Neue Epoche in den Beziehungen zwischen Vietnam und der Europäischen Union

(VOVworld) - Vietnam und die Europäische Union haben ein Partnerschafts- und Kooperationsabkommen unterzeichnet. Beim Besuch des vietnamesischen Außenministers Pham Binh Minh in Brüssel einigten sich beide Seiten darauf, ihre Zusammenarbeit in allen Bereichen künftig zu verbessern. 


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Botschafter Franz Jessen, Leiter der EU-Delegation in Vietnam, vor der Presse.

 
Der vietnamesische Außenminister Pham Binh Minh und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton haben das Partnerschafts- und Kooperationsabkommen zwischen Vietnam und der EU unterzeichnet. Die EU unterstützte Vietnam bisher mit Entwicklungshilfe und bei der Armutsbekämpfung. Mit dem Partnerschafts- und Kooperationsabkommen ist Vietnam nun ein vollständiger Partner der EU. Dieses Abkommen schaffe für beide Seiten die Möglichkeit nachhaltiger Zusammenarbeit. Es würde die Position und das Ansehen Vietnams weltweit verbessern, sagte der vietnamesische Außenminister Pham Binh Minh.

“Das Abkommen ermöglicht beiden Seiten ihre Zusammenarbeit, beispielsweise in den Bereichen Wissenschaft und Technologie sowie Bildung und Ausbildung auszuweiten. Das Abkommen würde die Position und das Ansehen Vietnams stärken. Die EU braucht die Zusammenarbeit mit Vietnam beispielsweise beim Klimawandel oder bei der Terrorbekämpfung.”

Minh sagte, beide Seiten seien mit dem Abkommen sehr zufrieden. Vietnam sowie die EU legten großen Wert auf den bilateralen Beziehungen. Durch die geografische Lage Vietnams könne die EU ihre Position in Südostasien stärken. Vietnam habe sehr erfolgreich die ASEAN-Präsidentschaft inne und ab kommendem Juli werde Vietnam die Rolle des Koordinators zwischen der EU und der ASEAN übernehmen. Der stellvertretende vietnamesische Außenminister Le Luong Minh werde für das kommende Jahr als ASEAN-Generalsekretär gewählt, betonnte der vietnamesische Außenminister. Das Handelsvolumen zwischen Vietnam und der EU erreichte im vergangenen Jahr rund 20 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung von etwa 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr, macht aber nur 0,5 Prozent des Außenhandels der EU aus.

Nach dem Partnerschafts- und Kooperationsabkommen wollen Vietnam und die EU nun das Freihandelsabkommen unterzeichnen, sagte der Leiter der Europäischen Kommission in Vietnam, Franz Jessen.

“Der Handel zwischen Vietnam und der EU ist trotz der Weltfinanzkrise gestiegen. Es sieht so aus, dass der bilaterale Handel in diesem Jahr noch deutlich ansteigen  wird. Der Freihandelsvertrag ist sowohl für Vietnam als auch für die EU von Vorteil. Ein Freihandelsvertrag ist nur dann gut, wenn ein gutes politisches Verhältnis zwischen beiden Seiten besteht. Vietnam und die EU pflegen eine gute Partnerschaft. Beide Seiten wollen ihren Handel ausbauen.“

Vietnam und die EU wollen künftig auf internationaler und regionaler Ebene noch enger zusammenarbeiten. Vietnam will, dass die EU seine Wirtschaft als Marktwirtschaft anerkennt. Beide Seiten wollen ihre Zusammenarbeit in allen Bereichen vertiefen und die gegenseitigen Besuche von hochrangigen Politikern intensivieren. So wird der EU-Ratspräsident Herman van Rompuy Ende dieses Jahres in Vietnam erwartet. Die Umsetzung dieses Abkommens hängt noch sehr  von der Schuldenkrise in der Eurozone ab. Doch sind beide Seiten optimistisch, ihre Zusammenarbeit vertiefen zu können.

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