Förderung der Beziehungen zwischen Vietnam und Frankreich

(VOVworld) – Der Vietnam-Besuch vom 5. bis zum 7. September des französischen Präsidenten, Francois Holland, wird einen neuen Impuls für die Beziehungen zwischen beiden Ländern schaffen. Vom ersten Besuch eines französischen Staatschefs seit zwölf Jahren wird erwartet, die strategische Partnerschaft zwischen beiden Seiten zu vertiefen und zugleich die neuen Chancen für eine Zusammenarbeit im Wirtschaftsbereich zwischen einem führenden Industrieland in Europa und einem dynamischen Entwicklungsland in Asien zu bieten.

Förderung der Beziehungen zwischen Vietnam und Frankreich - ảnh 1
Experte über die Militärgeschichte, Pierre Journoud.

 
Vietnam und Frankreich haben im April 1973 offiziell diplomatische Beziehung aufgenommen. Beide Länder haben im Jahr 2013 ihre Beziehung als strategische Partnerschaft eingestuft und haben die Zusammenarbeit in allen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft sowie Bildung und Kultur verstärkt und erweitert.

Zusammenarbeit zwischen Vietnam und Frankreich hat viele Potentiale

In den jüngsten Jahren hat sich die Wirtschaftsbeziehung zwischen beiden Staaten stark mit vielen Perspektiven entwickelt. Frankreich ist nach Deutschland, Großbritannien, der Niederlande und Italien der fünftgrößte Handelspartner Vietnams in Europa. 2015 betrug das bilaterale Handelsvolumen 4,2 Milliarden US-Dollar. Dies entsprach einer Steigerung von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vietnam exportierte im vergangenen Jahr Waren im Wert von 2,9 Milliarden US-Dollar nach Frankreich, also 23 Prozent höher als im Jahr 2014. Frankreich ist derzeit der drittgrößte Investor aus Europa in Vietnam mit 461 Projekten im Wert von 3,4 Milliarden US-Dollar. Es ist auch ein führendes Geberland für Vietnam. Demnach zählt Vietnam zu den wenigen Staaten, der finanzielle Unterstützung von Frankreich durch drei Kanäle bekommt, nämlich die offizielle Entwicklungshilfe aus dem französischen Staatshaushalt, die begünstigten Kredite aus der französischen Entwicklungsbehörde und aus der Solidaritätsstiftung.

Schwerpunkte in der Zusammenarbeit 

Bislang haben Vietnam und Frankreich fast alle notwendige gesetzliche Dokumente unterzeichnet, um ihre Zusammenarbeit zu erweitern, darunter das Rahmenabkommen über die Wirtschaftszusammenarbeit, das Abkommen über die Investitionssubvention und –förderung, das Abkommen über die Vermeidung der Doppelbesteuerung und eine Reihe von anderen Abkommen in konkreten Bereichen. Dies bringt den Völkern beider Länder Vorteile. Vietnam befindet sich gerade in der Situation, in der sich das Handelsumfeld schnell ändert. Vietnam wird auch bald das Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union und das transpazifische Wirtschaftspartnerschaftsabkommen unterzeichnen. Das Investitionsgesetz und das Unternehmensgesetz wurden bereits verändert. All diese Faktoren sollen neue Chancen für die Investoren und Unternehmen schaffen, darunter die französischen Unternehmen. Der diesmalige Vietnam-Besuch des französischen Präsidenten Francois Hollande wird den Experten beider Länder zufolge Impulse für einen neue Kooperationsphase zwischen beiden Ländern geben. Der Experte über die Militärgeschichte, Pierre Journoud wird Präsident Hollande beim Besuch begleiten. Er sagt:

“Diese Reise kommt zur rechten Zeit, wenn sowohl Vietnam als auch Frankreich einen neuen Windstoß, einen neuen Impuls für ihre Beziehung brauchen, die allgemein gut auf allen Ebenen läuft. Das ist eine vielfältige Beziehung. Die Effektivität der Wirtschafts- und Handelszusammenarbeit entspricht dieser Beziehung aber noch nicht. Ich denke, dass wir noch besser in vielen Bereichen zusammenarbeiten können, wie dem Technologietransfer und dem Austausch von Produkten. Eines der Hauptziele des diesmaligen Besuchs von Präsident Hollande ist, eine neue Phase in den Beziehungen zwischen beiden Ländern, vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Handel, zu errichten.”

Förderung der Beziehungen zwischen Vietnam und Frankreich - ảnh 2
Rechtsanwalt Gerard Ngo


Die Kooperation im Bildungsbereich zwischen Vietnam und Frankeich hat seit Anfang der achtziger Jahre begonnen. Frankreich hält die Bildung, Ausbildung, Wissenschaft und Technologie für ein vorrangiges Ziel in seine Tätigkeiten in Vietnam. Es konzentriert sich überwiegend darauf, die französische Sprache zu unterrichten und die Arbeitskräfte auf der Ebene des Hochschulstudiums sowie des postgradualen Studiums in Bereichen wie Wirtschaftsverwaltung, Banken, Finanzen und Recht auszubilden. Frankreich betrachtet Vietnam als einen strategischen Ort, eine Brücke, damit es die französische Sprache in Südostasien entwickelt. Dazu Rechtsanwalt Gerard Ngo:

“Aus verschiedenen Gründe der Geschichte, Politik, Kultur und Wirtschaft will Frankreich die Beziehungen mit Vietnam gutmöglichst entwickeln. Vietnam kann dabei helfen, die frankophone Bewegung in der Region zu fördern. Allein in diesem Jahr besuchten Parlamentspräsident, Verteidigungsminister und mehrere Delegationen Frankreichs Vietnam. Auch Vietnam will die Beziehung zu Frankreich verstärken. Ich meine, dass sich Frankreich derzeit große Mühe gebe, um seinen Einfluss in der Region wieder geltend zu machen und die Kooperation in Wirtschaft und Handel zu fördern. Nur wenn sich die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen gut entwickeln, haben die Menschen, die Französisch lernen, eine Chance, einen guten Job zu finden. Dann kann Frankreich mit den englischsprachigen Ländern in Vietnam sowie in Asien konkurrieren.”

Frankreich befindet sich derzeit in einer schwierigen Phase. Die Präsidentschaftswahl kommt bald. Der Vietnam-Besuch des Präsidenten Francois Hollande zeigt deshalb, wie Frankreich großen Wert auf die Position und die Wichtigkeit der Beziehungen zu Vietnam lege. Der Besuch wird sicher die strategische Partnerschaft und die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern intensivieren, damit Vietnam einen der wichtigsten Partner Frankreichs in Südostasien wird.

Mehr zum Thema
Weiteres