Gemeinsam den Schmerz durch die Folgen von Agent Orange lindern

(VOVworld) – Schon während des Vietnamkrieges hatte die vietnamesische Regierung Kenntnis von den Folgen des giftigen Agent Orange und Maßnahmen ergriffen, um die Schäden zu begrenzen. Nach der Wiedervereinigung des Landes vor rund 40 Jahren wurden die Maßnahmen und die Politik gegenüber den Agent Orange-Opfern nach und nach ergänzt und verbessert.

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Eine Spendenaktion für die Agent-Orange-Opfer. (Foto: baoquangnam.vn)

 
Bisher wurden in Vietnam etwa 300.000 Agent Orange-Opfer registriert und staatlich unterstützt, die direkt oder ihre Kinder von den Folgen des giftigen Entlaubungsmittels betroffen sind. Ein Drittel von ihnen wurde krankenversichert. Ein Viertel der Kinder, die Opfer von Agent Orange sind, erhalten medizinische Versorgung und Rehabilitation.

Der Direktor des Militärkrankenhauses 103, Hoang Manh An sagte, das Krankenhaus habe jüngst ein Zentrum für die Therapie von Agent Orange-Opfern errichtet. Es behandelt die Patienten nach der weltbekannten Hubbard-Methode. Die Behandlung kostet die Patienten umgerechnet etwa 800 Euro. Im Gegensatz dazu ist die Therapie von Agent Orange-Opfern mittels traditioneller Medizin günstiger. Dazu Hoang Manh An.

„Die Agent Orange-Opfer werden vier Wochen nach den Methoden der traditionellen Medizin im Krankenhaus behandelt. Die Erfolge sind entsprechend gut und preiswert. Die Kosten der Therapie entsprechen etwa einem Drittel der Kosten der Hubbard-Methode. Wir sind von der traditionellen Medizin überzeugt.“

Neben der Therapie und der Gesundheitsversorgung der Agent Orange-Opfer ist die Erziehung der Kinder, die mit den Folgen des Entlaubungsmittels zu kämpfen haben, eine wichtige Aufgabe. Die Gemeinschaft schenkt den Kindern große Aufmerksamkeit. Der Mitarbeiter des Zentrums zur Erziehung der von den Folgen von Agent Orange betroffenen Kinder in der zentralvietnamesischen Provinz Lam Dong, Nguyen Van Cuong sagt.

„In den vergangenen drei Jahren haben wir 40 Kinder groß gezogen. Viele von ihnen sind wieder bei ihren Eltern. Der Rest bleibt im Zentrum. Sie erhalten eine entsprechende Arbeit. 13 Kinder sind geistig behindert. Wir bringen ihnen das Lesen und Schreiben bei.“

Zur Unterstützung der Agent Orange-Opfer gehören die Berufsausbildung und die Arbeitsbeschaffung, damit sie ihr Leben entsprechend gut gestalten können. Dazu der Vorsitzende des Verbandes der Agent Orange-Opfer der südvietnamesischen Provinz Tien Giang, Le Quoc Bao. 

„Wir konzentrieren uns darauf, die Agent Orange-Opfer nach verschiedenen Kategorien zu unterteilen, damit sie eine entsprechende Versorgung erhalten. Wir unterstützen die Opfer mit Finanzmitteln, Stipendien und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Mit unserer Hilfe sollen die Opfer ermutigt werden, die Zucht von Kühen oder Ziegen sowie ein kleines Geschäft zu betreiben. Die Kinder haben die Möglichkeit zur Schule zu gehen. Wir rufen Behörden und Organisationen wie den Verein der Vietnamesen in Frankreich auf, den Agent Orange-Opfern zu helfen.“

Seit 2004 wurde in allen 63 Provinzen und Städten in Vietnam ein Verein der vietnamesischen Agent Orange-Opfer mit insgesamt rund 360.000 Mitgliedern gegründet. Zu den Mitgliedern zählen vor allem Kriegsveteranen und Freiwillige. In den vergangenen fünf Jahren wurden umgerechnet etwa mehr als 40 Millionen Euro für die Opfer gespendet. Mit dem Geld wurde Arbeit für die Opfer geschaffen, ihre Häuser renoviert und kostenlose medizinische Versorgung bereitgestellt. Dazu die Vorsitzende des Vereins der Agent Orange-Opfer der zentralvietnamesischen Stadt Danang, Nguyen Thi Hien.

„Unser Verein der Agent Orange-Opfer ist wie eine Taxi-Firma, immer zum Dienst bereit. Wir haben kein Wochenende. Wir sind glücklich darüber, wenn wir den Agent Orange-Opfern helfen können.“

Gemeinsam wollen die vietnamesische Regierung und Bürger den Agent Orange-Opfern helfen, um ihren Schmerz zu lindern. 

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