(VOVWORLD) - Ho-Chi-Minh-Stadt ist die führende Stadt des Landes in der sozioökonomischen Entwicklung. Im Trend der Entwicklungsintegration strebt sie danach, ein großes urbanes Zentrum der Region zu werden. Um dieses Ziel zu verwirklichen, hat Ho-Chi-Minh-Stadt Programme ausgearbeitet, die Durchbrüche ermöglichen können. Unter anderem gilt das Projekt über eine kreative Stadt als Kern für die Umsetzung der 4. Industriellen Revolution.
 Ho-Chi-Minh-Stadt. (Foto: VNA) |
Bei der Umsetzung des Projektes über eine kreative Stadt hat Ho-Chi-Minh-Stadt umsichtige, aber drastische Schritte unternommen. Die Stadtbezirke 2, 9 und Thu Duc wurden als Orte ausgewählt, in denen das Projekt umgesetzt wird. Diese machen zehn Prozent der Bevölkerungsanzahl und zehn Prozent der Fläche von Ho-Chi-Minh-Stadt aus. Im Stadtbezirk 2 wird ein Finanzzentrum errichtet. Parallel dazu werden die Satellitenstädte gebaut, mit dem Ziel, die hochwertigen Ressourcen und Investitionen ins Gebiet zu locken. Laut Doktor Ngo Duc Thanh Son, der derzeit in den USA lebt und arbeitet, ist es notwendig, eine Verbindung zwischen der Wirtschaft und der Gemeinschaft zu schaffen. Das geplante Finanzzentrum soll ein Zusammenhang mit dem bestehenden Zentrum haben. Doktor Nguyen Do Dung, ein in Singapur lebender Vietnamese, ist inzwischen der Meinung, dass ein besonderes Statut für diese kreative Stadt erforderlich sei. Die Verwaltung dieser Stadt werde flexibler und offener sein, wenn sie von einer Firma durchgeführt wird, die zum Volkskomitee von Ho-Chi-Minh-Stadt gehöre, so Dung:
„Ich nenne sie die offene Stadt. Das Wort „offen“ hat verschiedene Bedeutungen: die Menschen sind offen, die Behörden sind offen, die Daten sind offen. Die Stadt selbst ist ein offenes Tor von Südostasien. Auch der Markt ist offen.“
Professor Tran Hai Linh, Vorsitzender des Verbands der vietnamesischen Unternehmer in Südkorea, schlug vor, dass Ho-Chi-Minh-Stadt eine Beratungsabteilung unter Leitung von Stadtleitern gründen solle. Mitglieder seien Experten, Unternehmer und Vertreter der Behörden, Forschungszentren sowie Universitäten. Die Stadt solle zugleich kurz-, mittel- und langfristie Maßnahmen ergreifen und Strategien zur Förderung der Talente in jedem konkreten Bereich ausarbeiten. Auch die Strategien in der Anwendung von Technologien, der künstlichen Intelligenz und erneuerbaren Energien seien notwendig, so Professor Tran Hai Linh:
„Die Behörden spielen eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Kapital und Politik für die Entwicklung der kreativen Stadt. Vorreiter sind die im Ausland lebenden Vietnamesen, die Hochschulen und Forschungszentren. Diese sollen zusammenarbeiten und Produkte mit hohen wirtschaftlichen Werten schaffen.“
Die kreative Stadt ist ein Bestandteil der Smart-City. Sie bietet die neuen Dienstleistungen und Menschen mit neuen Fähigkeiten an. Der Sekretär der Parteileitung von Ho-Chi-Minh-Stadt, Nguyen Thien Nhan, sagt über die Finanzquellen für die Umsetzung dieses Projektes:
“Der Staat muss mit den Unternehmen mitmachen. Die öffentlich-private Zusammenarbeit soll bereits von Anfang an durchgeführt werden. Der Staat trägt einen Teil der Kosten. Den Rest finanzieren die Unternehmen. Wir können von den Erfahrungen der Niederlande lernen. Dort werden die öffentlichen Infrastruktureinrichtungen vom Staat und Unternehmen gemeinsam gebaut.”
Der Bau einer kreativen Stadt ist eine Wende in der Entwicklung von Ho-Chi-Minh-Stadt. Um dieses Projekt erfolgreich umzusetzen, müssen sich vor allem die Denkweise und Handlungen der Stadtverwalter sowie –bewohner erneuern. Es gibt sicher Schwierigkeiten. Die Stadt ist aber entschlossen, alle Ressourcen zu entfalten, um das Projekt zu verwirklichen. Weil es eine große Chance ist, damit sich Ho-Chi-Minh-Stadt schneller, stärker und nachhaltiger entwickelt.