Krim – ein Jahr nach dem Anschluss an Russland

(VOVworld) – Genau vor einem Jahr ist die Halbinsel Krim offiziell an Russland angeschlossen. Damals hat der russische Präsident Wladimir Putin die Entscheidung zum Anschluss der autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol an Russland unterzeichnet. Russland investiert derzeit verstärkt in Krim.

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Einwohner auf der Krim feiern den Jahrestag des Anschlusses an Russland.
(Foto: Reuters/thanhnien.com.vn)


Am 16. März 2015 ist zum 1. Jahrestag des Anschlusses der Halbinsel Krim an Russland eine Feier veranstaltet worden. In der Feier lobte der Premierminister von Krim, Sergei Aksyonov, die historische Entscheidung von Putin und bekräftigte, dass die Krim nie wieder ein Teil der Ukraine sein werde.

Investition zur umfassenden Entwicklung der Infrastruktur, Wirtschaft und Verteidigung

Nach dem Anschluss an Russland können in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens auf der Krim Änderungen beobachtet werden. Die russische Währung Rubel ist nun auch die Währung der Krim, nachdem das Föderationsgesetz über den Anschluss der Halbinsel an Russland ratifiziert wurde. Im April 2014 wurde auf der Krim die Erneuerung des Bildungssystems nach russischen Standards durchgeführt. Die Rente sowie das Gehalt der Menschen auf der Halbinsel sind auch gestiegen. Die Arbeitslosenrate sank inzwischen schrittweise. Moskau hat geplant, auf der Krim elf Tourismus- und Unterhaltungszentren zu errichten. Fast 800 Millionen US-Dollar werden zur Verfügung für die Entwicklung der Energieinfrastruktur vor Ort gestellt.

Der Anschluss an Russland hat außerdem zu bestimmten Änderungen beim Gesundheitspflegesystem auf der Krim geführt. Laut Krims Vize-Premierminister, Alla Pashkunova, werden derzeit die Bürger hier gesundheitlich und medizinisch kostenlos versorgt. Die Regierung auf der Krim werde in diesem Jahr etwa 50 Millionen US-Dollar ausgeben, um die Krankenhäuser zu modernisieren, so der Vize-Premierminister.

Auch Russland investiert derzeit in die Infrastruktur sowie in den Wiederaufbau der Industrie der Krim. Fast alle Erholungsgebiete sowie Straßen, Autobahnen und Gaspipeline auf der Krim werden derzeit ausgebaut. Die zuständigen Behörden arbeiten gerade an Projekte zur Trinkwasserversorgung für dieses Gebiet, nachdem Kiew die Trinkwasserversorgung für Krim eingestellt hat.

Parallel zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung konzentriert sich Moskau darauf, die Militäreinrichtungen auf der Krim zu modernisieren. Laut dem russischen Verteidigungsminister, Sergei Shoigu, hat Russland bislang auf der Halbinsel sieben Divisionen und acht Regimente gegründet. Diese Einheiten übernehmen verschiedene Aufgaben. Nach dem Anschluss an Russland haben sich mehr als 9000 Soldaten und 7000 Ukrainer zur russischen Armee angemeldet. Russland hat außerdem mehrere Kampfjets in der Luftwaffenbasis Belbek auf der Krim entsendet. Das Luftabwehrsystem vor Ort wurde auch mit Raketen Typ S-300PMU und Pantsi-S1 ausgestattet. Plangemäß soll sie Schwarzmeerflotte in Jahre 2015 und 2016 zusätzlich sechs neue Zerstörer, sechs U-Boote mit Dieselmotoren und Korvetten Bujan-M bekommen. Fast alle davon werden auf der Krim stationiert.

Russland konfrontiert mit Druck der westlichen Länder

Der jüngsten Umfrage des russischen Zentrums zur Publikumsforschung zufolge sagten mehr als 90 Prozent der befragten Menschen auf der Krim, dass sie nach wie vor den Anschluss an Russland unterstützen, falls ein Referendum erneut durchgeführt werden soll. Die westlichen Länder halten dieses Referendum allerdings für illegal. Für sie hat sich die Beziehung zwischen Russland und dem Westen durch dieses Ereignis verschlechtert. Der Westen sieht die Krim nach wie vor als ein wichtiges Mittel, um Druck auf Russland auszuüben. Die Sanktionen der westlichen Länder und die Senkung der Rohölpreise haben die russische Wirtschaft in die Rezession gebracht. Vor kurzem warf das Nordatlantische Militärbündnis NATO Moskau vor, Waffen an Seperatisten im Osten der Ukraine geliefert zu haben. Diese Organisation bekräftigte zudem, dass sich die russischen Kampfflugzeuge im Jahr 2014 mehrmals in den Luftraum der NATO-Mitgliedsländer eingedrungen hätten. Die Vorwürfe der NATO hat Russland zurückgewiesen. Moskau führt zugleich am Jahrestag des Krim-Referendums ein Militärmanöver im Nordpol. Russlands Präsident Wladimir Putin hat zu diesem Anlass angeordnet, die Nordflotte der russischen Marine in voller Gefechtbereitschaft zu versetzen.

Ein Jahr nach dem Anschluss an Russland ändert sich die Krim Tag für Tag und wird schrittweise ein starker Stützpunkt Russlands. Die Halbinsel ist jetzt ein Teil Russlands. Das ist die Realität und nichts kann diese Tatsache verändern.

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