Neue Schritte bei der Gewährleistung der Glaubens- und Religionsfreiheit

(VOVworld) – Der Glaubens- und Religionsgesetzesentwurf wird gerade vom Ständigen Parlamentsausschuss auf der 3. Sitzung in Hanoi diskutiert. Dieser Gesetzesentwurf wird vom Parlament auf der bevorstehenden Sitzung voraussichtlich verabschiedet. Der Entwurf zielt darauf ab, einen breiten gesetzlichen Rahmen für religiöse Tätigkeiten in Vietnam zu schaffen.

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Die Feier zum Vesak-Fest 2013 in der Pagode Pho Quang in Ho Chi Minh Stadt. (Foto: VNA)


Vietnam ist ein multireligiöses Land. 95 Prozent der vietnamesischen Bevölkerung führen ein gläubiges und religiöses Leben. In Vietnam gibt es 20 Millionen Gläubige und 40 religiöse Organisationen aus 14 Religionen, 83.000 Würdenträger und fast 28.000 religiöse Einrichtungen.

Vielfältiges Bild der Religionen

Gläubige nehmen an religiösen Zeremonien zu Hause und in religiösen Einrichtungen teil. Lokale Religionsgemeinschaften oder neu gegründete und eingeführte Religionen sind gemäß den Gesetzen tätig. Die verschiedenen Religionen stehen miteinander im Einklang. So können Würdenträger einer Religion an Feiern anderer Religionen teilnehmen. Sie sind bereit, Gläubigen anderer Religionen und Atheisten zu helfen. Dies zeigt die Solidarität und die Verbindung zwischen den Religionen. Wie immer, zu Festen beglückwünschen Zentral- und Provinzbehörden Würdenträger und Gläubige. Außerdem führen die Behörden stetig Dialoge mit den religiösen Organisationen in den Provinzen.

Seit der Erneuerung des Landes sind zahlreiche Religionsrichtungen Vietnams anerkannt worden. Fast alle religiösen Einrichtungen sind renoviert, neu gebaut oder ausgebaut worden. Es gibt derzeit in Vietnam vier Akademien und acht Fachhochschulen für Religion, 32 buddhistische Fachschulen, sieben Seminare und zwei Biblisch-Theologische Akademien. Ein Religionsverlag wurde ebenfalls gegründet. 4000 religiöse Bücher mit einer Auflage von mehreren Millionen Exemplaren wurden herausgegeben. Vietnamesische Religionen interessieren sich dafür, an religiösen Konferenzen und Foren in der Region und in der Welt teilzunehmen. Zahlreiche internationale religiöse Ereignisse wurden feierlich und erfolgreich in Vietnam veranstaltet.

Erneuerte Argumente für Glauben und Religion

Dem Beschluss des Zentralkomitees der KPV der 9. Legislaturperiode zufolge sind Glauben und Religion der geistige Bedarf eines Teils der Bevölkerung. Angehörige der Religionen sind ein Teil des nationalen Solidaritätsblocks. Partei und Staat setzen die konsequente Politik um, um das Recht der Bürger auf Glaubens- und Religionsfreiheit zu gewährleisten. Der Staat garantiert das Recht auf religiöses Leben gemäß den Gesetzen. Handlungen, die das Recht auf Glaubens- und Religionsfreiheit der Menschen verletzten, sind verboten. Seit 1986 wurden mehr als 100 geänderte gesetzliche Dokumente über Glauben und Religionen erlassen. Dies zeigt die Erneuerung der vietnamesischen Politik über Glauben und Religion und entspricht den internationalen Gesetzen, zu denen sich Vietnam bekennt. Das Recht auf Glaubens- und Religionsfreiheit ist am stärksten in Artikel 24 der Verfassung von 2013 verankert. Demnach haben alle Menschen das Recht auf die Ausübung von Glauben und Religion. Sie können einer Religion, aber auch keiner Religion angehören. In den Gesetzen sind alle Religionen gleich. Der Staat respektiert und schützt das Recht auf Glaubens- und Religionsfreiheit. Niemand darf die Glaubens- und Religionsfreiheit verletzen oder Glauben und Religion missbrauchen, um gegen Gesetze zu verstoßen.

Neue Schritte für Glaubens- und Religionsfreiheit

Vietnam beschäftigt sich derzeit mit der Erarbeitung des Glaubens- und Religionsgesetzesentwurfs. Dieser wird im Oktober 2016 dem Parlament vorgelegt und vorgesehen von dem Parlament verabschiedet. Der Entwurf bestimmt, dass “alle Menschen” statt “Bürgern” Individuen sind, die das Recht auf Religion und Glauben haben. Das Recht auf Glaubens- und Religionsfreiheit werde unabhängig von einer religiösen Organisation umgesetzt. Statt dem Premierminister werden staatliche Verwaltungsorgane für Glauben und Religion für die Anerkennung der Gründung, Trennung oder Zusammenschluss religiöser Organisationen verantwortlich sein. Dies wird günstige Bedingungen für religiöse Tätigkeiten schaffen. Der Entwurf wird ebenfalls Ausländern, die sich legal in Vietnam aufhalten, ermöglichen, in Vietnam ihren Glauben auszuüben, an religiösen Tätigkeiten teilzunehmen und als Würdenträger ernannt zu werden.

Die Erneuerung der Politik und Gesetze über Glauben und Religion hat dem gläubigen und religiösen Leben der Bevölkerung grundsätzliche Änderungen gebracht. Gläubige und Würdenträger haben wichtige Beiträge zum Aufbau und zur Entwicklung des Landes geleistet. Wenn der Glaubens- und Religionsgesetzesentwurf auf der bevorstehenden Parlamentssitzung verabschiedet wird, wird er sicher einen breiten gesetzlichen Rahmen für gläubige und religiöse Tätigkeiten in Vietnam schaffen. 

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