Vietnam bemüht sich um Beseitigung von Blindgängern

(VOVworld) – Vietnam ist eines der Länder der Welt, die am meisten unter den Folgen von Bomben und Blindgängern leiden müssen. Landesweit sind mehr als 40.000 Menschen an Bomben nach dem Krieg gestorben und 60.000 weitere wurden verletzt. Vietnam setzt bereits zahlreiche Aktivitäten um, um Blindgänger zu beseitigen und den Opfern zu helfen. 

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Eine Bombe wird entschärft. (Foto: qdnd.vn)


Nach Ergebnissen eines Untersuchungsprojektes über Blindgänger beträgt die gesamte Fläche, die von Blindgängern verseucht ist, etwa 6,8 Millionen Hektar. Das entspricht ein Fünftel der gesamten Fläche Vietnams. Blindgänger befinden sich in fast allen Provinzen landesweit, am meisten aber in den zentralvietnamesischen Provinzen. Seit Ende des Krieges im Jahr 1975 starben mehr als 40.000 Menschen an Blindgängern und über 60.000 weitere wurden verletzt. 

Verstärkung der Beseitigung von Blindgängern und der Hilfe für Minenopfer

Jährlich stellt Vietnam umgerechnet mehr als 40 Millionen Euro für die Minenräumung und Millionen Euro für die Hilfe der Minenopfer zur Verfügung. Hundert Millionen Tonnen Blindgänger wurden entdeckt und entschärft. So kann die Anzahl der Unfälle durch Blindgänger reduziert werden. Seit 2010 räumt Vietnam jährlich Minen auf 30.000 bis 50.000 Hektar Boden. Jedoch gibt es Schwierigkeiten bei der Beseitigung von Blindgängern und Hilfe für die Minenopfer. Dazu Nghiem Dinh Thien, der Vizedirektor des Zentrums für die Beseitigung von Minen der Armee:

„Bei der Minenräumung in Siedlungsgebieten sind wir auf Schwierigkeiten gestoßen. Denn es muss zuerst einen Plan und Mittel in dieser Region geben, dann werden wir den Räumungsplan entwerfen. Außerdem gibt es andere Probleme: die Bewohner wissen nicht viel über Minen und Bomben, man kann beispielsweise Bomben oder Minen aufschneiden, um Sprengstoff oder Stahl zum Verkauft zu gewinnen. Manche Leute arbeiten auf dem Feld und pflügen die Minen unter, so dass sie explodieren.“

Der Staat hat in den vergangenen Jahren Minenopfern geholfen, damit sie ihr Leben stabilisieren können. Sie können Dienstleistungen wie Rehabilitation nutzen oder eine geeignete Arbeit finden. Dazu To Duc, der Vizeleiter der Behörde für Sozialfürsorge des Ministeriums für Arbeit, Invaliden und Soziales:

„Das Arbeitsministerium hat mit anderen Ministerien und Provinzen zusammengearbeitet, um ein System der Dienstleistungen für Behinderte im Allgemeinen, darunter auch Minenopfer, anzubieten. Dazu gehört die Rehabilitation für die Minenopfer. Künftig werden wir die Hilfspolitik für sie noch mal überprüfen und regulieren, damit ihnen rechtzeitig und allseitig geholfen werden kann.“

Vietnam und die Weltgemeinschaft kooperieren bei der Beseitigung der Folgen von Minen

Um alle Blindgänger in Vietnam zu beseitigen, braucht man mehr als zehn Milliarden US-Dollar und über 100 Jahre. Viele internationale Organisationen haben Vietnam bei Hilfen für Minenopfer geholfen. Aus der effektiven Kooperation mit dem Ausland kann Vietnam nun Mitarbeiter im Bereich Sozialfürsorge ausbilden, die internationalem Standard entsprechen. Dazu To Duc weiter:

„Vietnam hat mit internationalen Partnern zusammengearbeitet und schrittweise das System der Dienstleistungen für Minenopfer sowie die Ausbildung für Mitarbeiter in diesem Bereich entwickelt. Die Partner haben Vietnam vorgeschlagen, das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ zu ratifizieren. Dies zeigt die Verpflichtung der vietnamesischen Regierung gegenüber internationalen Verpflichtungen sowie gegenüber Behinderten.“

Das Arbeitsministerium hat dem Premierminister ein Projekt zum Bau der Datenbank über Sozialfürsorge vorgelegt. Ziel ist es, Datenbanken von Behinderten aufzubauen. Das Ministerium kooperiert auch mit dem vietnamesischen Verband zur Hilfe der Behinderten, mit der US-Veteranenstiftung und internationalen Organisationen, um eine Datenbank von Minenopfern aufzubauen. Damit möchten sie die Pflege für Minenopfer verbessern.

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