IWF-WB-Jahrestagung und die Hindernisse der internationalen Zusammenarbeit

(VOVworld) – Die Jahrestagung des Währungsfonds(IWF) und der Weltbank findet derzeit in der japanischen Hauptstadt Tokio statt. Es nehmen fast 20.000 Regierungsvertreter, Notenbankchefs und Unternehmer teil. Die Teilnehmer sollen über Maßnahmen zur Beseitigung der Schuldenkrise in der Eurozone beraten. Auch Maßnahmen gegen die Senkung der globalen Wirtschaft sowie Maßnahmen zur Unterstützung der Entwicklungsländer sollen diskutiert werden. Einige Spannungen in bilateralen Beziehungen könnten allerdings Erfolge der diesmaligen Tagung beeinträchtigen.

 

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Die Teilnehmer auf der IWF-WB-Tagung. (sggp-online)

Die Jahrestagung des IWF und der Weltbank ist die jährlich größte Versammlung internationaler Finanz- und Bankchefs. Derzeit ist die Lage der internationalen Wirtschaft noch schlecht. Deswegen erwartet man, dass die Finanzchefs der weltweit führenden Länder auf der diesmaligen Tagung effiziente Maßnahmen treffen, um die Schwierigkeiten der internationalen Wirtschaft zu verbessern.

Die Jahrestagung wird allerdings vom Inselstreit zwischen China und Japan überschattet. Der Notenbankchef  und der Finanzminister Chinas sowie die vier größten chinesischen Banken boykottieren das Treffen. Von chinesischer Regierungsseite nehmen nur der Vize-Zentralbankchef und der Vize-Finanzminister teil. Dies zeigt, dass die schlechten Beziehungen zwischen den zwei größten Staaten in Asien die mutilateralen Beziehungen beeinträchtigen. Vor dieser Tagung rief IWF-Generaldirktorin Christine Lagarde China und Japan auf, sich auf das globale Wachstum statt auf den territorialen Streit zu konzentrieren. Die globale Wirtschaft brauche das Engagement beider Länder, so Lagarde.

 

Währenddessen nehmen die Spannungen zwischen den Wirtschaftsmächten USA und China zu. Zum Eröffnungszeitpunkt des IWF-WB-Treffens erhoben die USA Vorwürfe gegen die zwei chinesischen Telekommunikationsunternehmen Huawei und ZTE. Die Unternehmen würden eine nationale Bedrohung darstellen, weil sie versuchten, sensible Daten amerikanischer Unternehmen an die chinesische Regierung weiterzuleiten, hieß es in einem US-Abschlussbericht. Der Bericht wirft den Unternehmen zudem Verstöße gegen das Einwanderungs- und Korruptionsrecht sowie Lizenzverletzungen vor. Die Regierung in Peking wies diese Vorwürfe zurück. Ziel dieser Vorwürfe sei es, chinesische Unternehmen zu boykottieren, die derzeit in den USA tätig seien.

 

Zuvor hatten die USA bei der Welthandelsorganisation(WTO) eine Beschwerde gegen China eingelegt. Demnach nehmen die USA chinesische Exportsubventionen für Fahrzeuge und Fahrzeugteile ins Visier, die die Regierung als illegal betrachtet. China hatte als Reaktion eine Klage bei der WTO eingereicht. Dabei geht es nach Angaben Chinas um Strafzölle auf Exporte von 22 Produktgruppen im Volumen von 7,3 Milliarden US-Dollar.

 

In Europa sind Sparkurse einiger Regierungen noch ineffiziente. Um das Haushaltsdefizit zu senken, müssen diese Regierungen die Finanzierung für Sozialprogramme sowie für sozial schwache Menschen beschränken. Europäer erwarten derzeit einen Rettungsfond von 650 Milliarden US-Dollar, der von der Eurozone am Montag bekannt gegeben wurde.

 

Nach einem jüngsten Bericht des IWF soll sich das Wachstum der internationalen Wirtschaft um 0,2 Prozent in diesem Jahr senken. Wirtschaftsexperten zufolge hängt die Erholung der internationalen Wirtschaft von der Politik sowie von den Beziehungen der weltweit führenden Ländern ab. Die internationale Gemeinschaft warnt davor, dass die internationale Wirtschaft wegen der Uneinigkeit dieser Länder auf der diesmalige IWF-Weltbank-Jahrestagung weiterhin zurück geht.

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