Reise auf dem Fluss Ba Che in Quang Ninh

(VOVworld) – Der Kreis Ba Che liegt 50 Kilometer von der Stadt Ha Long entfernt. Dort fließt der gleichnamige Fluss Ba Che. Seit hunderten von Jahren sind die Bewohner hier eng mit dem Fluss verbunden, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.


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Der Fluss Ba Che in der Provinz Quang Ninh. (Foto: vovworld)

 

Ba Che ist einer der vier großen Flüsse der nordvietnamesischen Provinz Quang Ninh. Der Fluss fließt auf einer Länge von 80 Kilometern durch den Kreis und mündet ins Meer. Der Fluss entspringt im Naturschutzgebiet Dong Ky-Son Thuong in der Gemeinde Luong Mong. Auf beiden Ufern sind Berge und grüne Wälder. Das verleiht auch dem Fluss seine grüne Farbe. Das sind die Schatten der Bäume auf dem Wasser. Der Fluss versorgt die Bambus- und Akazienwälder entlang des Flusses mit Wasser. Dazu Ngo Quang Tuan, der Direktor des Naturschutzgebiets Dong Ky-Son Thuong:

„Das Naturschutzgebiet Dong Ky-Son Thuong ist der größte Urwald im Nordosten Vietnams. Dank dieser Wälder entstanden hier viele Bäche, aus deren Zusammenfluss schließlich der Fluss Ba Che entsteht. Das Naturschutzgebiet ist besonders wertvoll durch seine Artenvielfalt ebenso wie als Wasserquelle für den Fluss. Entlang der Bäche wachsen die Wälder des Naturschutzgebiets.“

Als es noch keine Straße von der Kleinstadt Ba Che zur Gemeinde Luong Mong gab, war der Fluss Ba Che die einzige Verkehrsverbindung für die Bewohner des Kreises. In der Regenzeit fuhren die Bewohner mit Einbäumen auf dem Fluss, um Fische zu fangen. Die Händler bauten kleine Fähren, mit denen sie Bambus und Kräuter in andere Gemeinden transportierten, um Petroleum, Fischsoße und Kleidung auszutauschen. In Ba Che leben neun Volksgruppen zusammen, darunter die Dao, die San Chi und San Diu. Dazu der 62-jährige Tran Tam:

„Früher gab es keinen Damm hier. Viele Menschen fangen Fische im Fluss. Holz wird mit der Fähre auf diesem Fluss transportiert. In der Trockenzeit gibt es nur wenig Wasser, in der Regenzeit hingegen kann die Kleinstadt im Wasser liegen.“

Im Kreis Ba Che befindet sich das Dorf Lang Moi, das für seine historischen Gedenkstätten bekannt ist. Dort wurde 2009 eine alte Töpferei entdeckt, in der die Gegenstände nach mehr als 200 Jahren unbeschädigt sind. Das gefundene weiße und hellblaue Geschirr habe Merkmale, die ähnlich denen des Geschirrs sind, das an den alten Häfen in Mong Cai und Van Don entdeckt wurde, so Vi Thi Tuyen, Beamtin der Kulturbehörde im Kreis Ba Che:

„Die alte Töpferei liegt auf einem niedrigen Hügel. Ende des 19. Jahrhunderts bestimmten die Töpfer, dass das Dorf Lang Moi gute natürliche Bedingungen, wie eine gute Quelle für Ton habe, um eine Töpferei zu errichten. Es sei außerdem sehr günstig dort, Brennholz zu kaufen und Waren auf dem Fluss zu transportieren. Das Wasser des Flusses könne man für die Töpferei benutzen. Die Töpferei arbeitete bis Mitte des 20. Jahrhunderts und wurde dann wegen des Krieges stillgelegt. Weil die Töpferei etwas entfernt vom Wohngebiet liegt, wurde sie erst vor einigen Jahren wieder entdeckt.“

Nicht weit von der alten Töpferei befindet sich die Gedenkstätte Mieu Ong-Mieu Ba. Das sind zwei Tempel, die gegenüber auf beiden Ufern des Ba Che-Flusses liegen. Im Mieu Ong-Tempel wurde General Le Tu Duc verehrt, der den Königen Tran Thanh Tong und Tran Nhan Tong diente. Im Mieu Ba-Tempel verehrt man Mau Thuong Ngan oder die Mutter des Waldes. Der Legende zufolge hatte sie den Bergbewohnern beigebracht, Reis und Obstbäume anzupflanzen und Häuser zu bauen. Händler und Fischer zünden Räucherstäbchen an, wenn sie an den Tempeln vorbei fahren, um Glück zu erbitten.

Künftig wird in Ba Che eine Wirtschaftszone gebaut. Damit kann von entscheidenden Veränderungen im Leben der Bewohner an beiden Ufern des Flusses Ba Che ausgegangen werden.

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