Schwierige Amtszeit des neuen Kremlchefs

(VOVworld) - Der russische Premierminister Wladimir Putin hat nach der ersten Wahlrunde klar gewonnen. Nach vierjähriger Unterbrechung wird Putin wieder das höchste Staatsamt mit Sitz im Moskauer Kreml einnehmen. Der Putins Sieg zeigt das Vertrauen russischer Wähler in die Richtlinien, mit denen Putin Russland leitet. Die neue Amtszeit Putins ist allerdings nicht einfach.

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Ein starker Putin als Präsident Russlands.

Die Wahlergebnisse sind internationalen Beobachtern zufolge ehrlich, demokratisch und liberal. Sie hätten die Wünsche der Russen erfüllt. In Putins Amtszeiten als Präsident von 2000 bis 2008 und als Premierminister bis heute hat sich die russische Wirtschaft entwickelt. Auch das Ansehen Russlands auf der internationalen politischen Bühne verbesserte sich. Während das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt Russlands in den Neunzigerjahren nur 250 Milliarden US-Dollar betrug, beläuft es sich heute auf 1.500 Milliarden US-Dollar. Bei internationalen Verhandlungen ist Putin als scharfsinniger Politiker bekannt, der einen klaren Standpunkt vertritt.

In seiner Rede nach der Veröffentlichung der vorläufigen Wahlergebnisse versprach Putin, weiterhin im Interesse des Landes zu arbeiten. Ziele, die von Putin in seinem Wahlkampf vorgestellt wurden, würden in den kommenden sechs Jahre umgesetzt. Es handelt sich vor allem darum, das politische System zu reformieren, die Demokratie zu entfalten und die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung zu fördern.

Es sei nicht einfach für Russland, diese Ziele zu erreichen, so Beobachter. Erstens muss Putin Reformpläne zur Modernisierung der russischen Wirtschaft erstellen, damit ein Wirtschaftswachstum Russlands von sechs bis sieben Prozent erreicht werden kann. Russland will bis Ende dieses Jahrzehnts die weltweit fünftgrößte Wirtschaftsmacht werden. Das ist auch für den neuen und alten Kremlchef eine schwierige Aufgabe. Denn die Zahl der Geringverdiener beträgt mehr als 13 Prozent der russischen Bevölkerung. Ferner zogen zahlreiche Investoren ihr Investitionskapital aus Russland zurück. Außerdem muss Putin Wirtschaftsschwierigkeiten beim Rohstoffexport bewältigen. Korruption ist auch eine große Herausforderung für Russland. Im vergangenen Jahr galt Russland nach Angaben von Transparency International als besonders korrupt. Proteste von politschen Gegnern sind eine weitere Herausforderung für den neuen Kremlchef.

In der Außenpolitik gibt es zwischen Russland und dem Westen keine gemeinsame Auffassung über eine neue Weltordnung. Außerdem ist die Drohung militärischer Einmischung durch die USA und ihren Verbündeten eine weitere Herausforderung für Russland. Ein Beispiel dafür ist der Plan eines Raketenschildsystems in Europa.

Ferner stellen die Wirtschaftsentwicklung Chinas und anderer Schwellenländer für die russische Entwicklung sowohl Chancen, als auch Herausforderungen dar.

 

Putin wird im Mai als Präsident in den Kreml zurückkehren. Derzeit ist es zu früh, zu spekulieren, ob die dritte Amtszeit Putins erfolgreich sein wird. Mit der Unterstützung der russischen Wähler und mit den Erfahrungen Putins können Russen aber auf eine gute Zukunft Russlands hoffen.

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