Vietnam und EU setzen gemeinsam das Freihandelsabkommen um

(VOVworld) – Die Europäische Union und Vietnam haben sich das Ziel gesetzt, das Freihandelsabkommen zwischen beiden Seiten, das im Dezember 2015 unterzeichnet wurde, Anfang 2018 in Kraft treten zu lassen. Beide Seiten überprüfen derzeit das Abkommen rechtlich, um es bald zu ratifizieren. 


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Vizehandelsminister Tran Quoc Khanh, der Leiter der Verhandlungsdelegation für Handel der Regierung, auf dem Seminar über die Chancen aus dem Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der EU.


Im September haben die vietnamesische Delegation bei der EU, das vietnamesische Handelsministerium, die EU und die belgische Delegation bei der EU ein Seminar über die Chancen aus dem Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der EU veranstaltet. Nach Informationen aus dem Seminar führen sowohl Vietnam als auch die EU derzeit viele Aktivitäten durch, damit das Freihandelsabkommen wie geplant in Kraft treten kann.

Beide Seiten profitieren vom Abkommen

Das Freihandelsabkommen wird seine Aufmerksamkeit auf die Zölle für Waren aus Vietnam und der EU legen. Nachdem das Abkommen in Kraft tritt, wird die EU Importzölle von 85,6 Prozent vietnamesischer Waren abschaffen. Nach fünf Jahren werden die Importzölle für 99 Prozent der Waren abgeschafft. Sieben Jahre nach dem Inkrafttreten des Abkommens wird die EU den Importzoll auf vietnamesische Waren hundertprozentig abschaffen.

Seinerseits verpflichtete sich Vietnam, den Importzoll für 65 Prozent der Waren aus der EU sofort nach dem Inkrafttreten des Abkommens abzuschaffen. Nach zehn Jahren werden die Zölle von 99 Prozent der Waren abgeschafft. Waren, wie Maschinen aus der EU, werden nach dem Inkrafttreten des Abkommens sofort bzw. nach fünf Jahren zollfrei. Für Importwaren wie Autos und Motorräder wird Vietnam den Importzoll nach neun bis zehn Jahren auf null Prozent setzen. Für Wein, Bier, Schweine- und Hühnerfleisch wird der Importzoll nach höchstens zehn Jahren abgeschafft.

So werden die Verbraucher beider Seiten mehrheitlich vom Freihandelsabkommen profitieren. Sie können qualitative Waren zu einem niedrigen Preis kaufen. Für Unternehmen steigt die Konkurrenz, aber auch die Chance, Zugang zu den Märkten des Partners zu finden.

Das Abkommen plangemäß umsetzen

Damit das Freihandelsabkommen plangemäß umgesetzt wird, hat Vietnam viele Änderungen in der Politik für die Anwerbung von Investitionen durchgeführt. Dazu Vizehandelsminister Tran Quoc Khanh, der Leiter der Verhandlungsdelegation für Handel der Regierung:

„Wir haben einen detaillierten Fahrplan entworfen. Bisher liegen beide Seiten im Zeitplan. Zurzeit findet die zweite rechtliche Überprüfung statt. Bis zum Jahresende werden noch eine oder zwei weitere rechtliche Überprüfungen durchgeführt. Ziel ist es, die rechtlichen Überprüfungen bis zum Ende des Jahres oder bis Januar 2017 fertigzustellen. Danach werden die Dokumente übersetzt und nächste Schritte eingeleitet.“

Der Leiter der Verhandlungsdelegation der EU, Mauro Petriccione erklärte, die EU habe einen Prozess, um das Abkommen schnell zu ratifizieren, bevor alle Mitgliedsländer das Abkommen einzeln ratifizieren. Deshalb hätten sich beide Seiten das Ziel gesetzt, dass das Freihandelsabkommen Anfang 2018 in Kraft treten kann.

„Wir überprüfen derzeit das Abkommen rechtlich und folgen genau dem Terminplan. Wir haben viele technische Arbeitsschritte durchzuführen. Nach der Überprüfung schätzen wir, dass wir diese Arbeitsschritte Ende des Jahres abschließen können. Danach werden die Dokumente übersetzt. Dies ist auch ein enormes Arbeitspensum, obwohl die Übersetzung gekürzt werden kann. Der Text muss in alle Sprachen der EU und auf Vietnamesisch übersetzt werden, damit die Bevölkerung beider Seiten die Vereinbarung nachvollziehen kann.“

Die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Vietnam dauerten nur zweieinhalb Jahre. Dies ist wesentlich kürzer als bei anderen Abkommen. Dies kann ein Modell werden, mit dem die EU ihre künftigen Handelsvereinbarungen gestalten kann.

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