Ein Meilenstein in den Beziehungen zwischen Vietnam und Myanmar

(VOVworld) – Der myanmarische Präsident Htin Kyaw und seine Gattin statten Vietnam derzeit einen Besuch ab. Das ist ein wichtiges politisches Ereignis beider Länder.
 

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Blick auf die 8. Sitzung der vietnamesisch-myanmarischen Kommission 2015. (Foto: VNA)


Es ist der erste Vietnam-Besuch des myanmarischen Präsidenten Htin Kyaw, seit seinem Amtsantritt am 30. März 2016. Der Besuch findet statt, nachdem der Präsident an drei Konferenzen in Vietnam teilgenommen hat, nämlich dem Gipfel für Zusammenarbeit von Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam, dem Gipfel der Ayeyawadi-Chao Phraya-Mekong-Wirtschaftszusammenarbeitsstrategie und der Konferenz des Weltwirtschaftsforums über den Mekong. Der Besuch zeigt, dass hochrangige Politiker Vietnams und Myanmars die traditionelle Freundschaft und Zusammenarbeit beider Länder intensivieren wollen.

Beide Länder haben viele Ähnlichkeiten

Vietnam und Myanmar pflegen langjährige Beziehungen und haben viele Ähnlichkeiten in Kultur und Religion. Beide Länder sind Mitglied der ASEAN. 1947 gründete Vietnam sein Informationsamt in Rangun, das 1948 zu einer Regierungsvertretung aufgestuft wurde. 1975 nahmen beide Länder offiziell diplomatische Beziehungen auf. Bisher haben sich die Beziehungen effektiv entwickelt und wichtige Erfolge erzielt. Beide Seiten tauschen beständig Delegationen auf allen Ebenen aus. Viele Zusammenarbeitsmechanismen wurden etabliert und funktionieren gut. Im Juni 2013 gründeten beide Länder die Abgeordnetengruppe Myanmar-Vietnam und die Abgeordnetengruppe Vietnam-Myanmar. Im August 2014 gründete Vietnam die vietnamesisch-myanmarische Freundschaftsgesellschaft, um die Verständigung und den Austausch beider Völker zu verstärken. 2015 veranstalteten beide Länder viele Aktivitäten, um den 40. Jahrestag der Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen zu feiern.

Kooperation in Handel und Investitionen ist Schwerpunkt

Für die Wirtschaftszusammenarbeit haben Vietnam und Myanmar zwölf bevorzugte Bereiche ausgewählt, darunter Landwirtschaft, Anbau von Industriepflanzen, Meeresfrüchte, Banken, Luftfahrt, Telekommunikation und Erdölförderung. Jährlich organisieren beide Länder Handelsmessen im jeweiligen Land, um ihre Produkte vorzustellen und Investoren anzulocken. Vietnam ist der zehntgrößte Handelspartner Myanmars. Bis Juli 2016 erreicht das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern fast 300 Millionen US-Dollar, 15,9 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Exportwaren sind vielfältig, von Stahl und Geräten bis zu Textilien und Hausmöbeln. Bis Mai 2016 hat Vietnam 47 Investitionsprojekte in Myanmar im Wert von insgesamt 557 Millionen US-Dollar umgesetzt. Der Verband von vietnamesischen Investoren in Myanmar wurde gegründet und funktioniert effektiv. Einige große Projekte haben das Image Vietnams in Myanmar verbessert, wie das Bauprojekt eines Komplexes von Hotels, Büros und einem Einkaufszentrum des Konzerns Hoang Anh Gia Lai in Rangun, das Zusammenarbeitsprojekt zur Ölförderung der Ölförderungsfirma PVEP und der myanmarischen Öl- und Gasfirma. Myanmar hat der vietnamesischen Bank für Investition und Entwicklung BIDV die Genehmigung erteilt, eine Filiale in Myanmar zu gründen.

Neue Motivation für Beziehungen beider Länder

Vietnam und Myanmar veranstalten fortwährend diplomatische Aktivitäten, um ihre Beziehungen zu intensivieren. Auf regionalen und internationalen Foren kooperieren beide Länder miteinander und unterstützen sich gegenseitig. Vietnam hat Myanmar unterstützt, der südostasiatischen Staatengruppe ASEAN und dem asiatisch-europäischen Zusammenarbeitsforum beizutreten. Myanmar unterstützte Vietnam dabei, der Welthandelsorganisation WTO beizutreten und zum nichtständigen Mitglied des UN-Sicherheitsrats zu kandidieren.

Während seines Staatsbesuchs in Vietnam wird der myanmarische Präsident gemeinsam mit den vietnamesischen Spitzenpolitikern alle Zusammenarbeitsbereiche überprüfen und über neue Bereiche diskutieren. Beide Seiten werden auch Meinungen zur Verstärkung der Kooperation der Mekong-Subregion austauschen. Der Besuch soll eine neue Motivation für die traditionelle Freundschaft und allseitige Zusammenarbeit beider Länder schaffen.

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