Es ist schwer, die Lage auf der koreanischen Halbinsel zu verbessern

(VOVworld) – Bei einem Treffen zwischen den USA, Japan und Südkorea in Seoul haben die drei Länder sich darauf geeinigt, die Sanktionen gegen Nordkorea zu verstärken und zugleich alles zu versuchen, das Land zurück an den Verhandlungstisch zu bringen. Die harten Töne aus drei von sechs Ländern im Sechser-Gespräch über das nordkoreanische Atomprogramm und jüngste provozierende Aktionen aus Nordkorea könnten die Lage in der Region verkomplizieren.

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Chefunterhändler aus den USA, Japan und Südkorea. (Foto: AFP/VNA)


Bei einem Treffen in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul haben die Vertreter der drei Länder sich darauf verständigt, dass sie die neuen Fortschritte des nordkoreanischen Atomprogramms als äußerst gefährlich einstufen. Der südkoreanische Chefunterhändler Hwang Joon-kook warnte, Pjöngjang werde sich dem Druck der internationalen Gemeinschaft stellen müssen, wenn es weitere Provokationen wie in der letzten Zeit gebe. Die diplomatische Blockade und die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Nordkorea könnten vergrößert werden. Die drei Länder bekräftigten erneut, stärker in dieser Frage zu kooperieren sowie eine Einigung zwischen den USA, Japan, Südkorea, Russland und China zu erreichen.

Nordkoreas Aktionen verschärfen die Lage

Vor kurzem hat Nordkorea erklärt, in der vergangenen Woche der Test der ballistischen Raketen von einem U-Boot erfolgreich durchgeführt zu haben. Ferner hat das Land mehrere Bunker auf einer Insel an der Grenze zu Südkorea gebaut. Nach Angaben aus Seoul befindet sich die nordkoreanische Insel Galdo 2,5 Kilometer von der Meeresgrenze zu Südkorea. Diese Insel ist mit Raketen und Aussichtstürmen ausgerüstet worden, um die Fahrt der Marineschiffe und Patrouillienschiffe Südkoreas zu beobachten. Sollte es Gefechte zwischen beiden Ländern geben, sei Galdo die ideale Station, um von dort aus die südkoreanischen Inseln anzugreifen. Die nächsten Militärstützpunkte Südkoreas befinden sich auf der Insel Jangjaedo und sieben Kilometer davon entfernt, auf der Insel Yeonpyongdo. Laut Südkorea gibt es mindestens fünf nordkoreanische Militärstützpunkte, die jüngst ausgebaut wurden. Seoul bezeichnete sie als gefährliche Bedrohung für die Region. Die südkoreanische Armee hat Langstrecken-Raketen auf die Inseln Yeonpyeongdo und Baengyeongdo gebracht, um die Region zu schützen.

Die US-Armee und die südkoreanische Armee haben einen Plan zum Schutz der Inseln und ihrer Verteidigung ausgearbeitet. Dieser Plan sieht auch den Angriff auf die Stützpunkte der U-Boote Nordkoreas vor. Die USA und Südkorea diskutierten zudem über ein System, das frühzeitig Zeichen des Raketen-Abfeuers entdecken und davor warnen kann, um so rechtzeitig einen Gegenangriff durchführen zu können. Seoul überlegt derzeit, ein Radarsystem aus Israel zu kaufen. Sollte eine Rakete auf dem U-Boot des Gegners entdeckt werden, könnten die Raketen SM-3 aus dem Zerstörer Aegis der US-Marine sie abfangen.

Leichte Chancen für Wiederaufnahme der Verhandlungen

Das Sechser-Gespräch über die Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel ist seit Dezember 2008 in eine Sackgasse geraten. Die USA und ihre Verbündeten forderten Pjöngjang auf, sein Willen durch die Einhaltung der Vereinbarungen über das Atomprogramm zu zeigen. Das Land werde dann Hilfe bekommen. Hingegen forderte Nordkorea Washington und seine Verbündeten auf, das Land als eine Atom-Großmacht anzuerkennen. Deswegen ist der Kreis von Raketentests, Sanktionen, Manövern und Provokationen in der Region immer noch zu spüren.

Laut Experten gibt es nur geringe Chancen, die Verhandlungen über die  Denuklearisierung auf der nordkoreanischen Halbinsel wieder aufzunehmen. Nordkorea hat nicht nur ballistische Raketen vom U-Boot aus getestet, sondern angekündigt, Raketen mit Atomsprengköpfen auszurüsten. Alle Hoffnungen liegen jetzt auf China, dem größten Verbündeten und Unterstützer von Pjöngjang. Am Donnerstag werden die Sondergesandten aus den USA und Südkorea nach Peking reisen, um ihren chinesischen Amtskollegen zu treffen. Sie hoffen, dass Peking Pjöngjang überzeugen wird, seine Ambitionen auf eigene Atomwaffen aufzugeben. Angesichts der Ausgleichs-Politik der USA in Asien will China die guten Beziehungen zu seinem Verbündeten Nordkorea pflegen, und hilft bislang nicht, das nordkoreanische Atomprogramm zu beenden.

Die Beziehungen zwischen Südkorea und Nordkorea sind kompliziert, weil es zwischen den beiden Staaten zahlreiche Meinungsverschiedenheiten gibt, die nicht einfach gelöst werden können. Vor allem ist das Vertrauen zwischen beiden Ländern sehr gestört. Alle Seiten müssen sich bemühen,  einen Kompromiss zu erreichen, um die offiziellen Verhandlungen wieder aufzunehmen. Laut Experten ist die instabile Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel nicht geeignet, die Spannungen in der Region zu lösen. Welche Lösungen gibt es für die Atomfrage Nordkorea? Diese Frage kann bislang keine Seite beantworten. Der Aufbau des gegenseitigen Vertrauens könnte ein Schritt zur Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel sein.

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