erklärt.

In den vergangenen Jahren hat China seine Häfen und Stützpunkte in Südasien wie in Pakistan und Sri Lanka errichtet. Deshalb besteht die Sorge, dass China versucht, Indien zu umgehen.

Das Ankommen sieht vor, dass der diesmalige Indienbesuch des chinesischen Staatspräsidenten beiden Ländern große Chancen in der Zusammenarbeit bringen werde. Eine starke wirtschaftliche Beziehung bedeutet aber nicht, dass die bilateralen Beziehungen in allen Bereichen gut sein werden.

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