Vietnam ändert die Annäherungsmethode zur Armutsbekämpfung

(VOVworld) – In den vergangenen zwei Jahrzehnten war Vietnam erfolgreich, die Armutsrate von 58 Prozent auf unter 10 Prozent zu senken. Jedoch steht das Land vor vielen Herausforderungen, um die erreichten Ergebnisse halten zu können. Es gibt die Gefahr, dass Familien und Regionen, die die Armut überwunden hatten, wieder hineingeraten. Außerdem gibt es noch großen Abstand zwischen verschiedenen Regionen. Um auf die neue Lage reagieren zu können, ändert Vietnam die Annäherungsmethode an Armutsminderung, um diese nachhaltig bekämpfen zu können.

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Ministerin Pham Thi Hai Chuyen hält eine Rede auf einem Forum zur Armutsminderung vor ein paar Tagen. (Foto: VOVonline)



Vietnam hat eine umfassende Politik zur Armutsminderung. Jedoch macht es diese Politik dem Land auch schwer, denn es gibt zu viele Programme und die Umsetzungen dieser Programme geraten durcheinander. Auch die zur Verfügung gestellten Materialien zur Armutsminderung werden zu gering geteilt. Es ist nun notwendig, diese Programme und die Politik wieder zu ordnen. Dazu Ngo Truong Thi, der Leiter des Nationalprogramms gegen Armutsminderung:

„In kommender Zeit muss Vietnam sowohl Familien helfen, die an der Armutsgrenze leben als auch den Familien, die gerade aus der Armut heraus gekommen sind. Sie sollten noch weiterhin unterstützt werden, damit sie nicht wieder in Armut geraten. Außerdem sollten Programme mit 100 Prozent kostenloser Hilfe reduziert werden. Es sollte konkrete Bedingungen dazu geben. Wir überlegen derzeit über eine Frist der Hilfe. Einer armen Familie sollte nur innerhalb von drei bis fünf Jahren geholfen werden. Sie müssen sich anstrengen, um aus der Armut herauszukommen, ansonsten wird die Hilfe eingestellt.“

Laut Ngo Truong Thi solle auch die Annäherung an arme Menschen geändert werden, von eindimensional zu mehrdimensional. Die Bewertung armer Menschen solle nicht nur auf dem Einkommen beruhen, so Thi:

„In der vergangenen Zeit haben wir einige Gruppen nicht geholfen, denen eigentlich geholfen werden müsste. Denn wir rechnen bei der Hilfe mit der Einheit Haushalt. Viele Menschen gehören nicht zu einem armen Haushalt, aber sie sind arm. Sie sind Umsiedler oder Arbeiter. Deshalb ist es notwendig, von eindimensionaler Annäherung zu mehrdimensionaler Annäherung zu wechseln. Wir müssen die Menschen in verschiedenen Gruppen einteilen und ihnen bedarfsgerecht helfen.“

Den besonders schwierigen Regionen und Regionen ethnischer Minderheiten werde verstärkt geholfen, um ein Ungleichgewicht bei der Armutsminderung zu vermeiden. Dazu die Ministerin für Arbeit, Invaliden und Soziales Pham Thi Hai Chuyen:

„Wir helfen weiterhin verstärkt den ärmsten Regionen und den Regionen mit ethnischen Minderheiten. Wir mobilisieren die Beteiligung des ganzen Politiksystems und der Gesellschaft bei der Armutsminderung. Die Erarbeitung neuer Programme soll auf der Regel beruhen, arme Haushalte werden bevorzugt, danach werden auch Haushalte, die gerade aus der Armut heraus gekommen sind aber noch an der Armutsgrenze leben, unterstützt.“

Mit der Änderung der Annäherung der Armutsminderung setzt Vietnam schrittweise die nachhaltige Armutsbekämpfung und Stabilisierung der Gesellschaft um.

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