Einzigartigkeit des Bambus- und Rattanflechtens im Dorf Phu Vinh

(VOVWORLD) - Das Dorf Phu Vinh im Kreis Chuong My in der Umgebung von Hanoi ist eines der Hochburgen des Bambus- und Rattanflechtens in Vietnam. Mit dem 400-jährigen Handwerk ist Phu Vinh die Heimat zahlreicher Meister für die einzigartigen und aufwendig aus Bambus und Rattan geflochtenen Produkte.
Einzigartigkeit des Bambus- und Rattanflechtens im Dorf Phu Vinh - ảnh 1 Das Dorf Phu Vinh im Kreis Chuong My. (Foto: Ngoc Anh)

Das Dorf Phu Vinh wurde 1700 gegründet und Phu Hoa Trang genannt. Der Name bedeutet, dass die Dorfbewohner von Gott mit handwerklichem Geschick gesegnet wurden. Im Jahr 1800 wurde es in Phu Vinh umbenannt. Es ist ein idealer Ort, wo Bambus und Rattanpalmen wachsen können. Die Dorfbewohner sind deswegen seit ihrer Geburt mit dem Bambus und Rattanpalmen verbunden. Das Handwerk zum Flechten von Bambus und Rattan wurde von Generation zu Generation des Dorfes weitergegeben, sagt der Vorsitzende des Verbands der Handwerksdörfer in Vietnam, Luu Duy Dan.

„In Vietnam gibt es viele Dörfer, in denen Bambus- und Rattanprodukte geflochten werden. Aber Phu Vinh ist eines der ältesten Handwerksdörfer dafür. Das Flechten von Bambus und Rattan aus Phu Vinh wurde auch schon bei Kunstwerken genutzt.“

Bis heute beschäftigen sich rund 90 Prozent der Haushalte im Dorf mit diesem traditionellen Handwerk. Die Meister des Dorfes Phu Vinh haben das Handwerk bereits in zwölf verschiedenen Provinzen landesweit verbreitet. Viele nationale Meister wie Nguyen Van Khieu, Nguyen Van Kinh und Nguyen Van Kieu sind bereits gestorben. Aber ihre Namen sind bis heute in der Geschichte verewigt. Am bekanntesten ist Meister Nguyen Van Khieu. Er war der erste Meister, der das Portrait des Präsidenten Ho Chi Minh mit Rattan geflochten hatte. Dazu sagt sein Sohn, Meister Nguyen Van Tinh.

„Mein Vater ist einer der ersten neun Meister für das Bambus- und Rattanflechten, die seit 1961 vom Staat anerkannt wurden. Er war außerdem der erste Meister, der Präsident Ho Chi Minh getroffen hat. Früher fertigte er einige Produkte als Geschenk für Präsident Ho Chi Minh an.“

Einzigartigkeit des Bambus- und Rattanflechtens im Dorf Phu Vinh - ảnh 2 Meister Nguyen Van Trung. (Foto: Ngoc Anh)

Das Dorf Phu Vinh ist durch seine vielfältigen schönen, geschichtlichen und bescheidenen Produkte bekannt. Es sind typische Produkte der ländlichen Gebiete wie Schalen, Teller und Körbe bis zu Haushaltmöbeln wie Stühle, Tische, Vasen und Bilderrahmen. Die Meister können sogar anspruchsvolle Souvenirs wie Portraitbilder und Spruchpaare, Fische und Vögel herstellen. Meister Nguyen Van Tinh ist stolz auf die Einzigartigkeit des Handwerks in seinem Dorf.

„Die Einzigartigkeit der Produkte aus Rattan und Bambus wird durch die Qualität, Flechtentechnik geprägt. Es gibt dutzende typische Ornamente, die man nur in Phu Vinh und nicht in anderen Dörfern finden kann.“

Dank der langjährigen Erfahrung und tüchtigen Kreativität können die Meister des Handwerksdorfs Phu Vinh einzigartige und künstlerische Produkte herstellen, die hohe Preise bei Wettbewerben und Ausstellungen erhalten haben. Meister Nguyen Van Trung im Dorf Phu Vinh sagt, einige Meister wurden ins Ausland eingeladen, um ihre Flechtentechnik vorzustellen.

„Mit dem Bild „Der Fluss Wolga“ habe ich 1980 die Goldmedaille beim Wettbewerb für Kreativität der Jugendliche der sozialistischen Länder gewonnen. Im Jahr 1982 wurde ich zur Berufsausbildung nach Kuba, Laos und Angola geschickt. Ich habe dem französischen Präsidenten ein aus Bambus geflochtenes Bild über die Altstadt Hanoi geschenkt. Das Handwerk ist umfangreich. Das Dorf Phu Vinh kann jährlich Waren im Wert von 1,2 Millionen US-Dollar exportieren. Unsere Hauptexportmärkte sind Japan, Südkorea, China, Russland, Großbritannien, Deutschland und Spanien.“

In seiner 100-jährigen Entwicklung kann Phu Vinh bis heute den traditionellen Wert des Handwerks bewahren. Die aus Bambus und Rattan geflochtenen Produkte haben den künstlerischen Höhepunkt in Vietnam erreicht.    

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