G20-Gipfel: Die Konfrontation zwischen den Großmächten

(VOVWORLD) - Der Gipfel der Gruppe der weltweit wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) wird am kommenden Freitag und Samstag in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires stattfinden. Es geht auf der diesjährigen Konferenz um die Politik sowie über die Maßnahmen für die globale Wirtschaft. 
G20-Gipfel: Die Konfrontation zwischen den Großmächten - ảnh 1 Finanzminister und Bankgouverneure der G20-Gruppe machen ein gemeinsames Foto auf der Jahreskonferenz im indonesischen Bali. (Foto: AFP/VNA)

An dem diesjährigen G20-Gipfel nehmen Staats- und Regierungschefs der Gruppe führender Industrieländer (G7), der fünf Mitgliedstaaten des Weltsicherheitsrates sowie fünf steigenden Wirtschaften der BRICS-Gruppe nämlich Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika teil. Die G20-Mitgliedsländer machen etwa 63 Prozent der Weltbevölkerungsanzahl und etwa 84 Prozent der globalen Handelsinvestitionen aus.

Eine Reihe von wichtigen Fragen beim G20-Gipfel

Die Stimmung im Vorfeld des G20-Gipfels wird wegen der wichtigen Probleme und der Meinungsverschiedenheiten zwischen den Großmächten als “heiß” bezeichnet. 

Zuerst hat der jüngste Zwischenfall in der Meerenge zwischen Russland und der Ukraine Spannungen in den Beziehungen zwischen Moskau und Washington verursacht. US-Präsident Donald Trump drohte mit der Absage des bereits geplanten Treffens mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin am Rande des G20-Gipfels. Die Erklärung von Trump wurde abgegeben, nachdem die russischen Sicherheitskräfte im 25. November drei ukranische Marineschiffe und 24 Besatzungsmitglieder festgenommen hatten. Der Schiffsbesatzung warf Moskau vor, das russische Hoheitsgewässer in der Meerenge Kerch nahe der Halbinsel Krim verletzt zu haben. Russland bezeichnete die Handlung der ukranischen Marineschiffe als provokativ. Die USA nannten inzwischen die Festnahme der ukranischen Schiffe durch Russland eine gefährliche und gesetzeswidrige Eskalation und riefen zugleich zu Sanktionen gegen Moskau auf. Frankreich und Deutschland sind allerdings dagegen. Stattdessen wählten diese beide Staaten die diplomatische Lösung für den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine.

Russland selbst reagiert kritisch auf die Ankündigung der USA, aus dem Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme (INF) auszutreten. Russland werde es nicht ignorieren, wenn die USA  Kurz- und Mittelstreckenraketen in Europa einsetzen wollen, warnte Moskau. In seiner Militärpolitik sei Russland bereit, Vergeltung zu üben, wenn die USA die strategischen Ziele im russischen Territorium bedrohen. Moskau sei aber auch bereit, Dialoge mit Washington über diese Frage zu führen, hieß es.

Die Öffentlichkeit befürchtet außerdem, dass die USA und China den G20-Gipfel nutzen werden, um ihre Handelsstreitigkeiten zu lösen. Im Vorfeld des Gipfels erklärte US-Präsident Donald Trump, falls die Verhandlungen mit Peking nicht erfolgreich seien, werde Washington Steuern gegen die von China importierten Waren erheben, die derzeit noch nicht besteuert werden. Er warnte auch davor, die Importsteuer von zehn Prozent auf das Iphone sowie andere eklektronische Geräte aus China anzuwenden.

In der Vorwoche haben Washington und Peking auf dem Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftszusammenarbeitsforum (APEC) in Papua Neuguinea heftige Debatten über die Reform der Welthandelsorganisation (WTO) und den Protektionismus geführt. 

Ist G20-Gipfel die Chance zur Lösung der Probleme?

Mit den genannten Problemen kann man nicht optimistisch für einen Durchbruch beim bevorstehenden G20-Gipfel sein. Die internationalen Beobachter sind der Meinung, dass der Gipfel nur erfolgreich sein kann, wenn die Seiten sich gegenseitig respektieren. Ein Handelskrieg bringt sowohl der USA als auch China Risiken. Die Beziehungen zwischen Russland und den USA haben sich in der jüngsten Zeit verschlechtert. Die Leiter beider Länder verstehen aber gut, dass eine militärische Konfrontation für die beiden Seiten nicht von Vorteil ist. Der G20-Gipfel ist deshalb für sie eine Chance, eine Änderung in den bilateralen Beziehungen zu schaffen. 

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