Politische Interessen hinter MH17-Tragödie

(VOVworld) – Nach dem Abschuss von Flug MH17 wird die Krise in der Ukraine dramatischer. Von einer Frage zwischen Großmächten wird diese Krise angesichts des Abschusses des Zivilflugzeugs mit 298 Insassen durch eine Rakete zu einer globalen Frage. Das MH17-Ereignis ist somit ein  Wendepunkt in der Ukraine-Krise.



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Alle Leichen wurden gefunden. (Foto: AP/VOVonline)


Schock, Betäubung, Schmerz und Empörung sind verschiedene Gefühle der Weltgemeinschaft, als die Menschen von der Tragödie des malaysischen Flugzeugs, das am 17. Juli im ukrainischen Luftraum abgeschossen wurde, hören. Alle 298 Insassen unterschiedlicher Nationalitäten kamen ums Leben. Fünf Tage später läuft die Untersuchung dieses Flugzeugabsturzes nur sehr langsam an und begegnet zahlreichen Hindernissen. Die betroffenen Seiten beschuldigen sich gegenseitig, für den Absturz verantwortlich zu sein.

Informationskampf ohne Antwort

Separatisten im Osten der Ukraine warfen der ukrainischen Regierung vor, Pläne für diesen Angriff gemacht zu haben. Währenddessen wies Kiew die Schuld von sich und beschuldigte stattdessen die Separatisten. Die USA und der Westen meinen, dass Moskau die Konflikte in der Ukraine hätte verhindern können, aber nichts dafür getan hat. Währenddessen bekräftigte der russische Präsident Wladimir Putin, dass die USA verantwortlich seien, da sie Kiew grünes Licht gegeben hätten, seine Offensive gegen die Separatisten im Osten zu erweitern. Die Vorwürfe aller Seiten werden mit Beweisen belegt.

Nach Angaben der ukrainischen Sicherheitskräfte erhielten die pro-russischen Separatisten ein Buk M1 aus Russland, ein sowjetisches Flugraketen-Abwehrsystem mit radargestützter Zielerfassung. Der ukrainische Geheimdienst erklärte, dass er einen Tonbandmitschnitt zwischen Separatisten und einem russischen Offizier habe. Außerdem habe er Beweise dafür, dass das von Russland hergestellte Flugzeugabwehrsystem tatsächlich von den Separatisten benutzt wird. Währenddessen teilte das russische Militär mit, dass sich ein Abfangjäger vom Typ Suchoi-25 der Malaysia-Airlines-Boeing näherte, bevor die Boeing abgeschossen wurde. Die Beweise konnten bislang noch nicht überprüft werden. Die Weltgemeinschaft erwartet eine transparente Antwort von einer internationalen Untersuchungskommission.

Politische Interessen hinter der MH17-Tragödie.

Russlands Präsident Putin erklärte am Montag, dass niemand die Tragödie für eigennützige politische Ziele ausnutzen dürfe. Dies reflektiert die politische Situation in der Ukraine. Hinter jedem Vorwurf oder jeder Erklärung verbirgt sich die eigene politische Linie.

Analytikern zufolge wird die künftige Richtung der Ukraine-Krise vom endgültigen Untersuchungsergebnis des Flugzeugabsturzes abhängen. Vermutlich gibt es zwei Varianten. Falls die ukrainische Regierung das Attentat begangen hat, müssen die USA und der Westen dieses Land verurteilen, sogar zur Strafe auf UNO-Ebene gegen die ukrainische Regierung auffordern. Gleichzeitig werden sie alle Seiten aufrufen, Verhandlungen zu fördern. Außerdem werden sie Russland auffordern, seine Unterstützung für die Separatisten zu stoppen. Falls das Untersuchungsergebnis zeigt, dass sich die pro-russischen Separatisten für diesen Flugzeugabsturz verantworten müssen, wird die Regierung in Kiew ihre Offensive gegen die Separatisten im Osten der Ukraine weiter ausweiten.

Die weltweite politische Lage nach der MH17-Tragödie

Egal welche Seite sich letztlich für den Flugzeugabsturz verantwortlich zeigt, auf der politischen Bühne in der Ukraine wird es in den kommenden Tagen große Änderungen geben. Früher war die Ukraine-Krise eine Frage zwischen Russland, den USA und dem Westen. Heute, nach der MH17-Tragödie, ist sie eine globale Frage. Angesichts der Langsamkeit und der ineffizienten Zusammenarbeit bei der Untersuchungsarbeit wollen westliche Länder, deren Bürger beim Flugzeugabsturz getötet wurden, nicht mehr geduldig sein. Eine militärische Unterstützung für die Regierung in Kiew und ein Militäreinsatz sind möglich geworden.

Derzeit gibt es Signale, dass die Großmächte in Europa den USA folgen und ihre politische Linie unterstützen. Washington meint, dass die pro-russischen Separatisten das Flugzeug MH17 abgeschossen haben. Handelssanktionen, auch ohne Beweise gegen Russland, sind möglich. Solange der Einfluss Russlands auf den Osten der Ukraine und die Verhinderung des NATO-Beitritts der Ukraine unentbehrliches nationales Interesse Russlands sind, ist niemand sicher, dass die politische Lage in der Ukraine sich in den kommenden Tagen entspannen wird. Je verhärteter die Standpunkte aller Seiten sind, desto tiefer wird die Krise in der Ukraine. Gefährlich ist, dass weder Russland, als noch die Ukraine Angriffe der Aufständischen in der Ukraine vorausahnen können. 

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