Nahost im Jahr 2015: Ein unruhiges Jahr

(VOVworld) – Die Lage im Nahen Osten im Jahr 2015 ist weiterhin von dunklen Farben geprägt. Die negativen Veränderungen der Bewegung “Arabischer Frühling” haben diese Region zerstört. Der Nahe Osten wurde im Jahr 2015 ein blutiges Schlachtfeld und verursachte die schlimmste Flüchtlingskrise in der Geschichte.

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Die Ruinen in Syrien. (Foto: theguardian.com/VNA)


Die politische und gesellschaftliche Lage in Nahostländern ist seit Jahren durch internationale Medien mit Worten wie “Gewalt”, “Unruhen”, “Spaltung” oder „Menschenverluste” erwähnt worden. Im Jahr 2015 eskalierten die Gewalt und die Unruhen in dieser Region zu einem noch höheren Ausmaß. Der Nahe Osten wurde die Hochburg des Terrorismus mit dem Aufsteigen des selbsternannten islamischen Staats, IS. Diese Terror-Miliz begeht nicht nur Verbrechen und erobert große Landflächen in Syrien und im Irak, sondern verbreitet ihre Tätigkeiten auch in vielen anderen Staaten in der Region wie Libyen, Ägypten, Jemen, Tunesien sowie in Europa. Der IS ist eine Bedrohung für die globale Sicherheit.

Chaotische Lage

Syrien war im vergangenen Jahr das Nahostland, das die schwersten Verluste erleiden musste. Statistiken der internationalen Menschenrechtsorganisation zufolge sind in den vergangenen fünf Jahren 250.000 Menschen durch den Bürgerkrieg in Syrien ums Leben gekommen. Millionen Syrer mussten ihre Heimat verlassen. Syrien war im Jahr 2015 darüber hinaus das Schlachtfeld der erbitterten Gefechte zwischen den Großmächten und der Terror-Organisation IS. Eine Reihe von Ländern setzen sich direkt im Bürgerkrieg in Syrien ein, darunter die von den USA geführte Allianz gegen den IS sowie Russland. Die Offensiven gegen den IS erreichten nicht die gewünschten Erfolge. Die Verluste durch diesen Militäreinsatz waren aber groß.

Der Militäreinsatz Russlands in Syrien, der am 30. September begann, gilt als am bemerkenswertesten. Dieses Ereignis führte zu einer Reihe von Racheakten. Dazu zählten der Abschuss des russischen Passagierflugzeugs über der ägyptischen Halbinsel Sinai durch den IS am 31. Oktober und der Abschuss des russischen Kampfjets durch die Türkei im November. Frankreich, das sich an der von den USA geführten Anti-IS-Allianz beteiligt, wurde auch von brutalen Terroranschlägen mitten in der Hauptstadt Paris erschüttert. 129 Menschen wurden durch die Attentate getötet. Mehr als 350 weitere Personen wurden verletzt.

Auch die Lage in anderen Ländern im Nahen Osten ist nicht besser. Der Machtkampf in Libyen verhindert weiterhin die Stabilisierung in diesem Land. Die Koexistenz von zwei Regierungen und zwei Parlamenten ist ein Beispiel für den Konflikt in Libyen. Trotz mehrerer internationaler Bemühungen konnten die Konfliktparteien in Libyen noch keine Friedensvereinbarung erreichen, um eine Einheitsregierung zu bilden und den Krieg zu beenden. In Jemen ist der Bürgerkrieg auch kompliziert. Allein im Jahr 2015 kostete der Krieg mehr als 28.000 Menschen das Leben. Der Großteil davon waren Zivilisten. Der Bürgerkrieg in Jemen wird langsam zum Kampf zwischen Schiiten und Sunniten in der Region. Auch der Friedensprozess zwischen Israel und Palästina gerät in eine Sackgasse. Es ist Palästina gelungen, die internationale Anerkennung für einen unabhängigen Palästinenserstaat zu bekommen. Israel erkennt diesen palästinensischen Staat aber nicht an. Die Enttäuschung der Palästinenser führte zu Auseinandersetzungen im Gazastreifen. Dutzende Menschen wurden bei der jüngsten Auseinandersetzung zwischen der israelischen Armee und den Palästinensern getötet oder verletzt. Dieses Vorgehen hat die Hoffnung auf die Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen zwischen den beiden Seiten im Keim erstickt.

Seltener Lichtpunkt

Die historische Atomvereinbarung zwischen dem Iran und der P5+1-Gruppe gilt als der einzige Lichtpunkt im dunklen Bild des Nahen Ostens. Die Vereinbarung weckt die Hoffnung auf die Lösung vieler Fragen in der Region.

Der Nahost erlebte ein unruhiges Jahr. Niemand kann die Zukunft der Region vorhersagen. Sicher ist jedoch, dass die Region weiterhin eine schwierige Phase überwinden muss, um Frieden zu erreichen.

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