Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen Vietnam und dem Iran

(VOVworld) – Der iranische Präsident Hassan Rouhani ist derzeit zu einem Staatsbesuch in Vietnam. Der zweitätige Besuch soll die freundschaftlichen Beziehungen der zwei traditionellen Partnerländer verstärken und damit die umfassende Zusammenarbeit beider Seiten in eine neue Entwicklungsphase bringen.

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Staatspräsident Tran Dai Quang (l.) empfängt den iranischen Präsident Hassan Rouhani. (Foto: Nhan Sang/VNA)


Die Islamische Republik Iran liegt in Südwestasien. Nachdem der Iran im Juli 2015 die umfassende Atomvereinbarung erreichte und sie ab 16. Januar 2016 umgesetzt hat, hat die Wirtschaft sich schrittweise erholt, gleich nachdem die Vereinten Nationen und viele westliche Länder die Sanktionen gegen Teheran aufgehoben hatten.   

Gute traditionelle Freundschaft

Vietnam und der Iran haben im Jahr 1973 diplomatische Beziehungen aufgenommen. 1991 wurde die iranische Botschaft in Hanoi eröffnet und sechs Jahre später die vietnamesische Botschaft in der iranischen Hauptstadt Teheran. Die gute Freundschaft wurde durch die Gründung der vietnamesisch-iranischen Freundschaftsgesellschaft im September 2009 verbessert. Beide Länder haben sich gegenseitig im Rahmen der Bewegung der blockfreien Staaten und auf internationalen Foren unterstützt.

In den vergangenen Jahren haben Vietnam und der Iran gegenseitge Besuche der Spitzenpolitiker und die Zusammenarbeitsmechanismen auf verschiedenen Ebenen aufrechterhalten. Dazu zählen beispielsweise der Iranbesuch des ehemaligen Staatspräsidenten Truong Tan Sang im März 2016. Vor vier Jahren war der ehemalige iranische Präsident Mahmoud Admadinedschad zu Gast in Vietnam. Beide Länder haben sechs politische Konsultationen und acht Sitzungen der Transregierungskommission veranstaltet. Die Kooperation zwischen dem Iran und Vietnam in vielen Bereichen wie Handel, Industrie, Landwirtschaft, Kultur und Bildung wird schrittweise forciert. Mehrmals  wurden Zusammenarbeitsabkommen in Landwirtschaft, Fischerei, Kultur, Banken, Zoll und Luftfahrt abgeschlossen. Sie sind die rechtliche Grundlage für die Zusammenarbeit der Organisationen und Unternehmen beider Länder.

Neue Chancen für die Verstärkung der Zusammenarbeit

Trotz der großen Potentiale befindet sich die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Staaten bislang noch in einem bescheidenen Zustand. Das bilaterale Handelsvolumen ist noch beschränkt und betrug im vergangenen Jahr lediglich 106,7 Millionen US-Dollar und in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 54 Millionen US-Dollar.

Obwohl einige Abkommen und Zusammenarbeitsvereinbarungen unterzeichnet wurden, seien die Möglichkeiten der Zusammenarbeit noch sehr groß, sagt der vietnamesische Botschafter im Iran, Nguyen Hong Thach:

„Vietnam kann viele Waren in den Iran exportieren, darunter landwirtschaftliche Produkte, Obst oder Schuhe. Tatsächlich sind die Schuhe aus Vietnam bei Iranern sehr gefragt. Im Gegenzug kann der Iran Erdöl, Brennstoffe und Chemikalien nach Vietnam exportieren.“

Auch der Tourismus wird als ein potentieller Bereich für die Kooperation  betrachtet. Dem vietnamesischen Botschafter zufolge kennen viele Iraner Vietnam nicht als ein Reiseziel, sondern als einen Kriegsort. Deswegen hat die vietnamesische Botschaft mehrere Veranstaltungen organisiert, darunter Werbeseminare für den vietnamesischen Tourismus oder Fotoausstellungen und Kunstauftritte. Vor allem hat die Botschaft anfang dieses Jahres eine iranischen Filmcrew nach Vietnam eingeladen, um den Film „Nicht weit vom Paradies“ über den vietnamesischen Tourismus zu produzieren. Das Ziel zur Förderung des Tourismus soll bevorzugt werden. Dies ist selbstverständlich, weil die iranischen Touristenzahlen in Thailand bei 700.000 pro Jahr liegen, während nur etwa 1000 bis 2000 Iraner nach Vietnam gereist sind. Dies zeige, dass die touristischen Möglichkeiten noch sehr ausbaufähig seien, sagt Botschafter Nguyen Hong Thach:

„Der Tourismus soll als ein Durchbruch in den Beziehungen zwischen Vietnam und dem Iran betrachtet werden. Wir haben zahlreiche schöne Landschaften, Sehenswürdigkeiten und Strände. Die Potentiale sind enorm. Wenn man nach Vietnam reist, kann man selbst weitere Potentiale finden, die den Beziehungen in anderen Bereichen den Startpunkt geben können.“

Vietnam ist die erste Station der Reise nach drei südostasiatischen Ländern  des iranischen Präsidenten Hassan Rouhani, es folgen Malaysia und Thailand. Sein Vietnambesuch fand nach dem Iranbesuch des ehemaligen Staatspräsidenten Truong Tan Sang im März 2016 statt und wird als eine seltene Aktivität in den diplomatischen Beziehungen beider Länder während eines Jahres betrachtet. Der diesmalige Besuch von Rouhani soll die Zusammenarbeit zwischen dem Iran und Vietnam weiter vorantreiben.    

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