Diplomatische Herausforderungen für US-Präsident Donald Trump

(VOVworld) – Am 20. Januar legt der designierte US-Präsident Donald Trump seinen Amtseid ab und löst damit seinen Vorgänger Barack Obama ab. Als der 45. US-Präsident wird Trump mit zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Unter anderem muss er die diplomatischen Beziehungen flexibel gestalten, um die Ziele der USA erreichen zu können. 

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US-Präsident Donald Trump hat am 20. Januar sein Amtseid abgelegt. (Foto: VNA)


Laut Analytikern werden die diplomatischen Herausforderungen die Amtszeit des 45. US-Präsidenten erschweren, darunter der Umgang mit den Beziehungen zu Russland, China und der EU, die Atomfrage Nordkoreas, die Syrien-Krise und die Fragen des Freihandels.

Behandlung der Beziehungen zu Russland, China und der EU

Die Beziehungen zu Russland gehören zu den wichtigen Fragen, für die Donald Trump besondere Beachtung unternehmen sollte. Seitdem Russland vor drei Jahren die Halbinsel Krim an Russland angegliedert hat, gibt es in den Beziehungen zwischen Moskau und Washington stets Spannungen. Die USA haben Russland vorgeworfen, die Kräfte der Separatisten in der Ostukraine zu unterstützen. Vor seinem Amtsantritt hat der designierte US-Präsident bereits mehrmals seinen Wunsch zur Erwärmung der Beziehungen zwischen Russland und den USA geäußert. Er hat den Chef des Mineralölkonzerns ExxonMobil, Rex Tillerson, der enge Beziehungen zu Russland hat, zum Außenminister ernannt.

Während die Regierung des US-Präsidenten Barack Obama vor kurzem harte Sanktionen gegen Russland angekündigt hat, aufgrund der Einmischung in die US-Wahlen, hat Trump jedoch die Bereitschaft zur Aufhebung der Sanktionen angedeutet. Voraussetzung ist, dass Russland die USA beim Kampf gegen den Terrorismus und andere wichtigen Ziele unterstützt. Jedoch war der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der russischen Staatsduma Konstantin Kosachev der Meinung, dass Russland diesen Vorschlag vorsichtig und gründlich bedenken sollte.

Hinsichtlich der Beziehungen zu Russland muss der 45. US-Präsident zahlreichen wirtschaftlichen Herausforderungen und der Bedrohung der Cyber-Sicherheit begegnen. Wegen der Kritik Trumps an China sind US-Unternehmen auf zahlreiche Schwierigkeiten bei der Konkurrenz und der Verhängung hoher Zölle auf Importwaren aus den USA gestoßen. Er hatte China gedroht, Importzölle von 45 Prozent auf chinesische Waren zu erheben. Das ist jedoch nicht einfach umzusetzen. Dem Professor der Georgetown Universität Anatol Lieven zufolge hat Trump keine andere Wahl als Handelsbeziehungen zu China aufzubauen, um die Rechte der Arbeiter und Unternehmer der USA in diesem Land zu schützen.

Dass Donald Trump - der erste US-Präsident seit 1979 - ein Telefongespräch mit taiwanesischen Spitzenpolitikern geführt hat, wurde von China scharf kritisiert. Darüber hinaus hat er betont, dass China mit den USA in einigen Bereichen noch nicht kooperiert, darunter Fragen bezüglich Währung, Nordkorea und der Spannungen im Ostmeer.

Prognosen zufolge werden die Beziehungen zwischen der EU und dem 45. US-Präsidenten ebenfalls nicht reibungslos verlaufen. Einige Tage vor seinem Amtseid wurde Donald Trump scharf kritisiert, weil er die NATO als überflüssig bezeichnet hat und davon ausgeht, dass viele Länder nach dem Brexit aus der EU austreten werden.  

Fragen über Syrien, Nordkorea und Zusammenarbeitsvereinbarungen

Wenn Donald Trump in das Weiße Haus einzieht, befindet sich der Konflikt in Syrien bereits im 6. Jahr. Trump hat einmal erwähnt, dass die USA ihre Unterstützungen für die oppositionellen Parteien in Syrien reduzieren werden. Stattdessen wollen sie sich mehr auf die Vernichtung des selbsternannten Islamischen Staates konzentrieren. Darüber hinaus muss der 45. US-Präsident seine Entscheidung über den Umgang mit der Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad treffen. Experten zufolge wird Trump die militärische Rolle der USA in Syrien wie in der Zeit seines Vorgängers aufrechterhalten. Trump muss zudem die Bedrohungen durch die Raketentests Nordkoreas ernst nehmen, die er jedoch nicht genau erfasst, so die Experten.

Mit dem Motto „Amerika zuerst“ will Trump versuchen, sich aus den regionalen und globalen Vereinbarungen, zu denen sich die USA verpflichtet haben, zurückzuziehen. In seinem Wahlkampf hat Trump mehrmals gegen die Freihandelsabkommen protestiert, die ihm zufolge Grund der Arbeitslosigkeit vieler US-Bürger sind. Während Trump den Rückzug der USA aus dem Transpazifischen Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (TPP) bekräftigt hat, hat US-Handelsminister Wilbur Ross betont, dass das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) eine der Prioritäten der neuen US-Regierung sei. Jedoch werden diese Aufgaben die Wirtschaft der USA beeinflussen.

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