Das Militärgeschichtsmuseum: wo die ruhmreiche Geschichte Vietnams aufbewahrt wird

(VOVworld) – Das Militärgeschichtsmuseum liegt im Zentrum der Hauptstadt Hanoi. Es zählt zu den sieben am besten besuchten nationalen Museen in Vietnam. Hier werden Gegenstände und Dokumente ausgestellt, die die einzigartige Kultur und die langjährige Geschichte des Landes widerspiegeln.

 

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Ein Kampfflugzeug im Militärgeschichtsmuseum in Hanoi.

 

Der Australier Guy Bagot und seine Ehefrau besuchen das vietnamesische Militärgeschichtsmuseum an einem Oktobertag. Sie stehen nachdenklich vor dem Porträtbild des Generals Vo Nguyen Giap, das hier im Ausstellungsraum namens “Vo Nguyen Giap – der General Oberstbefehlshaber” gezeigt wird. Guy Bagot erzählt, dass er von 1968 bis 1970 in Vietnam in der Allianztruppe der US-Armee gekämpft hat. Damals war ihm nicht bewusst wie stark die vietnamesische Armee war. Seine Kameraden und er sprachen immer mit Respekt von General Vo Nguyen Giap, sagte Guy Bagot:

“Das Militärgeschichtsmuseum ist ein wunderschönes historisches Denkmal, das mir hilft, die Kampfgeschichte der vietnamesischen Revolution von 1945 bis heute besser zu verstehen. Als ein Veteran des Vietnamkrieges war ich seit der Heimkehr niemals nach Vietnam zurückgekommen. Als ich aber vom Tod des Generals Vo Nguyen Giap hörte, haben meine Frau und ich entschieden, nach Vietnam zurückzukehren, um diesen außergewöhnlichen Menschen unseren Resepkt zu erweisen.”

Das vietnamesische Militärgeschichtsmuseum, dass ursprünglich das Armeemuseum war, wurde im Jahr 1956 gegründet. 1959 wurde es für die Besucher geöffnet. 1964 wurde es das Armeemuseum benannt und 2002 ins Militärgeschichtsmuseum umbenannt. Hier werden derzeit etwa 2000 Gegenstände auf einer Fläche von 3200 Quadratmetern ausgestellt. Die ausgestellten Gegenstände und Dokumente spiegeln lebendig die Gründung, die Entwicklung und die Verteidigung der vietnamesischen Nation von der Zeit der Hung-Könige bis zu der Zeit von Ho Chi Minh wieder. Laut Oberst Nguyen Xuan Nang, dem Direktor des Museums, werden die Ausstellungsräume in sechs Gruppen unterteilt, unter anderem die Ausstellung über die vietnamesischen Heldenmütter, die Ausstellung über die vietnamesische Volksarmee und die Ausstellung über die ruhmreichen Kämpfe der vietnamesischen Nation:

“Das Museum befindet sich auf dem Gelände einer historischen Gedenkstätte, die eng mit der Hauptstadt verbunden ist. Gemeint ist der Fahnenmast Hanois. Das ist einer der Faktoren, der die Touristen anzieht. Es ist zudem das einzige Museum in Vietnam, dass die großen Gegenstände sowie die Waffen und Kriegsmittel im Freien ausstellt, die sowohl Vietnam, als auch seinen Gegnern gehörten. Vor allem die ausländischen Touristen interessieren sich für die großen Ereignisse wie beispielsweise die Dien Bien Phu-Schlacht oder Ho Chi Minhs-Kampagne im Jahr 1975. Im Museum werden derzeit zwei Sandkästen über diese zwei Operationen ausgestellt. Die Hinweise dafür werden in sechs verschiedene Sprache übersetzt und von den Touristen sehr geschätzt.”

Während seines Bestehens wurde das Ausstellungssystem im Museum sowohl inhaltlich als auch formal immer erneuert. Jedes Jahr sammeln die Mitarbeiter des Museums etwa 500 bis 600 neue Gegenstände. Allein in den Jahren 2009 und 2010 kamen mehr als 10.000 Gegenstände dazu, die von Veteranen gesammelt wurden, nachdem es die Kampagne “Sammlung und Vorstellung der Kriegserinnerungsstücke” gestartet hatte. Oberst Nguyen Xuan Nang sagt weiter:

“Zwei von insgesamt 30 Gegenstände, die als Schätze der Nation anerkannt wurden, werden derzeit im Museum ausgestellt. Das ist das Flugzeug vom Typ MIG 21, dass die Nummer 5121 trägt. Pilot Pham Tuan hat während des Luftkampfs über Hanoi im Jahr 1972, der als das Hanoi – Dien Bien Phu in der Luft bezeichnet wurde, gesteuert und ein Bomber B52 der US-Armee abgeschossen. Bei dem anderen Stück handelt es sich um einen Panzer, der die Nummer 843 trägt. Dieser Panzer hat beim Befreiungssieg im Jahr 1975 das Tor des Palastes Doc Lap in Sai Gon aufgestoßen. Der Ausstellungsraum, in dem die einfachen und selbst hergestellten Waffen der vietnamesischen Soldaten und Bevölkerung gezeigt werden, zieht großes Interesse der ausländischen Touristen auf sich. Viele von ihnen sagten, dass sie sich vor dem Besuch im Museum nicht vorstellen konnten, dass ein kleines armes Land wie Vietnam Weltmächte wie Frankreich und die USA besiegen konnte. Nachdem sie das vietnamesische Militärgeschichtsmuseum besuchten, haben sie aber teilweise eine Antwort gefunden”

Bislang haben mehr als 17 Millionen Touristen das Museum besucht. Etwa die Hälfte davon seien Ausländer, so Nguyen Thi Lan Huong, Mitarbeiterin des Museums:

“Mir gefiel eine Touristendelegation aus Südafrika am Besten. Sie interessierten sich sehr für die Vorstellung über den Dien Bien Phu-Schlacht und sagten, dass der Sieg die Bevölkerung in Südafrika im Besonderen und die Einwohner in Afrika im Allgemeinen ermutigt hatte, für ihre Unabhängigkeit zu kämpfen.”

Um den Bedarf der Besucher besser zu decken arbeitet das Verteidigungsministerium derzeit an Plan, ein neues und modernes Militärgeschichtsmuseum zu bauen. Das neue Museum mit größeren und vielfätigeren Mengen an Ausstellungsgegenständen soll den Touristen aus dem In- und Ausland helfen, das Land und die Leute Vietnams sowie die Stärke der vietnamesischen Volksarmee besser zu verstehen.

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