(VOVWORLD) - Auf Einladung des Premierministers Nguyen Xuan Phuc besucht der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim derzeit Vietnam. Ziel dieses Besuches ist es, die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu entwickeln sowie Maßnahmen zur Förderung der Zusammenarbeit, vor allem in Handel, Investition, Wissenschaft, Technologie, Verkehr, Transport, Bildung und Tourismus auszutauschen.
 Das Reis ist ein wichtiges Exportprodukt Vietnams in die Türkei. (Foto: Le Sen/ VNA) |
Der Vietnam-Besuch des türkischen Ministerpräsidenten findet zu einem Zeitpunkt statt, in dem die Beziehungen zwischen Vietnam und der Türkei sich gut entwickeln.
Aufrechterhaltung der guten Beziehungen in zahlreichen Bereichen
Die türkische Republik liegt zwischen Asien und Europa. Sie liegt größtenteils in Asien. Die siebzehntgrößte Wirtschaft der Welt hat zahlreiche Vorteile mit vielfältigen Bodenschätzen und die entwickelte Bergbauindustrie. Jährlich erschließt dieses Land 900.000 Tonnen Chrom und andere mineralische Rohstoffe. Mit einer Bevölkerung von mehr als 80 Millionen ist die Türkei der Ausgangspunkt für vietnamesische Exportwaren, in Nahost- und in die EU-Märkte hineinzukommen.
Vietnam und die Türkei nahmen die diplomatischen Beziehungen am 7. Juli 1978 auf. Im Februar 1997 gründete die Türkei ihre Botschaft in Hanoi. Im Oktober 1999 eröffnete Vietnam sein Handelsvertretungsbüro in Istanbul und ein Jahr später sein Generalkonsulat auch in Istanbul. Im Oktober 2003 wandelte Vietnam sein Generalkonsulat in der Türkei in die Botschaft mit dem Sitz in der türkischen Hauptstadt Ankara um.
Die Türkei ist der führende Handelspartner Vietnams im Nahen Osten. Im vergangenen Jahr erreichte das bilaterale Handelsvolumen mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar. Die Türkei ist der Ausgangspunkt für vietnamesische Exportwaren, wie beispielsweise Reis, Kautschuk, Tee, Textillien und Schuhe. Währenddessen kann die Türkei Baumaterialien, Baumwolle, Chemikalien und Autoersatzteile nach Vietnam exportieren. Die türkische Investition in Vietnam ist allerdings noch gering. Mit 15 gültigen Investitionsprojekten mit dem registrierten Kapital von rund 704 Millionen US-Dollar nimmt die Türkei den 26. Platz bei Investitionen in Vietnam ein.
Auf der 7. Sitzung der vietnamesisch-türkischen Kommission für Wirtschaft und Handel im Juni in Hanoi einigten sich beide Seiten darauf, sich gegenseitig auf regionalen und internationalen Foren zu unterstützen sowie den Austausch der Delegationen auf allen Ebenen zu verstärken und Außenaktivitäten in verschiedenen Formen zu erweitern. Beide Länder setzten sich zum Ziel, dass bilaterale Handelsvolumen bis 2020 auf vier Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Vietnam und die Türkei werden die Zusammenarbeit intensivieren, um Tätigkeiten von kleinen und mittleren Unternehmen zu unterstützen. Außerdem wird die Zusammenarbeit in Energie, Nahrungsmittelverarbeitung, Bauwesen und Maschinenbau verstärkt.
Der Besuch öffnet zahlreiche neue Chancen zur Zusammenarbeit
Vietnam und die Türkei haben zahlreiche Änlichkeiten wie die Bevölkerungszahl und die strategische geographische Stellung in der Region. Die Intensivierung der Beziehungen mit Mitgliedern der südostasiatischen Staatengruppe ASEAN ist eine Priorität in der türkischen Außenpolitik. Im Gegenzug achtet Vietnam auf die Verstärkung der Beziehungen und der Zusammenarbeit mit der Türkei. Denn die Türkei ist sowohl ein zuverlässiger Partner, als auch ein Bindeglied für Vietnam, seine Beziehungen und Zusammenarbeit mit Ländern in Westasien, Afrika und Europa zu erweitern.
Der Vietnam-Besuch des türkischen Ministerpräsidenten ist eine Chance für beide Länder, Maßnahmen zur Vertiefung der bilateralen Beziehungen und der Zusammenarbeit in zahlreichen Bereichen sowie regionale und internationale Fragen, für die sich beide Länder interessieren, zu diskutieren.