Long Bien-Brücke durch alte französische Dokumente

(VOVworld) – Die Long Bien-Brücke über dem Roten Fluss in Hanoi wurde 1898 gebaut. Nach vier Jahren Bauzeit wurde sie eingeweiht. Die fast zwei Kilometer lange Brücke war damals die längste Brücke in Indochina. Sie gilt als historischer Beweis für eine fast 100-jährige Kolonie der Franzosen in Vietnam. Die Dokumente, Papiere für die Reparaturen und Renovierung der Brücke wurden bis heute vollständig aufbewahrt.


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Die Long Bien-Brücke dient den Vietnamesen schon mehr als 100 Jahre. (Foto: Ky Lan)

Täglich fahren viele Menschen über die Long Bien-Brücke und viele von ihnen fragten sich, wie die Brücke entstand. Auf der Brücke ist die Überschrift Dayde & Pille zu sehen. Dayde & Pille war das Unternehmen, das vom Gouverneur in Indochina für den Bau der Brücke gewählt wurde. Der Gouverneur war der Meinung, die Brücke sollte einzigartig sein. Die Baukosten sollten um die sechs Millionen Franc liegen. Am Ende war es 6,2 Millionen Franc, sagte der Mitarbeiter des nationalen Archivzentrums I, Le Huy Tuan.

„Die Brücke war ein wichtiges Bauprojekt. Der Gouverneur in Indochina kümmerte sich um die Erschließung in der Kolonie. Er müsste deshalb mehr in die Verkehrsinfrastruktur, vor allem im Zentral des Deltas des Roten Flusses nach Hai Phong und von Hai Phong nach Hanoi investieren. Eine Fähre war damals die einzige Möglichkeit, den Roten Fluss zu überqueren. Die Brücke war am Anfang für die Eisenbahn vorgesehen. Man rechnet aber schon für den Personalverkehr. Sechs Unternehmen nahmen an der Auktion teil. Dayde & Pille gewann sie schließlich.“

 1902 nahmen der vietnamesische König Thanh Thai und der französische Gouverneur in Indochina, Paul Doumer an der Einweihung teil. Die Brücke trug den Namen des Gouverneurs Paul Doumer. Er erlaubte, die Eisenbahnstrecke Hanoi bis zur Grenze zu China zu erschließen. Viele Fähren in und um Hanoi wurden wegen der Inbetriebnahme der Long Bien-Brücke geschlossen. Die Brücke löste zum Teil das Verkehrsproblem in Nordvietnam aus. Der erste Bürgermeister von Hanoi, Tran Van Lai benannte im Juli 1945 die Brücke in Long Bien um. Dazu der Hanoier Vu Van Thin.

„Im Vietnamkrieg wurde eine Kanone auf der Brücke installiert, um US-Flugzeuge abzuschießen. Das Flusswasser war bei der historischen Überflutung 1971 über der Brücke. Die Brücke hat eine schöne Konstruktion. Sie ist eine einzigartige Brücke in der Region.“

Nach 20 Jahren Nutzung wurde die Firma Dayde & Pille beauftragt, zwei Spuren, einmal rechts und einmal links von der Brücke zu bauen. Die Brücke wurde also um drei Meter je Seite ausgebaut. Davon zwei Meter für den Personalverkehr und ein Meter für die Fußgänger. Die Geschwindigkeit für Fahrzeuge war auf 15 km pro Stunde begrenzt. Einfache Verkehrsmittel wie Fahrzeuge, die von einem Nutztier getrieben wurden, waren auch zugelassen.

Die Franzosen wollten noch eine zweite Brücke nahe der Long Bien-Brücke bauen. Doch das Finanzielle war eines der Gründe, warum sie nicht gebaut wurde, sagte Tuan.

„Die Long Bien-Brücke diente der französischen Kolonialpolitik in Vietnam. Sie hilft den Vietnamesen beim Alltagsverkehr. Die Brücke ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Nordvietnam. Sie hat auch historische sowie kulturelle Bedeutung. Sie war historischer Zeuge beim Rückzug der französischen Armee aus Vietnam im Jahr 1955.“

Inzwischen wurden die Chuong Duong-, die Thang Long-, die Thanh Tri- und die Vinh Tuy-Brücke neben der Long Bien-Brücke über dem Roten Fluss gebaut. Die Long Bien-Brücke dient den Vietnamesen schon mehr als 100 Jahre. Täglich fahren Züge, Motorräder und Fahrräder über sie. Die Long Bien-Brücke soll in der Erinnerung der Hanoier bleiben.

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