Teheran sucht Partner

Irans Präsident Mahmoud Ahmadinedschad ist derzeit auf Lateinamerika-Reise. Venezuela, Nicaragua, Kuba und Ecuador lauten seine Reiseziele. Währenddessen verschärfen der Westen und die USA Sanktionen gegen den Iran. Mit der Reise will Ahmadinedschad auch politische und wirtschaftliche Unterstützung der lateinamerikanischen Länder erreichen. 


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Präsidenten Irans und Venezuelas Ahmadinedschad und Chavez.


Die vier Länder, die Ahmadinedschad diesmal besuchen, haben keine engen politischen Beziehungen zu den USA. Im Gegenteil pflegten die Länder in den vergangenen Jahren stets gute Beziehungen zu Teheran. Ahmadinedschad will deshalb mit seinem Besuch unter anderem erreichen, Partner gegen die USA zu finden.

Die venezolanische Hauptstadt Caracas ist die erste Station des iranischen Präsidenten. Die USA hatten Venezuela vor zwei Jahren bestraft, weil das Land Wirtschaftsbeziehungen zum Iran unterhalten hatte. Vor kurzem haben die USA sogar die venezolanische Konsulin in Miami, Livia Acosta Noguera, ausgewiesen. Sie soll im Verdacht stehen, gemeinsam mit kubanischen und iranischen Agenten Angriffe auf amerikanische Computersysteme geplant zu haben. Darunter des Weißen Hauses, der Nationalen Sicherheitsbehörde und verschiedener Nuklearanlagen. Venezuelas Präsident Chávez hatte diese Behauptungen sofort scharf zurückgewiesen. Der iranische Präsident Ahmadinedschad hatte vor seinem Besuch Hugo Chávez gelobt und ihn einen Held gegen den Imperialismus genannt. Er sei ein Diener seines Volkes, der Venezuela in die Unabhägigkeit geführt habe, sagte Ahmadinedschad. Den nicaraguanischen Präsidenten Daniel Ortega bezeichnete der iranische Präsident als Revolutionär gegen Machtmonopole und für Gerechtigkeit in Nicaragua.

Natürlich mögen die USA diese Worte nicht. Sie wollen auch nicht, dass Länder in Lateinamerika gute Beziehungen zum Iran pflegen. Es sei nicht die Zeit, wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Teheran zu verstärken, warnten die USA. Der venezolanische Präsident konterte, die Länder Lateinamerikas seien unabhängig und könnten ihre Beziehungen mit anderen Ländern selbst entscheiden. Die USA sollten sich auf ihre Angelegenheiten konzentrieren und nicht in die Angelegenheiten anderer Länder einmischen.

Beobachtern zufolge will Teheran eine Allianz gegen die USA bilden, um damit auch mögliche Sanktionen der USA umzugehen. Falls es Sanktionen gegen den Ölexport aus dem Iran geben sollte, sucht der Iran die Länder in Lateinamerika als neuen Markt auf. Die Partnerländer des Iran in Lateinamerika könnten auch gegen die Entsendung der Kriegsschiffe in die Golfregion protestieren.

Ferner will der Iran bei diesem Besuch die Zusammenarbeit mit den vier Ländern im Energiebereich vertiefen. Der Iran will Ecuador helfen, ein Wasserkraftwerk zu bauen. Ecuador ist interessiert an Radarsysteme und Militärfahrzeuge aus dem Iran. Der Iran will sich in Nicaragua am Bau eines Hafens beteiligen.

Die USA und der Iran scheinen auf Konfrontationskurs. Für den Iran ist die Suche nach neuen Partnern, die gleiche politische Interessen haben, unvermeidbar. Der Besuch des iranischen Präsidenten in dem sogenannten Hinterhof der USA ist eine Botschaft gegen mögliche Sanktionen der USA und des Westens gegen sein Land.

                                                                                                                    Anh Huyen


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