Der engagierte Militärarzt Dang Cat und seine kostenlosen Behandlungen

(VOVworld) - In Rente zu gehen, heißt normalerweise nicht mehr zu arbeiten. Nicht so für den 70-jährigen Militärarzt Dang Cat in Hanoi. In den vergangenen Jahren untersuchte und behandelte er zahlreiche Menschen kostenlos. Sein Lebensmotto lautet, wo er gebraucht wird, da steht er zur Verfügung. Seine Hilfe ist kostenlos.

 

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Der Militärarzt Dang Cat in Hanoi.

Der ehemalige Militärarzt Dang Cat wohnt in einem kleinen Haus in einer Gasse im Stadtbezirk Tay Ho in Hanoi. In diesem ordentlichen Haus empfängt er jeden Tag dutzende Patienten. Durch seine bescheidene und freundliche Art hinterlässt er bei uns einen angenehmen Eindruck. Er erzählt, dass er in der Armee für mehr als 30 Jahre gearbeitet hat und zwar vom Kampf gegen die Franzosen bis hin zum Kampf gegen die Amerikaner. Dann wurde er Arzt und blieb das bis heute. Während des Krieges ist er an fast allen Fronten gewesen, um sich um die Soldaten und die Bewohner von Vietnam, Laos und Kambodscha zu kümmern. Die Tätigkeit dort vermittelte ihm viele Erfahrungen und hinterließ manche Erinnerung.

“Ich erinnere mich sehr gut an eine Geschichte aus dem Jahr 1965. Mein Kamerad Dinh Xuan Bi hatte einen Sehnenriss in der Ferse. Er konnte nicht mehr laufen. Wir waren damals tief im Wald im Nordwesten des Landes. Und ich konnte seine Ferse behandeln.”

 

Cat erklärt, um die Behandlungen zu verbessern sollte man westliche und östliche Methoden miteinander kombinieren. Für manche chronische Krankheiten wie beispielweise Leberentzündungen, Tumore und Depressionen hat er einen langfristigen Behandlungsplan entworfen. Man könne dadurch nicht nur die Ursache für die Krankheit, sondern auch die effektivste Behandlungsmethode finden, sagt er. Seine zwei medizinischen Forschungen zum Entwurmen durch Granatapfelkerne und Betelnüsse sind erfolgreich gewesen. Seine Nachbarn vertrauen ihm und besuchen ihn oft wenn sie erkrankt sind. Do Van Long ist sein Nachbar und sein Stammpatient:

“Im Jahr 1999 hatte ich eine Geschwulst in meiner linken Schläfe. Arzt Cat hatte mich für eine lange Zeit behandelt, bis die Geschwulst geheilt war. Ich bekam rund 200 Antibiotika-Spritzen. Ich danke ihm sehr. Er ist mein Wohltäter.”

 

1989 ist Cat in die Rente gegangen. In den letzten 20 Jahren trägt er aber immer noch seine alte Militäruniform und fährt mit seinem alten Fahrrad zu seinen Hausbesuchen. Viele Patienten wollten ihn Geschenke und sogar Geld geben, um ihm zu danken. Manche sind bereit ihm zu helfen, eine kleine Klinik zu eröffnen. All das lehnt er aber ab. Wenn jemand mich braucht, dann helfe ich ihm und brauche kein Geld für meine Hilfe, sagt Cat. Die 70-jährige Le Bich Thinh hat Magenschmerzen und besucht ihn oft.

“Billige Medikamente schenkt er uns. Nur wenn jemand teure Medizin nehmen muss, dann nimmt er das Geld für den Kauf und bringt uns eine Quittung mit. Auch bei schlechtem Wetter oder in der Nacht kommt er zu seinen Patienten. Er ist sehr freundlich und untersucht die Patienten sorgfältig. Dann berät er uns, welche Medikamente wir schlucken sollen und welches Essen für uns gut ist.”

Cat war Leiter der Wehrmedizin-Abteilung in der Polizei-Behörde der Bergprovinz Son La und Leiter der Wehrmedizin-Sektion an der Offizierschule. Er wurde von Experten und Kollegen bei der Arbeit immer hoch geschätzt. Er erklärt, Behandlung bedeute nicht nur, die Krankheit der Patienten zu heilen, sondern ihnen auch Kenntnissen zum Schutz der Gesundheit zu vermitteln.

“Die Gesundheit ist sehr wichtig. Wir müssen auf  unseren Körper hören, damit wir uns vor Krankheiten schützen können. Um seine Gesundheit zu schützen, sollte man nicht rauchen, keinen Alkohol trinken, die Wissenschaft respektieren und die Herkunft der Lebensmittel kennen. Ich wende immer die Behandlungsmethode an, die am günstigsten, effektivsten aber einfachsten ist. Wer Hilfe braucht, bekommt sie von mir.”

Cat ist nun 70 Jahre alt. Trotzdem reist er auch zu Patienten, wenn sie weit entfernt von ihm wohnen. Täglich liest er Briefe von Patienten, die ihn nicht besuchen können. Dann schreibt er ihnen zurück, um sie bei der Behandlung zu beraten.

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