Das Exportvolumen Vietnams im Jahr 2011 kann voraussichtlich 95 Milliarden US-Dollar erreichen. Dies entspricht einer Steigerung von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Somit ist es die größte Exportsteigerung in den vergangenen 14 Jahren. Der Exportaufschwung trägt zur Senkung des Handelsdefizits und der Förderung der Wirtschaft bei.
Das positive Ergebnis ist der Steigerung von wichtigen vietnamesischen Exportwaren zu verdanken. Dazu zählen vor allem Rohöl, Kaffee, Kautschuk und Reis. Textilien leiten jedoch die Liste vietnamesischer Exportwaren. Das Exportvolumen von Textilien erreicht fast 16 Milliarden US-Dollar. Le Tien Truong, der Vize-Generaldirektor des vietnamesischen Textilkonzern Vinatex, erklärte, dass Vertragsabschlüsse mit den USA, der EU und Japan um mehr als 50 Prozent als im Vergleich zum Vorjahr gestiegen seien. Truong sagt weiter:
“Wir haben uns auf Qualität statt Quantität unserer Textilien konzentriert. Damit verbesserte sich die Wettbewerbsfähigkeit vietnamesischer Textilien auf dem internationalen Markt.”
Kaffee gehört ebenso zu einen der wichtigsten Exportwaren Vietnams. Obwohl die Produktionsmenge für den vietnamesischen Kaffee nur um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist, erreichte Vietnam dennoch einen großen Umsatz von Kaffee. Ursache hier ist die Steigerung des Verkaufspreises für Kaffee um die Hälfte. Nguyen Viet Vinh, der Generalsekretär des vietnamesischen Kaffeeverbands sagte, dass dieses Jahr der Preis von Kaffee auf dem internationalen Markt hoch und stabil sei. Vinh betonte allerdings, trotz des guten Preises brauche der vietnamesische Kaffeeverband noch Pläne zur Exportförderung:
“Künftig soll Vietnam sich darauf konzentrieren, löslichen Kaffee herzustellen. Es gibt in Vietnam derzeit vier Instantkaffee-Fabriken. Diese Fabriken können jährlich zehntausend Tonnen löslichen Kaffee herstellen. Vietnam verhandelt derzeit mit Weißrussland, um eine Instantkaffee-Fabrik in Weißrussland zu bauen. Von Weißrussland aus können wir löslichen Kaffee nach Russland und Nachbarländern exportieren. Zwischen diesen beiden Ländern existiert eine Allianz, was die Zollangelegenheiten betrifft. Vietnam kann damit mehr Geld an löslichen Kaffee verdienen.”
Trotz positiver Ergebnisse kommt es noch zu Problemen im Exportbereich Vietnams. Roh-Materiallien wie beispielsweise Rohöl und Steinkohle betrugen eine große Menge vietnamesischer Exportwaren im vergangenen Jahr. Dang Quang Hai, der Vertreter des Handelsministeriums, erklärte, dass vietnamesische Exportwaren abhängig von Materiallien im Ausland und ausländischen Exportmärkten seien. Denn die meisten vietnamesischen Exportunternehmen beschäftigen sich damit, Exportprodukte zu verarbeiten. Das sei wirklich eine große Herausforderung für Vietnam, so Hai:
“Vietnamesische Unternehmen können ihre Produkte nicht direkt ins Ausland exportieren. Sie müssen ihre Produkte durch Filialen und Handelsvermittler exportieren lassen. Aus diesem Grund können vietnamesische Unternehmen ihre Marken nicht schützen. Vietnamesische Produkte werden in Produkte aus Thailand oder Singapur umgewandelt, nachdem sie exportiert wurden.”
Trotz Probleme betrachtete Vize-Handelsminister Nguyen Thanh Bien das Exportvolumen in diesem Jahr als beeindruckende Zahl. Das Handelsdefizit Vietnams in diesem Jahr sinkt damit auf mehr als zehn Prozent. Währenddessen setzte sich das Parlament zum Ziel, das Handelsdefizit in diesem Jahr auf mehr als 17 Prozent zu sinken. Dazu Vize-Handelsminister Thanh Bien:
“Der Exportaufschwung schafft neue Impulse zur Wirtschaftsentwicklung Vietnams. Das hohe Exportvolumen bringt dem Staat mehr Devisen. Dies trägt dazu bei, die vietnamesische Währung Dong zu stabilisieren. Im kommenden Jahr setzt sich die Regierung zum Ziel, das Wachstum von vietnamesischen Exportvolumen um 13 Prozent zu steigen. Das Handelsvolumen Vietnams im nächsten Jahr soll damit mehr als 100 Milliarden US-Dollar erreichen.”
Der Exportaufschwung Vietnams in diesem Jahr zeigt, dass die vietnamesische Wirtschaft sich stark entwickelt hat. Damit steigert das Ansehen Vietnams auf der internationalen politischen Bühne.